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Endstation Oxford

Endstation Oxford

Titel: Endstation Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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wo sie jedoch nie ankam. Und nun weiß niemand, wo sie ist«, erklärte Craig.
    »Und warum geht ihr Ehemann nicht zur Polizei?« Austins Stimme klang höhnisch. »Oder hat er einen richtigen Privatdetektiv beauftragt?«
    Kate überhörte die unausgesprochene Beleidigung. »Gute Frage«, antwortete sie stattdessen. »Höre ich da etwa heraus, dass Sie ihn nicht besonders mögen?«
    Austin lachte. »Sie haben recht, ich war in London. Ich war der Überzeugung, dass Peter den Katalog mitgenommen hatte, und wollte einen Blick hineinwerfen. Früher, als ich noch die Gelegenheit dazu gehabt hätte, habe ich das nämlich leider versäumt. Wobei ich gestehen muss, dass ich so gut wie nichts über wertvolle Secondhandbücher weiß. Ich entdeckte seine Adresse auf Adelas Schreibtisch und beschloss, ihn persönlich aufzusuchen. Das hielt ich für sinnvoller, als mit ihm zu telefonieren. Hätte ich seine Nummer gewählt, wäre mir vielleicht aufgefallen, dass sie mit der von Estelle identisch ist, aber so hatte ich keine Ahnung. Warum hat sie auch nicht seinen Namen angenommen? Das hätte alles einfacher gemacht.«
    »Wann waren Sie in London? Etwa um die Weihnachtszeit?«, fragte Kate.
    »Kann schon sein.«
    »Als Estelle und Peter im Urlaub in der Karibik waren?«
    »Wollen Sie mir etwa einen Diebstahl anhängen?«
    »Aber ganz und gar nicht«, beschwichtigte Craig. »Aber schließlich wollten Sie unbedingt diesen Katalog sehen und mussten feststellen, dass Estelle und Peter auf unbestimmte Zeit verreist waren …«
    »… und nachdem wir außerdem alle wissen, wie unvorsichtig Estelle manchmal mit Schlüsseln umgeht«, fügte Kate hinzu.
    »Ein Einbruch war gar nicht notwendig«, fuhr Craig fort. »Lediglich ein Blick unter einen Blumentopf, den Schlüssel umgedreht, die Tür aufgedrückt – und schon waren Sie in der Wohnung.«
    »Ich wusste aber nicht, dass auch Estelle dort wohnte. Und ich wollte doch nur einen Blick in den Katalog werfen. In der Zeitung hatte ich gelesen, dass alte Bücher manchmal für Unsummen über den Ladentisch gehen. Nicht einmal richtige Antiquitäten, sondern durchaus auch solche, die höchstens fünfzig Jahre alt sind. Ich habe im Internet recherchiert und mir ein Dutzend Titel samt ihrer horrenden Preise aufgeschrieben.«
    »Und dabei stießen Sie zum Beispiel auf eine dreibändige, vom Autor signierte Ausgabe von Der Herr der Ringe «, warf Kate ein.
    »Genau. Darüber hatte ich in der Zeitung gelesen.«
    »Und sie stand im Katalog?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nicht gefunden. Er war nicht im Haus der Humes.«
    »Vielleicht haben sie den Katalog auf den Speicher gebracht oder in einem Schrank verstaut?«
    »Haben Sie ihn gesehen? Er ist drei Meter breit, mindestens ein Meter achtzig hoch und aus massivem Holz. Ein wirklich hübsches Stück. Meine Großmutter kannte kein Mitleid, wenn es um das Polieren der Messinggriffe ging.«
    »Dann sind Sie also einfach auf Zehenspitzen wieder hinausgeschlichen und hinterließen alles so, wie Sie es vorgefunden hatten?«, fragte Craig.
    »Nicht ganz«, gab Austin zu.
    Kate und Craig warteten darauf, dass er weitersprach. »Ich wusste natürlich, dass Estelle im Oktober geheiratet hatte. Schließlich habe ich Adela und ihre Freundin Muriel nach der Feier heimgefahren. Aber ehrlich gesagt war mir nicht wirklich klar, wen Estelle da geheiratet hat. Muriel und Adela haben zwar den gesamten Heimweg darüber geschwatzt, aber ich habe schon nach den ersten paar Sekunden nicht mehr zugehört und natürlich alle Einzelheiten – wie zum Beispiel den Namen des Bräutigams – verpasst. Aber dann, in Estelles Wohnung, sah ich die beiden zusammen in einem Silberrahmen auf dem Kaminsims. Und da erkannte ich, dass sie es waren.«
    »Ihr Hochzeitsfoto«, stellte Kate fest.
    »Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig die Kontrolle verlor.«
    »Sie haben das Foto auf den Boden geworfen, und das Glas ging zu Bruch.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Nur geraten«, sagte Kate. »Ich nehme an, Sie waren ziemlich wütend.«
    »Die beiden haben mein Leben ruiniert. Erst kauft dieser Peter Hume die Sammlung meines Großvaters für einen Bruchteil ihres Wertes, und dann lehnt seine Frau auch noch meinen Roman ab. Ich weiß, dass dieses Buch mich reich und berühmt machen könnte, wenn ich nur einen Agenten hätte. Estelle hat für ihre Ablehnung nicht einmal einen Grund angegeben, sondern nur eine kurze Notiz

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