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Endstadium

Endstadium

Titel: Endstadium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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an.
    Stephan tat, als wisse er von nichts.
     
    Sie suchten den Internetraum des Hotels auf und legten die beiden Karten aus, die Stephan an der Rezeption erhalten hatte. Die eine zeigte mit La Palma, La Gomera, El Hierro, Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote und Gran Canaria die gesamte kanarische Inselgruppe, die andere die Insel Gran Canaria mit ihren größeren und kleineren Orten und den zumeist gewundenen Verbindungsstraßen. Stephan markierte Puerto de Mogán.
    »Ich soll morgen gegen 11.30 Uhr im Haus der Rosells sein«, sagte er. »Unterstellt, die Frau fährt sofort mit dem Auto zum Hafen, benötigt sie dafür etwa eine dreiviertel Stunde. Ich bin die Strecke heute Morgen mit normaler Geschwindigkeit gefahren. Von Schürmann weiß ich, dass sie recht vorsichtig fährt. Wenn das stimmt und sie nicht extra langsam fährt, wird sie eher etwas mehr Zeit benötigen. Aber wir gehen mal von normaler Fahrgeschwindigkeit aus.«
    »Eine Frau, die langsam Auto fährt, steuert ein schnelles Boot. Das passt doch alles nicht zusammen, Stephan!«
    »Vielleicht. Also: Auto abstellen und Boot startklar machen bedeutet weitere zehn bis 15 Minuten. Insgesamt also eine Zeitspanne von rund einer Stunde zwischen der Abfahrt an ihrem Haus bis zum Ablegen des Bootes. Dieselbe Zeit braucht sie vom Anlegen des Bootes in Puerto de Mogán bis zu ihrem Haus. Sie will gegen 18 Uhr zurück sein.«
    »Vielleicht kommt sie später«, meinte Marie.
    »Das glaube ich nicht. Sie wird nicht wollen, dass ich Fragen stelle. Nein, ich bin mir sicher: Sie wird im Zeitplan bleiben.«
    »Also eine Nettozeit für die Bootstour von rund viereinhalb Stunden«, schloss Marie. Für eine Fahrt nach Teneriffa und zurück reicht das kaum, wenn sie nicht wenigstens eine halbe bis eine Stunde bleiben will. Mal abgesehen davon, dass sie auf Teneriffa irgendwo anlegen, von Bord gehen und das ganze Spiel auch umgekehrt vollzogen werden muss. Die Zeit würde höchstens reichen, um etwas abzugeben oder abzuliefern.«
    Stephan überlegte.
    »Wenn es nicht ein Ziel im Süden Teneriffas ist, wird die Zeit nicht reichen. Alle Orte an den anderen Inselseiten kann sie nicht erreichen, wenn sie rechtzeitig zurück sein will. Und auf die anderen Inseln schafft sie es in der kalkulierten Zeit erst recht nicht.«
    »Vielleicht treffen sie sich auf See«, meinte Marie.
    »Dann stehen wir dumm da«, erwiderte Stephan. »Aber wenn sie tatsächlich Hobbeling trifft, muss auch er erst auf das Schiff kommen können. Wie du sagst, war er heute noch in der Praxis und hat Termine mit Patienten gemacht.«
    »So sagte es jedenfalls seine Praxisgehilfin«, erwiderte Marie. »Er hat nachmittags Sprechstunde bis 18 Uhr. Selbst wenn er pünktlich Schluss macht, wird er kaum vor 20 Uhr fliegen können. Er muss von Unna aus mindestens bis Düsseldorf oder Münster. Von Dortmund aus werden die Kanaren nicht angeflogen.«
    Stephan suchte im Internet die Abflugzeiten der Flüge nach Gran Canaria von den Flughäfen Münster, Düsseldorf, Köln und Bremen heraus. Sie verglichen und notierten die Abflugzeiten. Wenn Hobbeling tatsächlich nach Gran Canaria und Julita Rosell treffen wollte, würde er einen der fraglichen Flüge nehmen müssen, die jeweils zwischen 6.30 Uhr und 12 Uhr auf der Insel landeten. Sie beschlossen, dass Marie alle ankommenden Passagiere dieser Flüge beobachten und Hobbeling folgen sollte, sofern er erschien.
     
    Oben im Hotelzimmer sah Stephan die alte Akte durch. Er fand die Kopie eines Zeitungsartikels über den Beginn des damaligen Prozesses Rosell gegen Hobbeling. Die Zeitung hatte die beiden Kontrahenten abgebildet.
    »Hobbeling hat heute noch etwas längere Haare«, sagte Stephan.
    Marie betrachtete das Foto und steckte es ein. Hobbeling hatte Marie noch nie gesehen. Sie würde am Flughafen direkt an den Schleusen stehen, durch die die ankommenden Reisenden in die Halle des Flughafens traten. Sie würde sich nicht verstecken müssen.
    Dann schlossen sie ihre Handys an die Ladegeräte an.

19
    Stephan saß noch beim Frühstück, als Marie anrief. Er hörte ihre hastigen und hallenden Schritte.
    »Er hat jetzt ganz kurze Haare, Stephan. Aber er ist es. Ohne Zweifel. Er verlässt jetzt den Flughafen und geht zur Autoagentur. Er hat nur eine kleine Handtasche bei sich. Keinen Koffer. Ich melde mich.«
    Stephan sah auf die Uhr. Es war kurz vor zehn. Er war also von Köln aus geflogen. Stephan nahm die Landkarte von Gran Canaria, die er mitgenommen hatte, und beendete

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