Endlich zu Hause - Endlich bei dir
die beste Rache sein. Wann hat eigentlich der Klatsch über die McBrides begonnen?"
Sharon zuckte mit den Schultern. „Es gab einige Vorfälle, aber das war der dramatischste.
Alles andere ist stark übertrieben worden."
„Und ich dachte, hier passiert nie etwas Aufregendes."
„Wir hatten einige Skandale, aber ich persönlich ziehe ein ruhiges, friedliches Leben vor.
Wenn ich Aufregung wollte, würde ich in eine Großstadt ziehen."
Da Mac als Polizist einiges von dieser „Aufregung" erlebt hatte, fand er, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Sharon deutete auf sein Glas. „Hätten Sie gern noch mehr Wein?"
„Nein, danke."
„Mir ist einiges für Ihr Haus eingefallen ... Wäre es möglich, den Durchgang zum Salon so zu verändern, dass er zu den Terrassentüren passt?"
Mac hätte gern weitere Fragen über die McBrides gestellt, aber das ging nicht, ohne dass Sharon misstrauisch wurde.
Da es Sharon gelang, sich davon zu überzeugen, dass es ein Geschäftsessen war, konnte sie sich einigermaßen entspannen. Aber sie ärgerte sich noch darüber, dass sie so viel über die McBrides erzählt hatte. Vermutlich hielt Mac sie jetzt für genauso eine Klatschtante wie all die anderen Leute hier.
Es war besser, wenn sie sich an geschäftliche Themen hielt.
Dass sie in Macs Gegenwart so verlegen war, lag möglicherweise daran, dass sie ihre Abende sonst meist nur mit Jerry verbrachte. Und der redete vor allem über sich selbst.
Außerdem musterte er Sharon auch nicht so intensiv, als fände er alles, was sie sagte oder tat, äußerst interessant.
„Hätten Sie gern Kaffee und ein Dessert? Ich habe Erdbeerkuchen gebacken."
Macs Gesicht nahm einen seltsamen Ausdruck an. „Danke, aber von Erdbeeren bekomme ich immer Ausschlag."
Offenbar sorgte irgendeine geheime Kraft für möglichst viele peinliche Momente. „Ich habe auch Eiskrem oder ..."
„Nur Kaffee, danke. Das Dinner war so gut, dass ich schon zu viel gegessen habe."
„Wir könnten den Kaffee im Wohnzimmer trinken. Ich habe dort ein paar Skizzen, die ich Ihnen gern zeigen würde."
Er grinste unverschämt. „Haben Sie vor, mir auch Ihre Briefmarkensammlung zu zeigen? "
„Benehmen Sie sich", ermahnte sie ihn streng. Das Gleiche hätte sie allerdings auch zu ihren überaktiven Hormonen sagen können.
„Ja, Ma'am." Er stand auf, als sie das tat. „Soll ich Ihnen zuerst beim Abräumen helfen?"
Unwillkürlich lächelte sie. Mac hatte offenbar Manieren. Sie hatte versucht, Brad welche beizubringen ... nur teilweise mit Erfolg. „Leben Ihre Eltern noch?"
Einen Moment lang schien Mac zu erstarren. „Ich wurde von meiner Mutter aufgezogen", sagte er dann. „Sie ist vor drei Jahren gestorben."
Etwas in seinem Ton verriet Sharon, dass er sich von dem Verlust noch nicht ganz erholt hatte. „War sie es, die so einen Gent leman aus Ihnen gemacht hat?" fragte sie sanft.
„Ja. Meine Mutter hatte viel übrig für gute Manieren. ,Steh auf, wenn eine Lady das tut, Miguel', sagte sie. ,Nimm im Haus den Hut ab, Miguel.'"
Sharon war fasziniert. „Miguel? Das ist Ihr Vorname?"
Er verbeugte sich ein bisschen. „Miguel Luis Cordero."
„Seit wann werden Sie Mac genannt?"
„Damit hat meine Mutter angefangen. Sie stammte aus San Juan, wollte aber, dass ich amerikanischer werde."
Während er sprach, griff er nach dem Geschirr. Sharon legte eine Hand auf seinen Arm.
„Ich kümmere mich darum. Gehen Sie doch ins Wohnzimmer. Ich bringe gleich den Kaffee."
Er blickte auf ihre Hand hinunter. Dann sah er ihr in die Augen. Wieder war sie fasziniert.
Sie war nicht sicher, ob sie fähig gewesen wäre, sich abzuwenden, und es erleichterte sie, als Mac das dann tat.
„Ich trinke meinen Kaffee schwarz", sagte er.
Sie bemühte sich um Haltung. „Ich komme sofort zurück."
Doch dann hielt sie sich in der Küche länger auf, als nötig ge wesen wäre. Es war alles in Ordnung, wenn es um das Geschäftliche ging, aber sobald sie Mac als allein stehenden, attraktiven Mann wahrnahm, erstarrte sie. Es war nicht so, als hätte sie etwas gegen solche Männer gehabt, aber bei Mac hatte sie das Gefühl, dass alles kompliziert werden würde ...
6. KAPITEL
Sharon stellte zwei Tassen Kaffee und einen Teller mit Keksen auf ein Tablett, nur für den Fall, dass Mac doch ein Dessert wollte. Als sie damit ins Wohnzimmer kam, saß er auf der Couch und blätterte in einem Lampen-Katalog. „Ziehen Sie diese Wand leuchten, die Sie markiert haben, für das
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