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Endstadium

Endstadium

Titel: Endstadium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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nicht noch mehr Serpentinen«, stöhnte sie. »Scheiße!«
    Stephan hörte, dass sie wild hupte.
    »Was ist? – Marie?«
    »Es ist ein Laster dazwischen gefahren. Er kam rechts aus einer Straße. Ich sehe Hobbeling nicht mehr.«
    Stephan sah nervös auf die Karte. Hinter Mogán bog in einer Linkskurve nach rechts eine kleine Stichstraße direkt in die Berge ab. Die Hauptstraße wand sich nach links ebenfalls in die Höhe, hielt eine Entfernung von sechs bis acht Kilometern zur Küste und erreichte sie wieder am Westzipfel der Insel, in Puerto de la Aldea.
    »Beruhige dich, Marie! Fahr aufmerksam durch Mogán. Der Ort scheint im Wesentlichen nur aus der Hauptstraße zu bestehen. Wenn Hobbeling dort nicht irgendwo steht, hat er wahrscheinlich den Ort durchfahren. Wir müssen nur darauf achten, dass er nicht nach rechts auf die Nebenstraße abbiegt. Der Abzweig ist etwa zwei Kilometer hinter dem Ort.«
    »Wie soll ich das feststellen«, schrie sie. »Der Laster ist noch immer vor mir.«
    »Bist du schon in Mogán?«, fragte er ruhig.
    »Ich glaube ja. Links und rechts stehen immer mehr Häuser. Es ist ein unattraktives Nest. – Jetzt bremst der Idiot noch!«
    »Marie, bleib ruhig …!«
    »Na endlich …«
    »Was?«
    »Er fährt wieder. Es ist eine enge Ortsdurchfahrt.«
    »Guck nach links und rechts«, erinnerte er.
    »Klugscheißer!«, kam es bissig zurück.
    »Denk an die Abzweigung!«
    »Noch zwei Kilometer, ich weiß, aber wir sind noch im Ort«, entgegnete Marie.
    »Er wird durchgefahren sein«, vermutete Stephan. »Wie soll Julita Rosell mit dem Boot in diesen Ort kommen? – Konzentriere dich einfach auf den Abzweig! Dann sehen wir weiter!«
    Sie erwiderte nichts. Stephan wusste, wie sehr sie sich darüber ärgerte, den Anschluss an Hobbeling verloren zu haben, obwohl sie nichts dafür konnte. Marie fühlte sich immer verantwortlich. Sie fühlte sich auch schuldig, dass sie keinen Job fand. Er schaffte es nicht, ihr das auszureden. Wenn sie Hobbeling nicht mehr fand, würde sie sich als Versagerin fühlen.
    »Siehst du etwas?«, fragte er weich.
    »Die Abzweigung wird auf einem Schild angekündigt. Rechts geht es nach El Barran oder so ähnlich, stimmt das?«
    »El Barranquilo Andrés«, las er aus der Karte vor.
    »Toll«, keifte sie.
    »Bleib einfach auf der Hauptstraße!«, riet Stephan. »Es ist wahrscheinlich, dass er dort weitergefahren ist.«
    »Ich glaube es nicht!«, rief sie.
    »Was?«
    »Der Laster fährt rechts ran. – Eine Kaffeebude.«
    »Na also«, beschwichtigte Stephan. »Fahr einfach weiter! Wir werden ihn schon finden.«
    Er hörte, wie Marie aufs Gas trat.
    »Sei vorsichtig!«, sagte er. »Das ist alles nicht so wichtig.«
    Sie antwortete nicht. Stephan kannte ihren Ehrgeiz. Er hörte ihr beim Fahren zu. Sie trieb das Auto, schaltete runter und wieder höher, der Motor jaulte. Sie fluchte über die ständigen Kurven.
    »Es geht keine 50 Meter geradeaus! Ich kann nicht schneller fahren.«
    »Sei vorsichtig!«, rief er wieder. Laut Karte ging es auf rund 1.000 Meter hoch.
    »Er ist weg, Stephan!«
    »Fahr einfach weiter«, beharrte er.
    »Solche Kurven hast du noch nicht gesehen. Es geht wirklich kaum ein paar Meter geradeaus.«
    »Gibt es Ortschaften?«, fragte er.
    »Nach links geht es gleich ab in einen Ort mit V am Anfang.«
    »Veneguera«, sagte er mit Blick auf die Karte.
    »Und?«
    »Fahr weiter!«, wiederholte er. »Ich weiß sonst auch keinen Rat. – Marie, ich muss jetzt zu Frau Rosell …«
    Stephan ging über die Promenade weiter in Richtung des Hauses seines Mandanten.
    »Wenn ich im Haus bin, kann ich nicht sprechen, solange Frau Rosell noch da ist. Ich mache während der Zeit das Handy aus. Sobald sie raus ist, schalte ich es wieder ein.«
    »Ja, okay!«
    »Wo bist du jetzt?«, fragte Stephan.
    »Keine Ahnung. Es geht höher und höher. Hier stehen nicht einmal mehr Sträucher. Es ist völlig einsam hier!«
    »Langsam und vorsichtig fahren!«
    »Jawohl«, sagte sie gedehnt. Letztens hatte sie einmal gesagt, dass sie sich manchmal bevormundet fühle. Er hatte ihr nur gezeigt, wie man geordnet Geschäftspost abheftet. War er spießig geworden?
     

20
    Stephan stieg die Treppen hinauf, die zu der Sackgasse führten, an der Rosells Haus lag. Das kleine Auto von Schürmann war nicht zu sehen.
    Er sah ein letztes Mal auf das Handy. Keine Nachricht im Display. Dann schaltete er es ab und klingelte.
     
    Frau Rosell öffnete lächelnd.
    »Jetzt bin ich fast zu spät«, sagte

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