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Endstation Oxford

Endstation Oxford

Titel: Endstation Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Teil des Deals erfüllt und gehe davon aus, dass Sie es ebenso halten. Ich glaube, Sie sollten jetzt gehen. Tut mir leid, dass Estelle verschwunden ist, aber mit mir hat das nichts zu tun. Und wenn mir dieses Ekelpaket von Peter Hume jemals wieder über den Weg läuft, kann ich für nichts garantieren.«
    Kate und Craig war bewusst, dass sie nicht mehr aus Austin herausbekommen würden. Sie dankten ihm für seine Hilfe und verabschiedeten sich.
    »Ich kann bestätigen, dass einige seiner Aussagen wahr sind«, erklärte Kate auf dem Rückweg zur Cleveland Road. »Peter hat mir nämlich gesagt, dass Estelle am Mittwoch um halb acht aufgebrochen ist. Allerdings war es Austin, dem er diese Info verdankte. Und es war auch Austin, der ihn mittags anrief, obwohl mir Peter den Namen des Anrufers nicht verraten hat. Aber ich konnte aus dem Gehörten schließen, dass Estelle auf dem Heimweg war und dass es um einen Deal ging, den der Anrufer mit Peter aushandeln wollte.«
    »Es muss interessant gewesen sein, als Austin Estelle schließlich freiließ. Ich stelle mir die Szene recht lautstark vor.«
    »Wenn nicht gar handgreiflich«, unkte Kate. »Obwohl Estelle vielleicht einfach nur froh war, wieder frei zu sein.«
    »Trotzdem könnte auf der Walton Street der eine oder andere Vorhang ein Stückchen zur Seite geschoben worden sein.«
    »Willst du etwa bei den Leuten dort klingeln und fragen, ob sie etwas gesehen haben?«
    »Nicht wirklich.«
    In stummer Übereinkunft wählten sie den Weg, der an Austins Baustelle vorbeiführte, und blieben noch einmal stehen, um durch den Zaun zu spähen. Nichts hatte sich verändert. Ein kritischer Blick auf die umliegenden Häuser zeigte ihnen, dass die Nachbarn unmöglich mitbekommen haben konnten, was sich in der Musterwohnung abgespielt hatte.
    »Morgens um halb acht sind alle Leute hektisch. Man muss zur Arbeit, macht die Kinder fertig für die Schule, schmiert Butterbrote und sucht nach den Sportklamotten. Kein Mensch kümmert sich darum, was auf der Straße vor sich geht.«
    Sie folgten Estelles mutmaßlichem Weg die Walton Street entlang zum Bahnhof und passierten Geschäfte, die um die fragliche Uhrzeit vermutlich noch nicht geöffnet hatten. Die University Press, die Rückseite eines Colleges, ein paar Büros und Wohnblöcke – nichts, was so aussah, als würde es einen verrückten Entführer beherbergen.
    »Wo mag sie nur hingegangen sein?«
    Weder Kate noch Craig wussten eine Antwort auf diese Frage.

22
    Kate und Craig hätten sich zum Mittagessen mit Brot, Käse und Obst begnügt und das karge Mahl am Küchentisch vor ihren geöffneten Laptops verzehrt. Jon jedoch, der mittags von seinem Freund Tim und der Arbeit an dessen Auto zurückkehrte, bestand auf einer ordentlichen Mahlzeit. Anschließend machten sie zu dritt einen Spaziergang über Port Meadow, bei dem Jon das Thema Estelle resolut aus allen Gesprächen ausklammerte. Stillschweigend kamen Kate und Craig überein, es bis zum folgenden Morgen, wenn Jon zur Arbeit ging, dabei zu belassen.
    »Da ist noch etwas, was ich vergessen habe, dir zu erzählen«, begann Craig, nachdem die Tür hinter Jon ins Schloss gefallen war und das Motorgeräusch seines Wagens verklang. »Auch wenn ich nicht annehme, dass es uns tatsächlich weiterhilft – es ist nur ein Detail, das mir zufällig auffiel.«
    »Und wo hast du dieses Detail entdeckt?«, fragte Kate.
    »Bei Adela. Zufällig lag nämlich ein Kontoauszug auf ihrem Schreibtisch. Du weißt doch sicher noch, dass ich dort nach den Adressen der Buchhändler gesucht habe.«
    »Und der Kontoauszug lag einfach so offen herum?«
    »Na ja, ich musste schon noch den Hefter aufschlagen. Aber er war nicht eingeschlossen oder so.«
    »Und? Was hast du gefunden?«, fragte Kate gespannt. Sie hatte nicht die Absicht, sich mit Haarspaltereien über Recht und Unrecht in Bezug auf das Lesen fremder Kontoauszüge aufzuhalten. Immerhin ging es um das Verschwinden von Estelle Livingstone.
    »Den ganzen Oktober hindurch war das Konto leicht überzogen«, berichtete Craig. »Anfang November erhielt sie dann einen Scheck über 8000 Pfund, einen Monat später einen weiteren über 12 000 Pfund und Ende Dezember einen dritten über 20 000 Pfund.«
    »40 000 Pfund! Heiliges Kanonenrohr! Von Peter, oder?«
    »Neben den Summen stand lediglich eine Schecknummer. Aber die Zahlungen müssen von Peter gekommen sein. Ich nehme an, dass er sich mit Adela auf 40 000 Pfund geeinigt hat, aber nicht sofort so viel Geld

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