Endlich Nichtraucher!
Zigaretten giftig sind.
Der einzige Grund, warum wir uns aufs Rauchen einlassen, ist der soziale Druck, der von unseren Freunden ausgeht. Das einzige echte Plus, dass das Rauchen je für sich verbuchen konnte, war, dass es einmal als gesellschaftlich völlig akzeptabel galt. Heute wird es allgemein, sogar von Rauchern selbst, als unsoziales Verhalten verurteilt.
Früher musste der starke Mann einfach rauchen. Wer nicht rauchte, galt als Weichling, und wir gaben uns alle große Mühe, uns das Rauchen anzugewöhnen. In jeder Kneipe oder Clubbar
atmete die Mehrzahl der Männer stolz Tabakrauch ein und aus. Immer hingen dicke Rauchschwaden in der Luft, und alle Decken, die nicht regelmäßig gestrichen wurden, wurden bald gelb und braun. Heute ist die Situation umgekehrt. Der starke Mann von heute braucht nicht zu rauchen. Der starke Mann von heute ist nicht von einer Droge abhängig.
Im Zuge dieses sozialen Wandels denken alle Raucher heutzutage ernsthaft daran, das Rauchen aufzuhören, und wer raucht, gilt im Allgemeinen als schwach.
Als bedeutendster Trend, seit ich 1985 die erste Fassung dieses Buches schrieb, fiel mir auf, dass der antisoziale Aspekt des Rauchens immer stärker hervorgehoben wird. Die Tage, als die Zigarette das stolze Abzeichen der kultivierten Frau oder des harten Burschen waren, sind für immer vorbei. Jeder weiß heute, dass Raucher nur aus einem einzigen Grund weiterrauchen: Weil sie mit ihrem Versuch, das Rauchen aufzuhören, gescheitert sind, oder weil sie zu große Angst davor haben, einen solchen Versuch zu unternehmen. Jeden Tag bekommt der Raucher die soziale Ächtung zu spüren: durch Rauchverbote in Büros, rauchfreie Zonen in öffentlichen Einrichtungen, Angriffe von Exrauchern, die sich päpstlicher als der Papst geben. Das Verhalten der Raucher wird immer gezwungener. Ich habe in letzter Zeit Situationen erlebt, die mir noch aus meiner Jugend im Gedächtnis haften, mir aber jahrelang nicht untergekommen sind – zum Beispiel Raucher, die Asche in ihre Hände oder Taschen schnippten, weil sie zu verlegen waren, um nach einem Aschenbecher zu fragen.
Vor etwa drei Jahren war ich am Weihnachtsfeiertag in einem Restaurant. Es war Mitternacht. Jeder war mit dem Essen fertig. Zu einem Zeitpunkt, der normalerweise für eine Zigarette oder Zigarre reif war, rauchte kein Mensch. Eingebildet dachte ich: »Ah! Mein Buch zeigt allmählich Wirkung.« Ich fragte den Ober: »Ist das jetzt ein Nichtraucherrestaurant?
« Er verneinte. Ich dachte: »Wie seltsam. Ich weiß, dass viele Leute das Rauchen aufhören, aber es muss doch einen Raucher hier geben.« Schließlich zündete sich jemand in einer Ecke eine an, woraufhin es wie ein Leuchtfeuer durchs Restaurant blitzte. Alle Raucher waren dagesessen und hatten sich überlegt: »Ich kann doch nicht der einzige Raucher hier sein!«
Viele Raucher rauchen zwischen den Gängen eines Menüs nicht, weil es ihnen peinlich ist. Viele entschuldigen sich nicht nur bei Leuten, die am selben Tisch sitzen, sondern blicken auch herum, ob sie wohl von anderer Seite Beschuss zu erwarten haben. Während täglich mehr Raucher das sinkende Schiff verlassen, überfällt diejenigen, die noch darauf sitzen, die Panik, sie könnten die Letzten sein.
Sorgen Sie dafür, dass nicht Sie es sind.
28 | Der richtige Zeitpunkt
Abgesehen von der offensichtlichen Tatsache, dass Ihnen das Rauchen nicht gut tut und deshalb jetzt der richtige Moment zum Aufhören gekommen ist, glaube ich an die Wichtigkeit der Wahl eines geeigneten Zeitpunkts. Unsere Gesellschaft bewertet das Rauchen leichthin als unangenehme Gewohnheit, die die Gesundheit beeinträchtigen kann. Das ist es nicht. Es ist eine Drogensucht, eine Krankheit und der Killer Nummer eins in der westlichen Gesellschaft. Das Schlimmste, was im Leben der meisten Raucher passiert, ist, dass sie abhängig von diesem fürchterlichen Kraut werden. Bleibt es dabei, passieren entsetzliche Dinge. Die Wahl des richtigen Zeitpunkts ist wichtig, weil Sie das Recht auf gute Heilungschancen haben.
Überlegen Sie erst einmal, zu welchen Zeiten oder Anlässen Ihnen das Rauchen wichtig erscheint. Wenn Sie ein Geschäftsmann sind und deshalb rauchen, weil Sie sich vorgaukeln, Zigaretten erleichtern Ihnen den Stress, dann wählen Sie einen Zeitraum, in dem relativ wenig los ist; der Jahresurlaub bietet sich an. Wenn Sie vor allem beim Entspannen rauchen, oder wenn Ihnen langweilig ist, gilt das Gegenteil. Auf jeden Fall sollten Sie das
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