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Endlich Single: schon verliebt

Endlich Single: schon verliebt

Titel: Endlich Single: schon verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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rückte näher. “Ich weiß, deine Trennungen müssen zum jeweiligen Zeitpunkt schrecklich gewesen sein, aber wenn du davon erzählst, klingt es wirklich komisch. Könntest du ein unterhaltsames, prickelndes Buch über dein Liebesleben schreiben?”
    Eine volle Minute dachte Charity nach. “Mom sagt, ich schreibe tolle Briefe. Sicher. Wieso nicht?” Sie erwärmte sich immer mehr für das Projekt. “Vielleicht ist eine Autorenkarriere ja meine Bestimmung. Die letzten achtunddreißig Jahre waren nur Recherche.” Sie schob ihren Milchshake beiseite. “Ich könnte es als Ratgeber anlegen. Ein Kapitel für jeden Verflossenen. Es wäre wie eine Therapie. Zwölf Kapitel. Reicht das?”
    Nina nickte begeistert. “Sicher. Mit einer Einführung und einem Schlussresümee, sagen wir zweihundert bis zweihundertfünfzig Seiten. Glaubst du, du könntest das? Glaubst du, du willst das?”
    Charity richtete sich auf. “Absolut! Aber wird Jessica es verlegen?”
    Solange ich ihr nicht sage, was es ist, dachte Nina. “Jessica unterstützt vehement jede Form von Frauenliteratur. Das wäre doch schließlich eine feministische Autobiographie, richtig?”
    “Auf jeden Fall! Springt für mich finanziell was raus?”
    Nina überschlug ihren Etat. “Ich brauche einen Entwurf, nichts zu Detailliertes. Nur ein kurzes Exposé und ein Probekapitel, vielleicht auch eine Einleitung. Dann lasse ich den Vertrag aufsetzen und dir einen Vorschuss zukommen. Viel wird es nicht sein. Höchstens tausend Dollar.”
    Charitys Augen weiteten sich. “Es ist gebongt!” Mit einem Satz war sie auf den Beinen, schnappte sich ihre große schwarze Umhängetasche vom Tisch und verärgerte damit Fred, der auf weitere Kartoffelchips spekulierte.
    “Wo willst du hin?”
    “Nach Hause. Schreiben”, verkündete Charity, als sei das die natürlichste Sache der Welt. “Wenn ich sofort anfange, kannst du den Entwurf Montag auf deinem Schreibtisch liegen haben.”
    “Hör mal, Charity, Schreiben ist nicht so einfach. Es braucht Zeit. Es braucht …”
    “Dann liegt er eben Mittwoch auf deinem Schreibtisch.” Charity stand schon an der Tür. “Das ist eine Superidee! Du bist die Beste!”
    Sie war verschwunden, noch ehe Nina die weiterreichenden Auswirkungen ihres Vorschlags aufgingen. Was hatte sie da nur wieder angerichtet? Falls Charity kein Buch schreiben konnte, wurde der Vertrag hinfällig, und sie hatte gerade eine zwanzigjährige Freundschaft zerstört. Falls Charity ein Buch schreiben konnte, es jedoch Jessicas Standard unterlief, stand ihr Job auf der Abschussliste. Falls Charity ein Buch schreiben konnte und Jessica veröffentlichte es durch irgendein Wunder, wäre Howard Press in null Komma nichts auf dem Weg zurück in die schwarzen Zahlen, und ihre Karriere wäre gesichert.
    Und Schweine können fliegen, dachte Nina.
    Fred wischte seine triefende Nase an ihrem Bein ab.
    “Keine Sorge, ich habe dich nicht vergessen. Willst du dir ein Video anschauen? Sieh mich nicht so jämmerlich an, deine Memoiren veröffentliche ich auf gar keinen Fall! Nicht genug Sex in deinem Leben, Freundchen.” Sie dachte an die inakzeptabel junge Versuchung ein Stockwerk unter ihr. “Oder in meinem.”
    Fred stützte die Vorderpfoten auf ihr Bein und jaulte Mitleid erregend, daher gab sie ihm den Rest von Charitys Milchshake, räumte die Überreste des üppigen Gelages fort und setzte sich, in Ermangelung einer aufregenderen Freitagabendunterhaltung, mit den Memoiren des Möchtegern-Pulitzer-Preisträgers an den Küchentisch.
    Das Läuten der Türglocke befreite sie aus einer besonders zähen Passage. Schnell zog sie ihren Morgenrock über und verließ das Manuskript mit unpassender Hast.
    Als sie ihren Besucher erkannte, machte ihr Herz einen Satz.
    “Hi.” In einem weißen Hemd und schicken marineblauen Hosen lehnte Alex in der Tür. Seine Krawatte hing schief, sein Blick wirkte leicht glasig. Allzu sicher schien er auch nicht auf den Beinen. “Erinnern Sie sich an mich?”
    “Wir haben ein wenig zu tief ins Glas geschaut, nicht wahr?”
    “Keine Ahnung, wie es mit Ihnen steht, aber ich gestehe.” Er schwankte. Halt suchend griff er nach dem Türrahmen. “Heute ist mein Geburtstag. Jeder aus meiner Familie hat mir einen Drink spendiert. So ging das den ganzen Tag lang.” Seine Augen verengten sich. Sah er sie etwa doppelt? “Haben Sie Kaffee? Ich frage nur, weil Sie gestern aussahen wie eine Retterin in der Not.”
    Und sie schwelgte den ganzen Tag in

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