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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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sah, war dies eigentlich eine perfekte Lösung.
    Zwar hatte sie ihm bei ihrem Treffen im letzten Frühjahr  – in jener schrecklichen Nacht in ihrer Wohnung – unmissverständlich klargemacht, dass sein Schutz das Letzte war, was sie brauchte, aber er fand, dass sie ihn dringend brauchte. Und aus diesem Grund beobachtete er sie. Und wartete.
    Und als sie ihn gestern Abend schließlich tatsächlich gebraucht hatte, war er für sie da gewesen, genau wie er es versprochen hatte.
    Allerdings war es nicht so gut gelaufen, wie er gehofft hatte. Er war wütend auf sich, weil er sich vor ihr so schwach gezeigt hatte. Die Quelle schien nicht so gut zu funktionieren.
    Sie hatte ihn jedoch nicht so schroff abgewiesen. Aber dass sie den Traum mit seiner Mutter erwähnt hatte, war nicht so gut gewesen.
    Endlich hatte er sie in den Armen gehalten, hatte ihren Herzschlag gespürt und geglaubt, wieder so etwas wie Glück zu empfinden – doch sie redete von seiner Mutter, und er verspürte nur unendliches Entsetzen.
    Warum musste sie unbedingt den Traum erwähnen? Und die Sache mit den Engeln? Warum? Vor allem, wo er so nahe daran war – er wusste es. Er war sich seiner Sache
sicher. Der Bach musste funktionieren. Er musste. Er wurde schließlich nicht umsonst Teufelswasser genannt.
    Wenn er funktionierte, würde er wieder zu ihr gehen. Dann würde er wieder stark sein. Er würde ihr die Realität der Situation erklären. Er war der Fürst der Finsternis. Das war eben so, es war immer so gewesen und würde immer so sein.
    Und sie würde es begreifen müssen. Ihr blieb gar nichts anderes übrig.
    Er würde ihr nämlich keine Wahl lassen.

13
    Zuerst dachte er, er würde träumen.
    Aber Vampire träumen nicht.
    Anders jedoch war es nicht möglich, dass er seinen Vetter Emil und dessen Frau Mary Lou hörte. Sie unterhielten sich über ihn, wobei ihnen bestimmt nicht klar war, dass Lucien jedes Wort verstehen konnte … aus irgendeinem Grund konnte er sie nur nicht sehen.
    »Was ist denn bloß mit ihm los?«, wollte Mary Lou wissen. »Warum öffnet er nicht die Augen?«
    »Es ist nichts, Mary Lou«, sagte Emil. »Es geht ihm gut. Er ruht sich nur aus.«
    »Warum wacht er denn nicht auf? Ehrlich gesagt sieht er schrecklich aus. Ich glaube, irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Glaubst du, er hat anständig gegessen? Und warum lebt er hier? Er könnte doch im W Hotel wohnen, wo sie über fünfhundert Kanäle und Zimmerservice haben. Wenn er immer noch auf diesem Unsinn besteht, Meena Harper beschützen zu wollen, dann könnte er sie doch genauso gut aus dem W beschützen. Das macht doch keinen Sinn.«
    »Mary Lou« – Emil klang frustriert –, »ich bin hungrig und habe einen Kater nach all diesen Martinis, die ich im Flugzeug zu mir genommen habe, und ich habe wirklich
keine Lust, dir alles noch einmal zu erklären. Der Fürst wird, genau wie wir, von der Geheimen Garde gesucht. In Singapur, wo wir wohnen, gibt es keine Geheime Garde, aber hier in Manhattan gibt es eine. Auch mit einem neuen Namen und neuer Identität würde Seine Lordschaft riskieren, entdeckt …«
    »Emil, ich bin nicht blöd.« Immer wenn Mary Lous Südstaatenakzent so deutlich zu hören war, wusste Lucien, dass sie mit ihrer Geduld am Ende war. »Nichts davon erklärt, warum er in einer Höhle wohnt.«
    Es kostete Lucien unendliche Mühe, aber er schlug die Augen auf. Sein Vetter und dessen Frau beugten sich über ihn. Er lag auf dem Chesterfield-Sofa aus dunklem Leder, das er mit anderen unerlässlichen Möbeln in den Schacht geschmuggelt hatte, den der Mannette gegraben hatte.
    Er hatte ein paar Männer dazu engagiert, die er reichlich entlohnt hatte. Anschließend hatte er ihnen jedoch die Erinnerung genommen, so dass sie hinterher weder wussten, woher das Geld kam, noch wo die Möbel geblieben waren, die sie ausliefern sollten.
    Sein erster Fehler war aber vermutlich gewesen, dass er sie nicht wegen ihres Blutes umgebracht hatte.
    Und dass er sich im Tunnel vor anderen Geschöpfen der Nacht gezeigt hatte, anscheinend sein zweiter.
    »Hallo«, sagte Lucien und setzte sich auf. »Ich habe euch nicht erwartet.«
    Mary Lou – die schenkelhohe violette Wildlederstiefel mit spitzen hohen Absätzen trug und dazu eine Art geschorenen Pelzponcho – schrie leise auf. Emil sprang zurück, als hätte er ihn mit Weihwasser bespritzt.
    »Es tut uns unendlich leid, dass wir deine Ruhe gestört haben, Mylord«, rief er aus. Er sah aus, als ob er um sein Leben

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