Endlich werd ich dich erobern!
kannte. Er war auf sie losgegangen, als wäre sie ein unreifer Teenager ohne jedes Urteilsvermögen.
Allison presste verärgert die Lippen zusammen. Ihre Affäre war offenbar ein Fehler gewesen, davon war sie mittlerweile überzeugt. Es war unmöglich, eine echte Beziehung zueinander aufzubauen, in der Vertrauen und Respekt eine Rolle spielten, solange er ihr deutlich zu verstehen gab, dass er in ihr nur die behütete, verwöhnte Prinzessin sah.
Sie musste krank gewesen sein, ihn am Abend mit einem romantischen Dinner überraschen zu wollen. Ironischerweise stimmte sie ihm nach ihrem Streit sogar zu, dass es idiotisch gewesen war, wegen Zutaten für ein Dessert das Haus zu verlassen.
Sie hätte einfach Makkaroni mit Käse in die Mikrowelle schieben und ihm das Ganze mit einem Löffel als stilvolles Essen servieren sollen – noch besser, eine Konservendose mit Löffel hätte es auch getan. Männer waren wirklich Tiere!
Bei dem Gedanken erinnerte sie sich unwillkürlich an die leidenschaftlichen Momente auf dem Küchentresen.
Sie hätte Connor das Knie in die edlen Teile rammen und weggehen sollen, anstatt in einer explosiven Mischung aus Erleichterung und Zorn heißen Sex mit ihm zu haben. Als ob er noch Bestätigung brauchte, dass sie auf dem Gebiet fantastisch zusammenpassten!
Sie wunderte sich über seine Bemerkung, dass immer etwas Besonderes zwischen ihnen gewesen sei. Wusste er etwa von ihrer Teenagerschwärmerei? Hatte er inzwischen erfahren, dass sie in jener Nacht vor über zehn Jahren nur in die Bar gegangen war, weil sie gehofft hatte, ihm zu begegnen?
Das hatte sie ihm natürlich nicht gestanden, denn es hätte ihre Blamage komplett gemacht.
Das Klingeln des Telefons riss sie aus ihren Gedanken. Sie nahm den Hörer ab. "Hallo?"
"Allison!"
"Hallo, Quentin." Sie sprach betont kühl, da ihr Bruder auf ihrer Liste bevorzugter Personen immer noch ziemlich weit hinten rangierte.
"Dem Himmel sei Dank, du bist unverletzt!"
Jemand hatte ihn offenbar über den Vorfall vom Samstag informiert, denn in den Zeitungen hatte wie durch ein Wunder nichts darüber gestanden. Sie hatte eine ziemlich genaue Vorstellung, wer der Zuträger war. Mit einem Seufzer bestätigte sie: "Ja, ich bin unverletzt. Kein Grund, sich Sorgen zu machen."
"Kein Grund, sich Sorgen zu machen?" wiederholte Quentin aufgebracht. "Bist du noch ganz bei Trost? Mehr hast du nicht zu sagen, nachdem man dich beinah umgebracht hat?"
"Nun ja, wie du feststellen kannst, lebe ich ja noch. Wie bedauerlich für dich, dass deine kleine Schwester immer noch auf diesem Erdenrund weilt, um dich zu quälen."
"Hör auf damit, und hüte deine Zunge!" erklärte er ungeduldig. "Du hast Glück, dass Mom und Dad zurzeit Urlaub in Europa machen und Noah und Matt auf Geschäftsreise sind. Sonst würden wir dir alle die Leviten lesen."
"Glaubst du, das weiß ich nicht?" entgegnete sie leise.
"Was?"
"Ach nichts."
"Ich würde zu dir kommen, wenn ich nicht ausgerechnet heute Morgen dringende Termine hätte. Connor hat mir versichert, dass er alles unter Kontrolle hat."
Unwillkürlich umklammerte sie den Hörer fester. "Ach, hat er das?"
Quentin seufzte. "Allison, um Himmels willen, würdest du zur Abwechslung mal auf Connor hören? Ich weiß, dass ihr euch nicht ausstehen könnt, aber er ist da, um dich zu schützen. Und er gehört zu den Besten in seiner Branche. Also würdest du bitte damit aufhören, ihm die Arbeit unnötig zu erschweren!"
"Auch ich habe Arbeit zu erledigen, Quentin", entgegnete sie ungnädig. Was würde Quentin wohl sagen, wenn er wüsste, dass Connor und sie gerade erst ein Gebiet entdeckt hatten, auf dem sie sich ausgezeichnet verstanden? "Meine Aufgabe ist es, böse Buben hinter Schloss und Riegel zu bringen, und diese Tätigkeit bringt nun mal ein paar Risiken mit sich."
"Ganz genau. Das ist ja das Problem." Quentin machte eine Pause, räusperte sich und schien nach den richtigen Worten zu suchen. "Hast du dir schon mal überlegt, wie es beruflich mit dir weitergehen soll, wenn du das Büro der Staatsanwaltschaft verlässt? Wie lange bist du jetzt eigentlich da? Vier oder fünf Jahre?"
"Fast fünf. Aber wer zählt die Jahre, wenn man Spaß hat?"
"Ich glaube nicht, dass die Familie noch weitere Abenteuer hinnehmen kann. Diese Schießerei auf dem Parkplatz ist für Mom und Dad vermutlich ein Nagel zum Sarg."
Allison schloss die Augen und fragte entsetzt: "Du hast es ihnen erzählt?"
"Noch nicht. Aber irgendjemand muss es ihnen
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