Endlich verheiratet?
dass du davon schwärmst”, erwiderte er. “Ich wollte dich für den geplatzten Termin entschädigen und ein wenig zum Lächeln bringen. Aber leider lächelst du nicht.”
“Lass mir einen Moment Zeit.” Noch hatte sie nicht verarbeitet, dass das Essen aus einem Restaurant in Ohio geliefert worden war, als würde es sich gleich um die Ecke befinden. “Wann hast du bloß mit Becky gesprochen?”
“Zwanzig Minuten bevor meine Sekretärin dich angerufen hat.”
“Unglaublich”, flüsterte sie. Kein Wunder, dass Becky sich Sorgen gemacht hatte. Sie hatte schon vorher mit Richard gesprochen und wusste, welche Überraschung er plante.
“Du lächelst noch immer nicht”, stellte er fest. “Du magst dieses Essen doch, oder?”
“Das gehört zu den Dingen, die mir am meisten von zu Hause fehlen.”
“Genau das hat Becky mir auch gesagt.”
“Aber es hat dich ein Vermögen gekostet, es einfliegen zu lassen!”
“Dafür hat man Firmenjets. Das nächste Mal fliegen wir selbst hin, essen vor Ort, und du kannst deine Familie besuchen.”
Bisher hatten ihr die wachsenden Gefühle für Richard nur Angst eingejagt. Jetzt erzeugten sie geradezu Panik in ihr. Es war viel zu leicht, sich von dermaßen großzügigen Gesten verführen zu lassen und die Gefahren zu vergessen, die mit einer Bindung an diesen Mann verknüpft waren.
Am Küchentisch griff sie nach ihrem Weinglas, während Richard die Tüten auf den Tisch stellte und Melanie besorgt betrachtete. “Ich dachte, du würdest dich freuen”, sagte er.
Endlich spielte ein Lächeln um ihre Lippen. “Das tue ich auch. Noch nie hat jemand etwas so Reizendes und auch Verrücktes für mich gemacht.”
“Na ja, für mich ist es auch neu. Ist das denn schlimm?”
“Möglicherweise.”
“Und warum?”
“Weil es unglaublich verführerisch wirkt”, gestand sie voreilig.
“Ach, wie verführerisch?”, wollte er wissen.
“Denk gar nicht daran”, warnte sie. “Ich meine doch nur, dass ich nicht weiß, was ich damit anfangen soll.”
“Essen”, erwiderte er nüchtern, griff nach ihrer Hand und drückte einen Kuss darauf. “Wäre es dir denn lieber gewesen, ich hätte irgendwo in der Nachbarschaft chinesisches Essen bestellt? Das wäre nicht verführerisch und somit ungefährlich gewesen. Warum gehst du bei mir ständig auf Nummer sicher?”
“Weil das alles nur ein Spiel ist, Richard”, erinnerte sie ihn. “Darauf haben wir uns geeinigt.”
“Und Essen aus Ohio verändert die Spielregeln? Soll ich es lieber wegwerfen?”
Hastig nahm sie ihm die Tüten aus der Hand. “Wage es nicht!”
“Soll ich Servietten holen?”, fragte er vergnügt.
“Viele.” In den Tüten fand Melanie genug Rippchen, Krautsalat, Kartoffelsalat und Maisbrot für ein halbes Dutzend Leute. “Erwarten wir noch jemanden?”
“Die Reste kannst du bestimmt irgendwie verwerten”, erwiderte er lächelnd. “Und Becky hat mich versprechen lassen, dass für sie auch etwas bleibt, wenn sie dir gegenüber schweigt.”
“Da sie dich dazu gebracht hat, sollte ich meine Verträge vielleicht in Zukunft von ihr aushandeln lassen”, meinte Melanie, kostete das zarte Schweinefleisch und konnte ein genussvolles Stöhnen nicht unterdrücken.
“Sieh mich an”, verlangte Richard.
Unter seinem heißen Blick lief ihr ein feiner Schauer über den Rücken.
“Nur eine Warnung”, sagte er. “Für gewöhnlich gehe auch ich auf Nummer sicher und lasse mir nichts Außergewöhnliches einfallen, aber du bringst mich dazu, meine Grenzen zu überschreiten.”
Sie schluckte schwer. “Ja, das habe ich mir schon gedacht”, räumte sie ein.
Hoffentlich ging das alles gut!
11. KAPITEL
Richard war keineswegs überrascht, dass Destiny am nächsten Morgen schon in seinem Büro wartete.
“Habt ihr den gestrigen Abend genossen?”, fragte seine Tante ohne Umschweife und freute sich offensichtlich auf pikante Einzelheiten.
“Sehr”, entgegnete er zurückhaltend.
“Habt ihr irgendetwas Besonderes gemacht?”
Richard warf ihr einen scharfen Blick zu. “Du weißt über das Essen Bescheid?”
“Du hast es aus ihrem Lieblingsrestaurant in Ohio einfliegen lassen. Ja, das habe ich gehört. Nett von dir, Richard. Der Tipp hätte von mir kommen können.”
“Bezahlst du eigentlich alle in der Firma?”
“Wenn du meinst, ob alle für mich spionieren – nein. Ich informiere mich nur über meine Neffen, und es ist erstaunlich, wie hilfsbereit die Menschen sind, wenn man sie nett
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