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Endlich Single: schon verliebt

Endlich Single: schon verliebt

Titel: Endlich Single: schon verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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endgültig wieder. Erotische Träume von heißen Liebesnächten mit einem unreifen, lebenslustigen Mitzwanziger waren schon schlimm genug, aber eine Beziehung mit einem weltfremden und augenscheinlich nicht allzu intelligenten Dreißigjährigen? “Tranig” als russischer Romanautor? Okay, er war angeheitert, aber trotzdem! Kopfschüttelnd schenkte sie ihm den Kaffee ein. Sofort griff er nach seinem Becher. “Vorsicht. Er ist heiß.”
    “Danke, Mom.”
    Nina zuckte zusammen. Das ging eindeutig unter die Gürtellinie!
    “Nur ein dummer Scherz”, sagte er schnell.
    “Vom Alter her könnte ich praktisch Ihre Mutter sein.” Mit mehr Energie als nötig landete die Kaffeekanne auf der Warmhalteplatte.
    “Nur, wenn Sie wesentlich mehr Spaß im Kindergarten hatten als ich damals.”
    Sein schelmisches Lächeln untergrub sämtliche Abwehrmechanismen. “Ich bin vierzig.” Nina sank auf einen Stuhl. “Seit gestern, übrigens.”
    Alex nickte weise. “Es sind diese Jahre mit einer Null hintendran, die einen völlig fertig machen. Neunundzwanzig war nicht annähernd vergleichbar.”
    “Neununddreißig war die Hölle. Ich ließ mich scheiden.”
    “Sorry.”
    “Ist schon in Ordnung. So eine Scheidung hat auch ihre positiven Seiten. Nachdem Sie gestern fort waren, habe ich mir mit Fred bis kurz vor Morgengrauen ‚Gesprengte Ketten’ angesehen. Das können Sie nicht, wenn Sie verheiratet sind. Wegen Guy sind mir eine Menge toller Filme entgangen. Ich liebe mein neues Leben als Single!”
    “‚Gesprengte Ketten’?” hakte Alex verblüfft nach. “Den habe ich auch gesehen. Steve McQueen ist einsame Spitze. Sie mögen alte Filme?”
    “Vor allem mag ich James Garner.” Stirnrunzelnd musterte sie ihn. “Zurück zu Ihrem Problem. Aus der Weisheit meiner fortgeschrittenen Jahre kann ich Ihnen sagen, dass es ein fataler Fehler ist, wenn man die Karriereplanung auf die lange Bank schiebt.”
    Alex nippte an seinem Kaffee. “Sie fangen gerade erst an?”
    “Sagen wir, meine berufliche Existenz lag sechzehn Jahre auf Eis. Durch sehr viel Glück fand ich nach meiner Scheidung einen Job im Verlagswesen, wenn ich praktisch auch wieder bei Null anfing. Erst nach sechs Monaten wurde ich mit den ersten verantwortungsvolleren Aufgaben betraut. Einer meiner direkten Vorgesetzten ist in Ihrem Alter. Das ist hart.”
    “Was kümmert Sie das? Alter ist Nebensache.”
    “Sagen Sie mir das noch mal, wenn Sie vierzig sind!” Nina stellte ihren Becher ab. “Kommen Sie schon, arbeiten wir an Ihrer Zukunft. Sie sagten, Sie mochten in der Schule die naturwissenschaftlichen Fächer.”
    “Ich sagte, ich hätte naturwissenschaftliche Fächer belegt. Davon, dass ich sie mochte, war keine Rede.” Er trank einen Schluck Kaffee. “Das ist ein exzellentes Gebräu. Ihr Geheimrezept?”
    “Wechseln Sie nicht das Thema! Was mögen Sie?”
    “Menschen. Aufregung. Lärm. Farbe.”
    “Vielleicht könnten wir Sie im Zirkus unterbringen”, versetzte Nina. “Konzentrieren Sie sich! Ich rette gerade Ihr Leben!” Geflissentlich überhörte sie seine heftige Verwünschung. “Wie finanzieren Sie derzeit Ihren Unterhalt?” Ein sachter Schubs in die richtige Richtung wirkte manchmal Wunder.
    “Ich bin Arzt.” Alex schob ihr seinen leeren Becher zu. “Könnte ich noch eine Tasse bekommen?”
    Nina rang um Fassung. “Sie sind was?”
    “Arzt. Macht nichts, ich hole ihn mir selbst.” Vorsichtig stieg er über Fred hinweg. “Wollen Sie auch noch Kaffee?”
    “Nein.” Sie wollte keinen Kaffee, sie wollte Alex lynchen! Bestimmt hatte er sich während der letzten Minuten über ihre Versuche als Berufsberaterin amüsiert! “Sehr komisch! Ich wüsste zu gerne, warum Ihre Familie unglücklich mit einem dreißigjährigen Arzt sein sollte!”
    “Weil ich in der Notaufnahme arbeite.” Alex kehrte an den Tisch zurück. “Ich mag die Notfallmedizin. Ich besitze eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne, und dort ist immer etwas los. Daneben darf ich Leben retten – ein erhebendes Gefühl.”
    Nina überlegte, ob sie ihn nicht doch strangulieren sollte. “Und Ihre Familie will, dass Sie was sind? Anwalt?”
    “Himmel, nein!” wehrte Alex entsetzt ab und gestikulierte wild mit der Kaffeekanne. “Das ist schon mein Onkel Robert, das schwarze Schaf der Familie. Sein Name wird bei uns nicht erwähnt – außer bei Kunstfehlerklagen natürlich.”
    Er gab sich absichtlich einfältig. Sein gutes Recht. Was steckte sie auch ihre Nase in anderer

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