Endlich werd ich dich erobern!
ihm kurz die Sprache. Das durfte doch nicht wahr sein! Das war die wichtige Besorgung, von der sie der Polizei erzählt hatte? Er hätte glücklich ein Stück Pappe gegessen, wenn sie nur zu Hause geblieben wäre!
Ein Gutes hatte die Schießerei immerhin gehabt: Die Polizei nahm die Drohungen gegen Allison sehr ernst und würde, wenn sie zu Hause war, zum Schutz eine Streife vor ihrem Haus postieren.
Nach Allisons Geständnis dämmerte Connor eine unerfreuliche Erkenntnis: Sie hatten beide mehr ihre neue Beziehung im Kopf als Allisons Sicherheit. Anstatt in ihm den Leibwächter zu sehen, dessen Anweisungen bis ins Kleinste befolgt werden mussten, sah sie in ihm den Liebhaber, der Nachsicht mit ihr üben würde, wenn sie seine Anweisungen missachtete. Sie hatte ihr Leben aufs Spiel gesetzt, weil ihr Zutaten für ein romantisches Dinner fehlten! Unfassbar!
Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, musste er zugeben, dass er nicht mehr der routinierte Bodyguard war, der in jeder Situation einen kühlen Kopf bewahrte. Er hatte sich verändert. Seit sich ihre Beziehung vertieft hatte, reagierte er zu emotional, weil die bloße Vorstellung, dass Allison etwas zustoßen könnte, ihn schier um den Verstand brachte.
Laut sagte er: "Das war's? Du bist zum Supermarkt gefahren, damit du das Dinner vorbereiten konntest?" Er raufte sich das Haar. "Was hast du dir bloß dabei gedacht? Wo ist dein Urteilsvermögen geblieben?"
Allison verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. "Offenbar am falschen Ort", entgegnete sie bissig, "weil ich so blöd war, dich mit einem Dinner beglücken zu wollen! Ich habe eindeutig meine Zeit vergeudet."
Ärger über ihren Alleingang und Erleichterung, dass ihr nichts geschehen war, hielten sich bei Connor die Waage, als er schimpfte: "Du bist immer noch die voreilige, dickköpfige Prinzessin, nicht wahr? Wann lernst du endlich, nachzudenken, ehe du handelst?"
"Ich denke gerade sehr gründlich nach", gab sie heftig zurück und ließ die Arme sinken. "Offenbar war es ein Fehler, unsere Beziehung zu vertiefen." Mit einem verächtlichen Blick fügte sie hinzu: "Ich hätte es wissen müssen."
Sie hätte es wissen müssen? Zum Teufel, er hätte es wissen müssen! Sie stammten nun einmal aus verschiedenen Welten, und er war ein Idiot gewesen, das auch nur für eine Minute zu vergessen. Allison war die behütete Tochter aus reichem Hause, und er blieb der Typ, der sich aus dem rauen Milieu Süd-Bostons hochgearbeitet hatte.
Auch ein Studium an der weltberühmten Harvard Universität und zehn Jahre als erfolgreicher Unternehmer hatten seine Ecken und Kanten nicht abgeschliffen. Wenn er nicht aufpasste, floss immer noch etwas vom Akzent seines alten Viertels in seine Sprechweise ein, und wenn er ehrlich war, dann passte er nicht zu den Leuten aus dem Country Club, und das würde auch so bleiben.
Trotzdem, dass Allison im Streit auf ihre unterschiedliche Herkunft anspielte, ärgerte ihn ungemein. "Du kannst mich als Fehler abschreiben", entgegnete er betont ruhig, "trotzdem sind wir im Bett eine Sensation."
"Geh zur …"
"Ich wette, dass die hübschen Jungs aus dem Country Club dich nicht halb so gut befriedigt haben wie ich", fiel er ihr ins Wort. "Oder, Prinzessin? Andernfalls würdest du deine Liebesabenteuer nicht bei jemand suchen, der die raueren Seiten des Lebens kennt."
Allison erbleichte vor Zorn. "Eine Erkenntnis von betörender Klarheit, Rafferty. Ich bin wirklich froh über deinen Scharfsinn. Ganz recht, du warst eine nette kleine Abwechslung für mich." Sie machte eine Pause, dann fügte sie verächtlich hinzu: "Eine echte Beziehung könnte ich mir mit dir wirklich nicht vorstellen."
Als sie an ihm vorbeimarschieren wollte, zog er sie am Arm zu sich herum, dass sie ihn ansehen musste.
Sie schüttelte seine Hand ab. "Gib's auf!" fuhr sie ihn an.
Er ignorierte das und folgte ihr den Flur hinunter zur Rückseite des Hauses. Sie waren noch längst nicht fertig miteinander. Und dass Allison ihn als ein flüchtiges Abenteuer abzutun versuchte, brachte ihn auf die Palme.
Allison betrat die Küche und ging zum Spülbecken.
"Verdammt, Ally, wir sind noch nicht fertig miteinander!"
"Und ob wir das sind!" Sie drehte Connor den Rücken zu und begann ein Glas abzuwaschen. "Es ist aus und vorbei!"
Connor lachte verächtlich auf. "Wenn du das glaubst, Prinzessin, dann glaubst du auch an Heinzelmännchen."
"Ich glaube vor allem, dass du dich abkühlen solltest, Rafferty." Damit drehte sie sich
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