Endlich ist Mommy wieder glücklich!
unerträglich.
Nur in einem Punkt irrte Stormy sich: Vor Kieran hatte Erica keine Angst. Nur vor ihren eigenen Gefühlen. In den paar Minuten, die sie miteinander verbracht hatten, hatte sie sich so zu ihm hingezogen gefühlt, dass es ihr vorkam, als wäre sie Jeff untreu gewesen.
Deshalb war es besser, das Training nicht zu machen. Bestimmt würde Kieran sie nicht weiter drängen, wenn sie einmal abgesagt hatte. Hoffentlich. Es war schon schwer genug, ihre Tochter zu enttäuschen. Gegen beide kam sie nicht an.
„Stormy ist da, und hier ist noch jemand, der dich sehen will.“
Erica war dabei, die Regale im Therapieraum mit frischen Handtüchern aufzufüllen und schaute auf die Uhr, bevor sie den Knopf an der Gegensprechanlage drückte. „Mein nächster Termin ist erst in einer halben Stunde, Megan.“
„Er hat auch keinen Termin. Er hat sich als der tanzende Pizzabote vorgestellt. Soll ich die Polizei rufen?“
Beim Gedanken, Kieran O’Brian wiederzusehen, schlug Ericas Herz ein wenig schneller. Offenbar gehörte er zur ungeduldigen Sorte, denn sein Besuch bei ihr zu Hause war noch nicht ganz vierundzwanzig Stunden her.
Nun denn, da musste sie ihm die Absage wohl persönlich erteilen.
„Nicht nötig“, erklärte sie Megan. „Ich komme runter und spreche mit ihm.“
Sie nahm die Treppen in Rekordzeit und verlangsamte ihre Schritte erst, als sie im Erdgeschoss angekommen war. Schließlich sollte er nicht denken, sie wäre wegen des Wiedersehens aufgeregt. Doch als sie vor der Tür des Kosmetik- und Frisiersalons stehen blieb und ihn sah, blieb ihr trotzdem fast die Luft weg. Und da war sie wohl nicht die Einzige.
Die Behandlungsstühle waren rechts und links eines langen Ganges aufgereiht, und Kundinnen wie Kosmetikerinnen verdrehten sich die Hälse nach ihm. Sogar Mrs Weldon, eine über siebzigjährige Größe der Houstoner High Society. Die angeregten Gespräche verstummten, und Erica war darauf gefasst, als Nächstes anerkennende Pfiffe zu hören.
Kein Wunder. Welche Frau ließ so ein Anblick schon kalt? Kieran trug ein T-Shirt, unter dem sich seine wunderbaren Muskeln abzeichneten, und schwarze Jogginghosen, die seine perfekt trainierten Beine erahnen ließen. Das dunkle, fast schulterlange Haar und der Dreitagebart trugen zu dem atemberaubenden Bild noch bei. Fehlte nur ein Schwert, und jede Frau hätte sich von diesem Piraten willig auf sein Schiff entführen lassen.
Als er sie an der Tür stehen sah, kam er den Gang entlang auf sie zu – lässig, selbstbewusst, männlich. Dabei brach er den Blickkontakt nicht ab, und Erica raffte hastig ihren weißen Arbeitskittel über der Brust zusammen, damit er ihre unförmige Figur nicht sah.
Schließlich stand er vor ihr, und sie lächelte schwach. „Was für eine nette Überraschung, Mr Pizza-Man. Sind Sie wegen eines Haarschnitts hier oder wollten Sie sich das Spa einfach mal ansehen?“
„Ich komme Ihretwegen.“ Mit einer Kopfbewegung zu den ihn immer noch anstarrenden Frauen hinter ihm fügte er hinzu: „Können wir uns irgendwo in Ruhe unterhalten?“
Das klang ernst, was Ericas Neugier weckte. Mit etwas Glück wollte er sein Angebot zurücknehmen, was es ihr ersparte, es abzulehnen. Erstaunlicherweise verspürte sie bei dem Gedanken etwas Bedauern.
„Wir können nach oben gehen. Da steht die Liege.“ Genau, und sie war die Königin der freudschen Fehlleistungen. „Ich meine, ich muss den Massageraum für den nächsten Termin vorbereiten“, verbesserte sie sich hastig.
Sein Lächeln war umwerfend. „Ich weiß, was Sie meinten.“
„Hier entlang, bitte.“
Eigentlich hätte sie ihn lieber vorausgehen lassen, aber da er sich hier nicht auskannte, musste sie ihm wohl den Weg zeigen. Hoffentlich törnte ihn der Anblick ihres Hinterteils nicht völlig ab.
Als sie oben angekommen waren, führte sie ihn den Flur entlang und zählte die vielen verschiedenen Therapien auf, die hinter den verschlossenen Türen stattfanden – vom Ganzkörperpeeling bis zur Moorpackung.
„Und das hier ist mein Reich“, sagte sie, als sie am Ende des Flurs eine Tür öffnete und ihn hereinbat.
Sie blieb neben der Massageliege stehen, während Kieran sich umschaute und sich schließlich an den Schreibtisch lehnte.
„Sehr stimmungsvoll hier.“
„Wie bitte?“
„Na ja – leise Musik, Kerzenlicht, Massageöl. Jede Menge nackte Haut.“
„Fünfzigjährige Manager mit Haaren auf dem Rücken.“
Sein schiefes Lächeln war umwerfend. „Jetzt haben
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