Endlich wieder frei atmen
Kraftlosigkeit, eine Depression oder die nicht seltene morgendliche Verwirrtheit aufgrund des nächtlichen Sauerstoffmangels wird das Essen einfach vergessen.
Daneben gibt es die COPD-Kranken und Patienten mit Raucherhusten, die deutlich übergewichtig sind und deren Atmung durch die überflüssigen Kilos zusätzlich sinnlos beeinträchtigt wird. Sie müssen dringend abnehmen, damit die Atmung freier werden kann und – was fast noch wichtiger ist – um die entzündungsfördernden Wirkungen des Übergewichts auszuschalten. Ja, Sie haben richtig gelesen: Übergewicht fördert Entzündungen! Ganz besonders die „Wampe“, also das Zuviel an Bauchfett, erzeugt im Körper eine pro-entzündliche Situation.
Wie Ihr Essen Ihnen beim Atmen helfen kann
Viele von Ihnen werden überrascht sein, dass die Lebensmittel, die Sie essen, Einfluss auf Ihre Atmung haben sollen. Doch das ist so, und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht, wie Sie in diesem Kapitel erfahren werden.
Wie Sie vielleicht wissen, verwertet Ihr Körper Nahrung zu einem großen Teil als Energiequelle. Dafür benötigt er Sauerstoff (den Sie einatmen) und erzeugt Kohlendioxid als Abfallprodukt (das Sie ausatmen). Damit ist es für Sie als Lungenkranken von Vorteil, wenn Sie Dinge essen, die bei der Verwertung möglichst wenig Sauerstoff brauchen bzw. möglichst wenig Kohlendioxid produzieren, denn dann kommen Sie mit Ihrer reduzierten Atmung weiter, als wenn Sie Lebensmittel essen, die viel Sauerstoff verbrauchen und viel Kohlendioxid bilden. Unsere Lebensmittel enthalten drei wichtige Energiequellen: Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Für Menschen mit COPD ist es besser, kohlenhydratarm und fettreich (45 bis 55% des Essens) zu essen als viele Kohlenhydrate und wenig Fett. 2003 wurde in einer Studie 5 der Einfluss einer solchen fettreichen, kohlenhydratarmen Ernährung bei COPD untersucht. Nach nur dreiwöchiger Diät wurden deutliche Verbesserungen sämtlicher Lungenparameter gemessen!
Auf den nächsten Seiten erhalten Sie viele Informationen über Lebensmittel, damit Sie beim Einkauf und in Küche oder Restaurant wissen, was die bessere Ernährung für Sie ist.
Kohlenhydratreiche Lebensmittel
Maximal ein Drittel sollten kohlenhydratreiche Lebensmittel pro Mahlzeit auf Ihrem Teller ausmachen, meiden Sie dabei jedoch die Lebensmittel möglichst ganz, die in den folgenden Tabellen auf der rechten Seite stehen (dunkelgrau unterlegt).
Kartoffel/Kartoffelprodukte
Die gute alte Kartoffel fristet leider immer mehr ein Schattendasein in unseren Küchen. Da Nudeln und Reis so viel schneller und einfacher zuzubereiten sind, da sie weder geschält noch gestampft werden müssen und auch meist noch schneller gar sind, hat beides der Kartoffel den Rang abgelaufen. Machen Sie das in Ihrer Küche so oft Sie können wieder rückgängig, und essen Sie Kartoffeln. Es sind gesunde Lebensmittel, die zwar Kohlenhydrate enthalten, aber im Vergleich zu Nudeln und Reis essen Sie weniger davon, um satt zu werden, und nehmen daher im Vergleich weniger Kohlenhydrate auf, bis Sie satt sind.
Getreide und Brot
Wenn Sie Getreide(-produkte) und Brot essen wollen, dann essen Sie es sooft es geht in 100%iger Vollkornform. Getreide verliert beim Ausmahlen sehr schnell seine gesunden Inhaltsstoffe und dann bleibt nur noch die Stärke der Körner als reines Kohlenhydrat erhalten.
Obst
Obst ist einerseits gut für Sie, denn es enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und auch Spurenelemente. Darüber hinaus enthält Obst weitere Stoffe, die gesundheitsfördernd sind (sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe), zum Beispiel gehören hier auch die Ballaststoffe dazu. Andererseits enthält Obst von Natur aus sehr viel Zucker. Essen Sie also Obst, aber nur in Maßen. Verzichten Sie auf „Obsttage“, an denen Sie nichts anderes als Obst zu sich nehmen, und bleiben Sie auch bei Fruchtsäften bei höchstens einem Glas am Tag. Verdünnen Sie Fruchtsäfte am besten mit klarem Wasser.
Manche Menschen haben Probleme mit rohen Früchten oder mit bestimmten Obstsorten. Erdbeeren und Äpfel sind zum Beispiel dafür bekannt, dass sie häufiger als andere Sorten nicht vertragen werden. Lesen Sie auch nochmals auf Seite 75 ff. unter Allergien nach, wenn Sie meinen, dass diese Lebensmittel Ihnen Probleme bereiten. Und merken Sie sich als goldene Regel: Essen Sie bunt! Das geht beim Obst ganz besonders im Sommer sehr gut.
Gemüse
Essen Sie Gemüse so viel Sie können. Sie führen sich damit viele gesunde
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