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Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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verrostet ist. Ich will Virginia gewiss keine Nachlässigkeit vorwerfen. Sie tut mir von Herzen leid, und ich würde mir eher Nadeln in die Augen stecken als fragen: »Warum hast du nicht alles darangesetzt, mit Leib und Seele?« Es kommt mir vor wie die schreckliche Arroganz der bereits Fortgepflanzten, so etwas auch nur zu denken.
    »Nach dem dreißigsten Lebensjahr nimmt die Fruchtbarkeit von Frauen drastisch ab. Ist das nicht schrecklich?«, bemerkt Ereka. »Gerade dann, wenn wir emotional bereit dazu sind, Kinder zu bekommen. Vorher ist man heutzutage doch selbst kaum erwachsen.«
    »Um ehrlich zu sein, habe ich auch mit Mitte dreißig nicht darüber nachgedacht«, sagt Virginia. »Meine Karriere nahm gerade richtig Fahrt auf. Ich habe es so genossen, durch die halbe Welt zu fliegen, mit allen möglichen Männern auszugehen. Ich habe miterlebt, wie viele Frauen schwanger wurden, in Mutterschaftsurlaub gingen oder kündigten und ihre Karriereaussichten ruinierten, und wisst ihr, was? Ich habe sie alle bedauert. Aber dann bist du urplötzlich vierzig. Kein vernünftiger Mann weit und breit. Da wird dir klar, dass du gegen die Zeit anläufst. Mutter zu werden ist auf einmal so unerreichbar geworden, dass du weinen könntest. Du willst die Zeit zurückdrehen, noch eine Chance bekommen, alles anders machen. Vielleicht, denkst du dir, hätte es ja doch irgendwie mit dem Kerl geklappt, an dem du alles mochtest, außer, dass er nie Zeitung gelesen und beim Sex die Socken anbehalten hat.«
    »Oh, Gott, das hasse ich auch«, wirft Summer ein. »Sex in Socken. Abartig.«
    »Willst du damit sagen, du hättest dich längst binden sollen?«, fragt Helen.
    »Ich weiß selbst nicht, was ich damit sagen will.«
    »Vielleicht gibt es den perfekten Mann für dich gar nicht – für keine von uns«, bemerkt Ereka.
    »Kann sein …«
    »Braucht man denn heutzutage wirklich noch einen Mann, um ein Baby zu bekommen?«, frage ich. Damals mit neunundzwanzig hätte ich glatt gelogen, betrogen oder Sperma geklaut, wenn es nötig gewesen wäre. Ich war früher ziemlich wild, das müsst ihr mir glauben.
    »So weit war ich auch schon. Vor zwei Jahren habe ich beschlossen, die Sache allein durchzuziehen. Also habe ich mit meinem Kumpel François …«
    »Das Kuschelkissen?«, japst Helen.
    »Ja, erinnerst du dich an ihn?«
    »Ist er nicht schwul geworden, nachdem er mit dir zusammen war?«
    »Ja, ich war offensichtlich nicht gerade eine Werbekampagne für heterosexuelles Vergnügen. Jedenfalls hatten wir uns in unserer Jugend gegenseitig versprochen, im Notfall als Ersatzpartner zu fungieren. Also habe ich ihn um Hilfe gebeten, und er war bereit, Sperma zu spenden – obwohl ich damit seiner Meinung nach der Welt verkündete, dass ich die Männer endgültig aufgegeben hatte. Wir haben es ein paar Mal mit künstlicher Befruchtung versucht. Das ist beinahe so würdelos, wie man sich das vorstellt. Aber ich war verzweifelt. Nichts. Ich konnte meinen besten Freund nicht endlos oft bitten, für mich in einen Bechern zu wichsen.«
    »Und eine Eizellenspende?«, fragt Maeve.
    Virginia seufzt. »Auch schon versucht.«
    »Wirklich?«, fragt Helen schockiert.
    »Ich habe eine Anzeige geschaltet. Niemand hat sich gemeldet.«
    Ereka ringt die Hände, dass ihre Armreifen klimpern. Sie sieht aus, als wollte sie etwas sagen.
    »Ich konnte das nie richtig verstehen, aber die meisten Frauen klammern sich an ihre Eier – obwohl sie sie Monat für Monat ausbluten. Selbst, wenn ihre eigene Familienplanung abgeschlossen ist. Ich sage euch, es ist leichter, die Kronjuwelen in die Finger zu bekommen als eine Eizelle.«
    »Wer hätte das gedacht?«, bemerkt Summer.
    »Wenn es ans Eingemachte, geht, gibt es die oft beschworene Schwesterlichkeit unter Frauen nicht. Ich war überrascht, entsetzt, um genauer zu sein, als ich erleben musste, wie unkooperativ Frauen sind, einer anderen Frau zu helfen, die Mutter werden will. Ich hatte beinahe das Gefühl, dass sie dachten: Wenn du sie nicht selbst zustande bringst, verdienst du sie wohl auch nicht. Ein Jahr lang habe ich diese Anzeige laufen lassen. Keine einzige Reaktion.«
    Ich schlucke. Solche Anzeigen habe ich auch schon in der Zeitung gesehen.
    »Du hättest welche von meinen haben können«, sagt CJ. »Tut mir leid, an so etwas habe ich nie gedacht.«
    »Ich auch nicht«, sagt Summer.
    Ereka legt eine Hand auf Virginias. Sie wirkt gequält, jedenfalls gequälter als gewöhnlich, und sie atmet schwer. Einen

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