Endlich zu Hause - Endlich bei dir
Stil des Hauses passt." Trent sah sic h um. Strom gab es noch nicht, deshalb kam nur durch die zwei schmutzigen Fenster Licht herein, abgesehen von den batteriegetriebenen Lampen, die Mac mitgebracht hatte.
Das Haus stand seit Jahren leer, aber Mac hatte schon schlimmere Gebäude mit Profit instand gesetzt. Natürlich war das in reicheren Gegenden gewesen, die außerdem historisch mehr von Interesse waren ... Atlanta, Savannah, Charleston, Birmingham. Hier würde es länger dauern, einen Käufer zu finden. Aber darüber machte er sich keine Sorgen. Selbst Wenn es ihn all seine Ersparnisse kostete, wäre es das doch wert, wenn er endlich Antworten auf die Fragen bekam, die ihn schon sein ganzes Leben verfolgten.
Nun nickte er. „Ich will eine moderne Ausstattung, die man aber erst auf den zweiten Blick erkennt."
„Das wird teuer."
„Qualität kostet nun mal Geld. Natürlich werde ich sicherstellen, dass ich faire Preise bekomme und nicht mehr ausgebe als nötig."
Trent schien es keine Sorgen zu bereiten, dass er überwacht werden würde. „Ich stelle eine detaillierte Liste auf, und wenn sich etwas Unerwartetes ergibt, reden wir darüber."
„Das ist die Art, wie ich arbeite. Überraschungen mag ich nicht."
Trent lächelte ein bisschen. „Das war mir schon klar." Mac fragte sich, was Trent von Überraschungen hielt. Er hätte ihm sofort eine bereiten können, wollte aber warten, bis er seine Antworten hatte.
Jetzt erklang die Stimme einer Frau. „Mr. Cordero?" Mac wirbelte herum. Warum schlug sein Puls plötzlich schneller? Sharon Henderson war doch bloß seine Innenarchitektin. Und jetzt hatte er die Chance herauszufinden, wie eng sie mit den McBrides befreundet war.
3. KAPITEL
Sharon wartete an der Vordertür. „Ich war noch nie hier drin", sagte sie, als Mac zu ihr kam.
Ärgerlicherweise musste er sich daran erinnern, dass er nur wegen ihrer Fähigkeiten als Innenarchitektin und ihrer Freund schaft mit den McBrides an ihr interessiert war. Und nicht etwa, weil sie die erste Frau war, zu der er sich seit Monaten hingezo gen fühlte. „Es sind hauptsächlich Schönheitsreparaturen fällig. Dieses Haus ist für die Ewigkeit gebaut worden und hat sich gut gehalten."
„Es ist wirklich wert, gerettet zu werden?"
„Ich wäre nicht hier, wenn ich das nicht glauben würde."
Sharon betrachtete den runden Türbogen, der wohl mal in den Salon geführt hatte. „Es muss früher schön gewesen sein."
„Und das wird es wieder sein. Ich zeige Ihnen das Erdgeschoss. Den ersten Stock nehmen wir uns später vor, wenn die Treppe restauriert worden ist."
Sharon blickte nach oben, als würde es ihr Leid tun, etwas von dem Rundgang zu versäumen.
Mac führte sie in den Salon und das einzige Schlafzimmer, das unten lag. Ohne Beleuchtung wirkten die Räume schäbiger, als sie tatsächlich waren. Aber Mac sah die immer noch intakten Verzierungen, die Holztäfelungen und die Dielen und wusste, dass das Haus einmal großartig sein würde. Er fragte sich, ob Sharon das ebenfalls erkennen konnte.
Sie deutete auf das große Fenster am anderen Ende des Esszimmers. „Das ist Bleiglas. Und sehen Sie sich mal diesen Stuck an. So was wird heute nicht mehr gemacht."
Ihre Bemerkungen freuten ihn. Oh ja, sie erkannte die Möglichkeiten.
Nun trat sie näher ans Fenster. „Das Holz ist im ganzen Haus in gutem Zustand?"
„Das meiste ja. Nur an manchen Stellen müssen wir wahrscheinlich etwas ersetzen."
Sie musterte die verdunkelte Tapete, deren Sonnenblumendekor eher an die siebziger Jahre erinnerte als an den Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. „Ich wette, da sind einige Tapetenschichten übereinander. Falls das so ist, kann ich eventuell das ursprüngliche Muster wieder herstellen."
„Im Hauptschlafzimmer habe ich sechs Schichten gezählt. In der Küche fünf."
„Konnte man die untersten Muster noch erkennen?"
„Teilweise. Aber ich will nicht alles wieder ganz genauso ha ben, wie es früher mal war. Es muss nur zu der Epoche passen."
„Die Leute bezeichnen das Haus immer als viktorianisch, aber eigentlich ist es eine Mischung aus Queen Anne und italienischem Stil. Es muss großartig gewesen sein."
Obwohl Sharon erklärt hatte, dass sie keine ausgebildete Innenarchitektin war, kannte sie sich offenbar gut aus. Mac hatte Beispiele ihrer Arbeit gesehen und wusste, dass sie Sinn für Farben und Proportionen hatte. Jetzt war er noch sicherer, dass es kein Fehler gewesen war, ihr den Job anzubieten.
Ihre
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