Endstation für neun
achtundsechzig Jahre alt. Sie war auf dem Weg von ihrer Tochter in der Västmannagatan zu ihrer Wohnung in der Norra Stationsgatan. Geboren in Edsbro.
Die Tochter wurde vernommen von Larsson, Mänsson und… ach, egal. Frau Johansson lebte zurückgezogen von ihrer Rente. Viel mehr gibt es über sie nicht zu berichten.«
»Doch.
Dass sie wahrscheinlich in der Odengatan zugestiegen und nur sechs Haltestellen gefahren ist. Und außer der Tochter und dem Schwiegersohn wusste niemand, dass sie ausgerechnet diese Strecke um diese Uhrzeit fahren würde. Weiter.«
»Johan Källström, der zweiundfünfzig Jahre alt war und in Västeräs geboren wurde. Meister in der Autowerkstatt Grens in der Sibyllegatan. Er hatte Überstunden gemacht und war auf dem Heimweg, das ist eindeutig. Auch er führte eine normale Ehe. Er interessierte sich vor allem für sein Auto und das Sommerhäuschen. Nicht vorbestraft. Verdiente ganz ordentlich, aber mehr auch nicht. Die Leute, die ihn gekannt haben, sagen, dass er vermutlich vom Ostermalmstorg die U-Bahn genommen hat und am Hauptbahnhof in den Bus umgestiegen ist. Er dürfte demnach an der Haltestelle vor dem Kaufhaus Ahlens eingestiegen sein. Sein Chef sagt, er sei ein fähiger Mechaniker und guter Vorarbeiter gewesen. Das Personal in der Werkstatt sagt, dass er…«
»… ein Sklaventreiber war bei denen, die er kommandieren konnte, und ein Speichellecker bei den Chefs. Ich war da und habe mit ihnen gesprochen. Der Nächste.«
»Alfons Schwerin war dreiundvierzig Jahre alt und wurde als Sohn schwedisch-amerikanischer Eltern in Minneapolis in den USA geboren. Kam unmittelbar nach dem Krieg nach Schweden und blieb hier. Er war Inhaber eines kleinen Unternehmens, das karpatische Tannen für Resonanzböden importierte, aber die Firma ging vor zehn Jahren pleite. Schwerin trank. Er hat zwei Mal in Beckomberga gesessen und drei Monate in Bogesund wegen Trunkenheit am Steuer. Das war vor drei Jahren. Als er seine Firma schließen musste, wurde er Schwerarbeiter. Zuletzt ist er städtischer Arbeiter gewesen. Beim Straßenbauamt. An dem betreffenden Abend hatte er im Pilen in der Bryggargatan gesessen und war auf dem Heimweg. Er hatte nicht besonders viel getrunken, vermutlich weil er pleite war. Er wohnte sehr ärmlich. Man darf annehmen, dass er von der Kneipe aus zu Fuß zur Haltestelle in der Vasagatan gegangen ist.
Er war Junggeselle und hatte keine Verwandten in Schweden, bei seinen Kollegen war er beliebt. Nach ihren Angaben war er umgänglich und nett, ein fröhlicher Zecher und mit allen gut Freund.«
»Und er hat den Schützen gesehen und vor seinem Tod etwas Unverständliches zu Rönn gesagt. Haben wir eigentlich schon eine Expertise zu dem Tonband bekommen?«
»Nein. Mohammed Boussie, Algerier, Restaurantangestellter, sechsunddreißig Jahre alt, geboren an einem Ort, den man nicht aussprechen kann und dessen Namen ich vergessen habe.«
»Schlamperei.«
»Er hat sechs Jahre in Schweden gelebt und davor in Paris. War politisch weder interessiert noch engagiert. Er legte Geld auf einem Sparbuch zurück. Seine Bekannten sagen, dass er schüchtern war und zurückgezogen lebte. Er hatte um halb elf Feierabend und war auf dem Heimweg. Sympathisch, aber geizig und langweilig.«
»Jetzt beschreibst du dich selbst.«
»Krankenschwester Britt Danielsson, geboren 1940 in Eslöv. Sie saß neben Stenström, aber nichts deutet daraufhin, dass die beiden sich gekannt haben. Der Arzt, mit dem sie zusammen war, hatte Nachtschicht im Krankenhaus Söder. Sie stieg wahrscheinlich zusammen mit Witwe Johansson, die auf dem Heimweg war, in der Odengatan zu. Es gibt keine ungeklärten Zeiträume. Sie machte Feierabend und ging zum Bus. Natürlich können wir nicht mit hundertprozentiger Sicherheit wissen, ob sie nicht doch mit Stenström zusammen war.«
Kollberg schüttelte den Kopf.
»Nie im Leben«, sagte er. »Was sollte er an dieser kleinen, blassen Person finden? Alles, was er brauchte, hatte er zu Hause.« Melander sah ihn verständnislos an, schluckte die Frage jedoch herunter.
»Dann haben wir noch Assarsson. Propere Fassade, hinter der es jedoch weniger proper aussieht.«
Melander machte eine Pause, um sich seiner Pfeife zu widmen. Dann sagte er:
»Eine ziemlich suspekte Gestalt, dieser Assarsson. Zweimal wegen Steuerhinterziehung verurteilt und darüber hinaus Anfang der fünfziger Jahre für ein Sittlichkeitsdelikt. Er hatte ein vierzehnjähriges Botenmädchen sexuell genötigt. In
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