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Endstadium

Endstadium

Titel: Endstadium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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das Frühstück. Marie hatte ihren Mietwagen in der Kurzparkzone des Flughafens abgestellt, von der aus sie sowohl den Taxistand, als auch die seitlich gelegene Mietwagenagentur beobachten konnte. Sie hatte sich, nachdem sie die Fluggäste einer jeden angekommenen deutschen Maschine gecheckt hatte, wieder ins Auto gesetzt, das Flughafenareal verlassen und rechtzeitig neu geparkt, wenn sich die Ankunft der nächsten Maschine ankündigte. Jetzt stieg sie ein letztes Mal ein, startete den Motor und behielt die Agentur im Blick. Sie drückte nebenbei auf die Wahlwiederholung ihres Handys und legte es in das Fach der Mittelkonsole, als die Verbindung zu Stephan hergestellt war.
    »Hörst du mich?«, rief sie.
    Er verstand sie gut.
    »Ja«, sagte er. Er hatte den Restaurantbereich verlassen und strebte dem Ausgang der Hotelanlage zur Küstenpromenade zu. In den Pools kreischten Kinder. Er presste das Handy an sein Ohr.
    »Ich höre dich nicht!«, rief sie.
    »Ja«, schrie er zurück. »Ich höre dich.«
    Alex beobachtete ihn und räkelte sich behaglich auf ihrer Liege.
    »Er kommt jetzt mit einem Mann aus der Agentur«, informierte Marie weiter. »Er nimmt einen weißen Mercedes.«
    Marie wartete, bis Hobbeling ins Auto stieg und sich der Angestellte des Vermietbüros von ihm verabschiedete. Als Hobbeling losfuhr, war Marie direkt hinter ihm. Sie folgte ihm durch die Fahrbahnschleifen auf die Autobahn. Als er einfädelte, blieb sie ein Stück hinter ihm.
    »Autobahn Richtung Maspalomas«, sagte sie ins Handy.
    Stephan hatte die Promenade erreicht. Er ging ein Stück weiter und fand eine ruhigere Stelle.
    »Er hat keine Eile. Fährt durchschnittlich 90 bis 100«, meldete Marie.
    Stephan hörte übers Handy die Fahrgeräusche und den flatternden Seitenwind. Marie fuhr mit offenem Fenster. Sie gab die Abfahrten durch, die sie passierte. Hobbeling blieb auf der Autobahn Richtung Süden. Rund eine halbe Stunde später fuhr sie an Maspalomas vorbei. Sie war jetzt etwa zwei Kilometer von Stephans Standort entfernt. Er verfolgte ihren Weg auf der Karte. Hobbeling blieb auf der Autobahn. Jetzt folgten die ersten Tunnel. Die Verbindung brach ab. Marie und Stephan waren übereingekommen, dass in diesem Fall Stephan neu anwählte, um Marie so viele Handgriffe wie möglich zu ersparen. Sie hatten zwischenzeitlich erneut Kontakt. Marie war in Höhe von Arguineguín, dem Ort mit der Zementfabrik. Dann weitere Tunnel, Abbruch der Verbindung, neue Anrufe von Stephan.
    »Er fährt nach Puerto de Mogán«, rief er in sein Handy.
    Maries Bestätigung erreichte ihn zunächst nur schwach, dann wurde ihre Stimme wieder deutlicher.
    »Es geht jetzt hoch an der Küste entlang«, sagte sie. »Das Meer ist bestimmt 50 Meter tiefer. Zwischen ihm und mir sind zwei Motorräder. Das ist gut. Die Motorräder überholen sich zum Spiel wechselseitig. Wenn er in den Rückspiegel schaut, wird er nur die Motorräder wahrnehmen. Schöner Zufall. Die Strecke ist total kurvig, Stephan.«
    »Konzentriere dich!«, ermahnte er. »Ich kenne die Straße. Bin sie vorgestern selbst gefahren. Es geht gleich in Schleifen nach unten. Im Tal gabelt sich die Straße. Nach links geht es dann zurück zum Atlantik nach Puerto de Mogán. Ich wette, dass er links fährt.«
    »Wir werden sehen …«
    Es knisterte ein paar Mal. Die Verbindung wurde wieder schlechter. Stephan erinnerte sich, dass die Strecke mit einem Mal schroff vom Atlantik weg ins Landesinnere abbog, um in Serpentinen nach unten zu führen.
    »Es geht jetzt runter«, meldete Marie. »Die Motorradfahrer sind noch immer zwischen uns. Sie können nicht überholen.«
    »Achte auf die Gabelung!«, rief er ihr zu. »Sie kommt ziemlich plötzlich. Es ist ein kleiner Kreisverkehr. Behalte ihn im Auge!«
    Er hörte einige Minuten nichts.
    »Marie?«
    »Stephan, er ist nach rechts abgebogen. Nicht nach Puerto de Mogán. Er fährt weiter ins Land.«
    Stephan sah auf die Karte.
    »Du kommst jetzt nach Mogán. Etwa nach fünf bis sechs Kilometern. Es ist der eigentliche Ort. Puerto de Mogán ist das zugehörige Hafenörtchen. Folge ihm einfach!«
    Es knackte, dann war Maries Stimme wieder gut zu hören.
    »Die Motorradfahrer sind nach Puerto de Mogán gefahren. Ich habe jetzt niemanden mehr zwischen uns.«
    »Lass dich zurückfallen«, riet Stephan. »Laut Karte dürfte die Straße nicht stark befahren sein. Du fällst sonst auf! – Wenn Mogán nicht sein Ziel ist, geht es ins Gebirge. Es gibt keine Alternative.«
    »Bloß

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