Endlich ein Paar
einen guten Charakter - und dass Tiere mit diesen Eigenschaften auch beim Polocrosse oder Campdrafting eingesetzt werden konnten. Die Nachfrage danach war sehr groß, und da er selbst züchten wollte, hatte er diese drei Fohlen besonders sorgfältig ausgewählt.
Sie hatte ihn einmal gefragt, ob er selbst schon einmal an einem Polocrosse oder einem Campdrafting teilgenommen hatte.
Zu dem Zeitpunkt waren sie mit dem Aufseher Luke King ausgeritten, und er und Andrew hatten amüsierte Blicke gewechselt. Dann hatte Andrew gesagt: Ja.
Ich habe meinen ersten Truck mit meiner Siegerprämie bei einem Campdrafting gekauft.
"Du warst nicht zufällig ein Champion?" hatte sie sich erkundigt.
Luke hatte über die Schulter gespuckt und gemurmelt: "Nur einer der Besten, die ich je gesehen habe."
Später hatte sie Andrew entlockt, dass er und Luke sich von Tibooburra her kannten und er Luke den Job angeboten hatte, weil dessen Bein nach einem Bruch nicht richtig verheilt war.
An diesem Morgen waren sie jedoch allein. Domenic a trug eine Bluse, eine Steppweste und Jeans, Andrew hingegen schien die Kälte nichts auszumachen, denn er trug lediglich sein altes Khakihemd und Jeans. Während sie auf die Hauptweide ritten, sprach er beruhigend auf das Fohlen ein.
So hatte sie die Gelegenheit, ihn zu beobachten, ohne viel zu sagen. Denn obwohl sie es sich nicht anmerken ließ, gingen ihr viele Fragen durch den Kopf.
Natürlich machte es ihr Spaß, ihn nur zu beobachten.
Andrew dirigierte sein Fohlen mehr mit dem Körper als mit den Händen. Er strahlte sehr viel Kraft aus, und man hörte den humorvollen Unterton, in dem er mit dem nervösen Fohlen sprach, das er führte.
Über einige der Dinge, die er sagte, musste sie lächeln, wie zum Beispiel. "Es ist ja schön und gut, wenn du hübsch aussiehst und so, als würdest du gern deine Röcke raffen und vor diesem merkwürdigen Kreaturen davonlaufen. Aber du musst ihnen zeigen, dass du ihnen haushoch überlegen bist! "
Dann kam ihr der Gedanke, dass sie vielleicht das beste Beispiel dafür war, wie Andrew Keir mit Frauen umging. Und sie zwang sich, seine Worte vom Vorabend zu analysieren. War es eine Warnung gewesen? Hatte er ihr zu verstehen geben wollen, dass es noch zu früh war, um Zukunftspläne zu machen?
Nervös bewegte Domenica die Schultern. Andrew und sie waren tatsächlich erst drei Monate zusammen. Aber hatten seine Worte mehr als das bedeutet?
Sicher wünschte er sich auch irgendwann Frau und Kinder. Sie hatte selbst gesehen, wie gut er sich mit den Kindern der Baileys verstand, die nun öfter zu Besuch kamen. Also warum verspürte sie dann wieder jenes Misstrauen ihm gegenüber?
Im nächsten Moment brach ein Kalb aus der Herde aus, und ihr Pferd setzte ihm nach, weil sie nicht aufgepasst hatte.
Es tat nicht besonders weh, denn sie fiel ins Gras. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte, stand sie auf und stellte fest, dass sie sich nichts gebrochen, sondern sich wahrscheinlich nur einige Prellungen zugezogen hatte.
Doch Andrew war sofort bei ihr, saß ab und legte den Arm um sie, ohne seine beiden Pferde loszulassen.
Und sie spürte, dass sein Herz fast genauso schnell wie ihres klopfte.
Das war der Beweis, dachte Domenica später, als sie allein in ihrem Apartment war. In dem Augenblick, als Andrew sich um sie sorgte, hatte sie aufgehört, gegen Windmühlen zu kämpfen, wie er es ihr vorgeworfen hatte. Ja, sie konnte sich damit abfinden, dass er sich erst auf die neue Situation einstellen musste. Ja, sie brauchten beide Zeit, Andrew vielleicht noch mehr als sie. Also, was würde es sie kosten?
Nichts, entschied Domenica. Und ignorierte die innere Stimme, die sie fragte, was für eine Wahl sie hatte.
6. KAPITEL
Vier Monate vergingen, und der Winter war fast vorüber.
Sie verbrachten einen herrlichen Skiurlaub am Mount Buller, und ungefähr einen Monat später rief Andrew Domenica bei der Arbeit an und sagte, er würde sie in einer halben Stunde abholen.
"Warum?"
„Ich hasse den August“, erwiderte er.
"Das tun die meisten Bewohner der südlichen Erdhalbkugel", meinte sie lachend.
„In der Nähe des Äquators nicht unbedingt."
"Nein, wahrscheinlich nicht, aber... " Sie nahm einen Stift in die Hand und betrachtete ihn stirnrunzelnd.
"Lass uns einfach hinfliegen."
"Zum Äquator? Stimmt etwas nicht mit dir, Andrew?"
"Doch, es ist alles in Ordnung. Ich möchte nur mit dir auf einer tropischen Insel am Strand liegen, den Tag genießen und mit dir
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