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Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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einer älteren Version von Callum vielleicht. Ich würde irgendwie überleben. Elendig. Was ich für den Fall, dass ich ein Kind verlieren sollte, nicht behaupten kann. Verdammt, ich muss unbedingt Janet Price schreiben.
    »Hat er eigene Kinder?«, fragt Maeve.
    Summer schüttelt den Kopf. »Er hat es nicht so mit Kindern.«
    Neben solchen Typen habe ich auch schon mal im Flugzeug gesessen. Alleinstehende Männer mit manikürten Händen und Moleskin-Notizbüchern. Typen, die Styling-Produkte für ihr Haar benutzen und zur Kosmetikerin gehen. Häufig schwul. Viel schlimmer, wenn sie hetero sind. Männer, die einen von der Seite anschauen, als säßen sie lieber neben einem Campingklo als neben jemandem mit einem Kleinkind.
    »Wie steht er denn zu deinen Kindern?«, frage ich.
    »Zu meinen Altlasten? Manchmal nenne ich sie so, natürlich nur zum Spaß! Craig erträgt sie geduldig. Bei ihm benimmt Jai sich einigermaßen. Aber er wohnt ja nicht mehr zu Hause. Wir haben Regeln aufgestellt, wann die Mädchen ihre Zimmer verlassen und wie laut sie Musik hören dürfen. Craig kann so was total gut. Sind für uns nicht die allerbesten Zeiten, wenn die Kinder da sind, aber wir halten durch, bis sie wieder zu ihren Vätern gehen. Und dann machen wir Party!« Sie rutscht mit dem Po auf dem Stuhl hin und her.
    »Wow«, sagt Ereka.
    Summer lächelt und kapiert nicht, was dieses Wow bedeutet. Bewunderung ganz sicher nicht.
    »Wegen Kindern scheitern Ehen«, fährt Summer fort. »He, CJ, die Kinder haben eure Ehe total ruiniert, oder? Das wird einfach zu viel: verliebt sein, stillen und alle glücklich machen.«
    »Die Kinder haben überhaupt nichts ruiniert«, sagt Ereka mit Stacheln in der Stimme. »Tom hat die Beziehung ruiniert, indem er CJ betrogen hat.«
    »Weil er sich neben den Kindern zu wenig beachtet gefühlt hat«, wendet CJ ein.
    »Also, das ist wirklich schwach. Manche Männer müssten endlich mal erwachsen werden und erkennen, dass sie nicht der Mittelpunkt des Universums sind«, sage ich.
    Summer schaut verwirrt drein und fragt sich offenbar, ob sie irgendetwas Provokantes gesagt hat. Sie will es wieder nett haben.
    »Ich will doch, dass Craig der Mittelpunkt meines Universums ist. Er macht mich glücklich.«
    »Na dann, auf euer Glück«, sagt Helen und trinkt einen Schluck.
    »Oh, danke, Helen.« Summer lächelt und nippt ebenfalls an ihrem Glas.
    »Wie versteht sich Kito denn mit deinen Kindern?«, erkundige ich mich bei CJ.
    »Er ist ein Einzelkind, deswegen ist es etwas ganz Neues für ihn, Kinder um sich zu haben. Er kann gut mit ihnen und würde gern mit mir ein Kind bekommen, aber das will ich auf gar keinen Fall. Außerdem musste meine Freundin Eleanor – sie ist dreiundvierzig – gerade in der zwanzigsten Woche abtreiben. Down-Syndrom.«
    »Sie musste gar nichts«, sagt Ereka.
    »Entschuldigung, sie hat sich dafür entschieden, abzutreiben«, korrigiert CJ sich.
    »Wie lange bist du jetzt mit Kito zusammen?«, frage ich.
    »Offiziell? Seit acht Monaten.« Sie seufzt verträumt. »Aber eigentlich seit einem Jahr.«
    »Wirklich? Seit einem Jahr?«, fragt Summer.
    CJ runzelt die Stirn. »Äh, ja.«
    »Wir haben uns erst vor einem Jahr getrennt«, sagt Summer leise.
    »Na ja, wir sind erst zusammengekommen, nachdem ihr euch getrennt hattet.«
    »Oje, seid ihr etwa immer noch verliebt?«, fragt Helen.
    »Bis über beide Ohren«, erklärt Summer, ehe CJ selbst antworten kann. »Die beiden können keinen Moment die Finger voneinander lassen.«
    »Du und Craig treibt es praktisch in aller Öffentlichkeit. Wie frisch verheiratet.«
    »Nein, das stimmt nicht.« Summer errötet. »Außerdem steckt Kito dir bei jeder Gelegenheit die Zunge in den Hals«, erwidert sie.
    »Ja, das stimmt«, bestätigt CJ mit einem verlegenen Achselzucken.
    »Mir wird schlecht«, sage ich. »Erspart uns bitte die Details.«
    »Nein, erspart uns ja kein einziges Detail«, drängt Helen. »Wir wollen alles hören.«

7  Virginias Leibgericht

    I n meinem Alter passiert so etwas – Kurzschlüsse im Gedächtnis. Ich hätte wohl doch etwas mehr sagen sollen als »nur ein paar Freundinnen«, als Maeve mich gefragt hat, wer dieses Wochenende noch kommen würde. Aber ich schwöre, dass ich Harvey schon fast vergessen hatte. Während CJs unzensierter Schilderung, wie sie und Kito ihren großen knallrosa Dildo namens Harvey in ihr Liebesleben einbezogen haben – mehrfach von Summer bejubelt, als wäre sie live dabei gewesen und hätte das

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