Endlich zu Hause - Endlich bei dir
schon? Alte Häuser kaufen und restaurieren, meine ich."
„Seit drei Jahren hauptberuflich. Vorher habe ich neben meinem eigentlichen Beruf einige kleine Häuser instand gesetzt."
„Und was war Ihr eigentlicher Beruf?"
Sharon hatte geglaubt, nur Konversation zu machen, aber plötzlich hatte sie das Gefühl, dass Mac sich unwohl fühlte. „Ich hatte verschiedene Jobs."
„Ich verstehe." Sie sah auf die Uhr. „Ich sollte jetzt zum La den zurückfahren. Nachher habe ich einen Termin mit einem Vertreter."
„Ich bringe Sie zu Ihrem Auto."
Inzwischen kannte sie sich im Haus aus, und so ging sie voran, und Mac folgte ihr. Dabei sah sie sich noch einmal um und nahm sich vor, bald mit Kamera und Skizzenblock zurückzukehren. Da sie in Gedanken schon bei ihren Plänen vor, wäre sie fast über ein loses Dielenbrett gestolpert, doch Mac griff nach ihrem Arm und führte sie daran vorbei.
„Der Boden ist ziemlich uneben", erklärte er, ohne sie loszulassen. „Oben ist es noch schlimmer. Sobald die Zimmerleute angefangen haben, muss jeder einen Schutzhelm tragen."
„Ich hätte aufpassen sollen. Ich fürchte, in meiner Fantasie war ich schon beim Einrichten."
Er schmunzelte. „Sosehr ich Ihren Eifer zu schätzen weiß, ich möchte nicht, dass Sie sich verletzen."
„Von jetzt an werde ich vorsichtiger sein." Sie bemühte sich um einen lässigen Ton, obwohl ihre Haut dort, wo Mac sie berührte, verräterisch prickelte.
„Gut."
Ihr Lächeln erlosch, als er ihren Arm immer noch nicht freigab. Sein Gesicht war jetzt nur Zentimeter von ihrem entfernt, und er sah ihr direkt in die Augen. Nie zuvor war ihr so klar gewesen, was es bedeutete, unter dem Blick eines Mannes dahinzuschmelzen. Mac war wirklich gefährlich für sie.
Sie räusperte sich. „Gibt es noch etwas?"
Er zögerte, dann zog er seine Hand von ihr weg. Sharon ging vorsichtig weiter.
Draußen schloss sie den Mietwagen auf, den die Versiche rungsgesellschaft ihr zur Verfügung stellte, bis sie sich einen neuen kaufen konnte. „Ich würde gern bald wiederkommen, um einiges auszumessen und Fotos zu machen", erklärte sie, bevor sie einstieg.
„Kommen Sie, wann Sie wollen, aber seien Sie vorsichtig."
„Das werde ich. Dann sehen wir uns später."
„Mac", ergänzte er.
Sie hob eine Augenbraue. „Wie bitte?"
„Ich möchte gern, dass Sie es aussprechen. ‚Wir sehen uns später, Mac'."
„Warum?"
„Vielleicht möchte ich einfach, dass mein Team sich miteinander wohl fühlt."
„Ich fühle mich durchaus wohl in Ihrer Gegenwart", log sie.
Er lächelte herausfordernd. „Warum können Sie dann meinen Namen nicht aussprechen, Sharon?"
Es fiel ihm mit dem ihren leicht genug. Und etwas an der Art, wie er ihn aussprach, bewirkte, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief. Das ist nicht gerade professionell, schalt sie sich. „Ich habe kein Problem damit, Mac. Aber ich bin spät dran. Wenn sonst weiter nichts ist, würde ich gern losfahren."
Jetzt wirkte er zufrieden. „Nein, sonst ist nichts ... vorläufig. Fahren Sie vorsichtig." Er ging wieder ins Haus.
Als Sharon abfuhr, schwor sie sich, dass dies das letzte Mal gewesen sein würde, dass sie sich in Macs Gegenwart wie ein verlegener Teenager verhielt.
Brad hatte sich während des gestrigen Dinners bestens benommen, was Sharon zugleich freute und beunruhigte. Sie liebte ihren jüngeren Bruder sehr, aber immer wenn er lieb und höflich war, fragte sie sich unwillkürlich, was er vorhatte.
„Genießt du deine Ferien, Brad?" fragte Jerry Whitaker, der sich ihnen heute zum Essen angeschlossen hatte.
Brad blickte von seinem Schweinekotelett auf. „Sie sind jedenfalls besser als die Schule."
„Womit beschäftigst du dich denn?"
„Baseball hauptsächlich. Wir trainieren jeden Nachmittag. Und an zwei Vormittagen in der Woche habe ich Tennisstunden."
Jerry lächelte Sharon zu. „Anscheinend hast du einen richtigen Sportler in der Familie."
„Ja, Brad ist sehr sportlich."
„Was hast du denn noch für den Sommer geplant, Brad? Am Schwimmbad mit deinen Freunden rumhängen? Mit Mädchen flirten? Ich erinnere mich vage, das in deinem Alter getan zu ha ben."
Brad schmunzelte, weil das von ihm erwartet wurde, aber als er seine Schwester ansah, wurde er wieder ernst. „Sharon lässt mich nicht oft zu meinen Freunden. Sie hat Angst, dass ich in Schwierigkeiten gerate."
„Das ist nicht ganz richtig", protestierte sie. „Ich bitte ihn nur, mir immer zu sagen, wo er hingeht und wann er nach
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