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Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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nach Hause?«
    »Hm, da habe ich wahrscheinlich etwas durcheinandergebracht. Gut. Also, dann ist ja alles in Ordnung. Sie kommt morgen zurück.«
    »Ja, wunderbar. Richte ihr doch bitte aus, sie möchte mich kurz anrufen. Aber erst, wenn sie mit der Massage fertig ist, da will ich nicht stören.«
    Slapstick-Komödien oder Mr. Bean finde ich überhaupt nicht komisch, wisst ihr? Wenn ich mir so etwas anschauen muss, denke ich immer: Wer könnte je so dumm sein? Tja, jetzt weiß ich es: ich.
    »Jake, äh, könnten wir diesen Anruf eventuell für uns behalten?«
    Er sagt nichts.
    »Ereka war gestern Abend schon sauer auf mich, weil ich etwas sehr Unsensibles gesagt habe. Seitdem versuche ich, es wiedergutzumachen. Vielleicht hat sie behauptet, sie müsse heute nach Hause, weil sie meinetwegen nicht bleiben will.« Ich lache, obwohl nichts an der ganzen Situation lustig ist.
    »Okay«, sagt er gedehnt. »Ja … sicher.«
    »Und, Jake?«
    »Ja?«
    »Wie geht es Olivia?«
    »Großartig. Ein ganz besonderes Kind, mit dem Ereka und ich da gesegnet sind.«
    »Ja.«
    Wir verabschieden uns. Dann sacke ich vornüber und vergrabe den Kopf in den Händen. Das wäre wirklich ein guter Zeitpunkt, um über ein paar Dinge nachzudenken. Mir gewisse Fragen zu stellen. Zum Beispiel, warum ich es nie lernen werde, nicht in den Schlössern abgesperrter Türen herumzustochern, sondern die Finger davon zu lassen.

    Ich gehe nach unten und stecke Erekas Handy und die Leonard-Cohen-DVD in ihre Handtasche. Dann trete ich auf die Terrasse, wo Gary gerade Erekas Füße bearbeitet. Summer sitzt da, nippt an einer Cola light und schwatzt mit CJ. Sie sprudelt nur so vor Lachen und Geschichten. Im Gegensatz zu ihren künstlichen Fingernägeln und unnatürlich straffen Brüsten träg sie ihren privaten Kummer und ihre mütterlichen Sorgen nicht demonstrativ zur Schau.
    »So, das war’s.« Gary lächelt und wischt sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    Ereka bleibt noch einen Moment lang reglos liegen. Dann dreht sie sich um und setzt sich auf. Die Liege hat Abdrücke auf ihrem Gesicht hinterlassen, und ihre Wimperntusche ist verschmiert. Hat sie etwa geweint?
    »Danke«, sagt Ereka leise und legt ihm die Hand auf die Schulter. »Das war himmlisch.«
    Er grinst stolz. »Hübsche Zehennägel übrigens.«
    Ereka strahlt. So wenig braucht es also dazu.
    »Okay, ich bin die Nächste«, schreit Helen, stemmt sich aus dem Korbsessel hoch und stürzt sich auf Gary.
    Ereka steht auf, noch ein wenig wackelig auf den Beinen, schwach vor Entspannung.
    »Jo«, sagt sie. »Vielen Dank. Das ist furchtbar lieb von dir. Du bist wirklich eine gute Freundin.«
    Ich schlucke schwer, nicke und stelle etwas mit meinem Mund an, das hoffentlich wie ein Lächeln aussieht.
    »Also, Mädels, ich muss dann los«, sagt Ereka verträumt.
    »Bleib doch noch ein bisschen«, flehe ich.
    Sie strahlt mich mit einem unergründlichen Blick an. »Ich muss mich um alles Mögliche kümmern …«
    Wenn man ihr so in die Augen schaut, würde man schwören, dass sie die Wahrheit sagt.
    Alle stehen auf und umarmen sie zum Abschied. Summer drückt sie an sich, als wären sie Busenfreundinnen, begleitet sie zum Auto und hilft ihr mit dem Gepäck. In diesem Moment kommt Callum mit einer Schubkarre voll Feuerholz über die Auffahrt auf das Haus zu. Summer tänzelt auf ihn zu, berührt ihn leicht an der Schulter, wirft den Kopf zurück und lacht, als wären Sorgen ein Fremdwort für sie. Callum packt einen Arm voll Holzscheite und trägt sie hinein. Summer nimmt einen Klotz in jede Hand und folgt ihm. Ich sollte wohl auch rausgehen und Holz reinschleppen. Keine Ahnung, warum ich hier herumstehe. Ich warte, bis Summer hereinkommt. Als sie an mir vorbeigeht, sage ich: »Du bist unglaublich, ehrlich.«
    Sie wirft mir einen verwunderten Blick zu, offenbar unsicher, ob sie mir trauen kann, aber dann lächelt sie einfach und lässt es gut sein.

    »Das konntest du doch nicht ahnen«, sagt Helen und zuckt mit den Schultern.
    Als sie mit der Massage fertig war, habe ich Virginia auch eine angeboten, aber sie hat ebenso dankend abgelehnt wie Maeve. Ich habe Gary bezahlt, ihn hinausbegleitet und Helen dann gesagt, dass ich sie dringend sprechen müsse. Ich habe sie in die Toilette im Erdgeschoss bugsiert, und da stehen wir jetzt.
    »Konnte ich nicht.«
    »Sie hat gesagt, dass sie wegmuss.«
    »Hat sie.«
    »Sie hat gelogen.«
    »Ja, anscheinend.«
    »Was glaubst du, wo sie hin ist?«
    Ich beiße mir

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