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Endstation Mosel

Endstation Mosel

Titel: Endstation Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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Rehaklinik. Inzwischen sind einige neue Abteilungen hinzugekommen.«
    »Ich habe einen Lageplan mit der genauen Erklärung aller Gebäude ausgedruckt«, Grabbe ordnete Papiere auf dem Tisch.
    Sie beugten sich alle vier darüber.
    »Eine Kinderklinik, eine psychiatrische Klinik, ein Transplantationszentrum«, las Harry die Bezeichnungen. »Jede für sich fast so groß wie das alte Krankenhaus. Die Schwestern kriegen den Hals nicht voll.«
    »Hier steht, unsere Einrichtungen haben nicht die Zielrichtung, Gewinn zu erwirtschaften.«
    »Dass ich nicht lache. Aber was haben die Vermaledeiten Schwestern mit Madame Goedert zu tun?«, fragte Harry. Er beantwortete seine Frage selbst: »Vielleicht hat sie ein Arzt von dort besucht.«
    »Krankenhausärzte machen doch keine Hausbesuche, besser gesagt Hausbootbesuche«, warf Grabbe ein. »Übrigens, in Madame Goederts Internetauftritt werden auch die Krankenanstalten der Vermaledeiten, eh, der Gebenedeiten Schwestern erwähnt. Vielleicht macht sie mit denen Geschäfte?«
    »Gegen Mitternacht? Was sollen das für dunkle Geschäfte sein?«, fragte Monika.
    »Das würde mich auch interessieren«, sagte Walde. »Es kann zwar sein, dass wir vollkommen in die falsche Richtung ermitteln, aber Madame Goedert ist bisher die einzige Spur, die wir haben. In Nancy ermitteln die französischen Kollegen, und die Luxemburger Polizei hat ihre Hilfe zugesagt. Europol ist eingeschaltet und versucht Kontakte zu afrikanischen Behörden herzustellen. Bis dieser Verbeek vernehmungsfähig ist oder der Bootsmann sein Schweigen bricht, müssen wir nach jedem Strohhalm greifen.«
    *
    »Stör ich?«, fragte Walde, als er Dr. Hoffmann anrief.
    »Moment, ich entschuldige mich kurz bei meinem Patienten«, Hoffmann kicherte. Im Hintergrund lief eine hochtourige Maschine. Walde wollte nicht raten, was es war. Dennoch erinnerte er sich an die kleine Handkreissäge und an die größere, wegen der er im Supermarkt nur noch abgepackte Wurst kaufte. Beim Gedanken an den Ypsilon-Schnitt wurde Walde erlöst. Die Maschinengeräusche erstarben.
    Dr. Hoffmann war wieder da. »Mein Patient scheint nun ein wenig Zeit zu haben. Was kann ich für Sie tun?«
    »Was wissen Sie über Organverpflanzungen?«, fragte Walde.
    »Einiges, zumindest bin ich in der Lage, Organe zu entnehmen.«
    »Das glaub’ ich Ihnen …«
    »… natürlich in einem Zustand, der einen Wiedereinbau möglich macht.«
    »Und, haben Sie es schon getan?«
    »Nein«, war Hoffmanns knappe Antwort.
    »Ist damit Geld zu verdienen?«
    »Das dürfen Sie mich nicht fragen. Das letzte Hemd, das meine Patienten tragen, hat keine Taschen. Diesen Job wählt man nicht, wenn man das große Geld verdienen will.«
    »Aber Sie kennen sich doch in der Szene aus?«, bohrte Walde nach. »Oder gilt für Sie,eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus’?«
    »Ich verstehe mich in erster Linie als Gerichtsmediziner, als Pathologe helfe ich meinen Kollegen, die aus meinen Ergebnissen Rückschlüsse zur Behandlung zukünftiger Patienten ziehen können. Wer bei mir landet, dem kann ich nicht mehr helfen. Höchsten noch insoweit, dass ihm posthum Gerechtigkeit widerfährt, falls ich feststelle, dass jemand ermordet worden ist oder er oder sie wegen eines schweren Kunstfehlers in die ewigen Jagdgründe geschickt wurde.«
    »Kunstfehler, ein so harmloses Wort«, sagte Walde. »Da denke ich an Maler, denen der Pinsel ausrutscht, oder Bildhauer, die einer Skulptur die Nase abgehauen haben, nicht an Unfähigkeit, Fehldiagnosen, falsche Medikamentendosierung oder sonstige ärztliche Schlampereien.«
    Hoffmann kam wieder auf den Fall zurück: »Was macht Ihre Ermittlung in Sachen Populis?«
    »Die Afrikaner sind wahrscheinlich in Metz oder Nancy an Bord gegangen«, antwortete Walde.
    »Da Frankreich als sicheres Land gilt, ist keine legale Einreise zum Zwecke eines Asylbegehrens in Deutschland möglich,« überlegte amnesty-international-Mitglied Hoffmann.
    »Den Leuten wurde etwas versprochen. Etwas, das besser war als die Abschiebung nach Togo und damit Gefängnis, Folter und Tod.«
    »Oder ihnen wurde viel Geld für eine Organspende versprochen«, warf Walde ein.
    »Einer Niere sieht man die Hautfarbe des Spenders nicht an«, sagte Hoffmann.
    *
    »Das war gestern Abend eine gute Idee mit dem Essen bei dir. Die Atmosphäre war viel gelöster als im Präsidium.« Harry fuhr im Gegensatz zum vergangenen Abend in ungewöhnlich zurückhaltendem Tempo über die nasse Eifelautobahn.
    Wie

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