Endstation Oxford
E-Mail-Adresse oder Telefonnummer aufgeführt. Todd Erwin habe ich leider nicht finden können.«
Kate blickte ihm über die Schulter. »Wenn wir seine Adresse brauchen, bekommen wir sie bestimmt über das Literaturcafé. Falls das überhaupt nötig sein sollte. Schauen wir uns doch einmal die Liste für Weihnachtsgrüße an«, fuhr sie fort. »Ich könnte mir vorstellen, dass Estelle dort sowohl ihre wichtigsten Geschäftsadressen als auch ihre Freunde abgespeichert hat.«
Craig klickte die Liste an.
»Du liebe Zeit, das sind ja Hunderte von Namen!«, rief Kate. »Verschickt sie wirklich so viele Karten?«
»Am besten, ich drucke sie aus. Dann können wir sie zwischen uns aufteilen. Darf ich den Drucker in deinem Arbeitszimmer benutzen?«
Mit zwei Listen machten sie es sich wieder am Küchentisch bequem und überprüften schweigend die Namen. Die interessanten Einträge markierten sie. Zehn Minuten später fragte Kate: »Hast du etwas gefunden?«
»Nicht viel. Von den meisten Leuten habe ich noch nie im Leben gehört. Sicherlich kennst du mehr von ihnen als ich.« Sie tauschten die Listen.
»Estelle und ich stehen uns nicht sonderlich nah. Aber ich kenne die Namen ihrer Autoren.« Sie schob ihre Liste in die Mitte, sodass beide sie einsehen konnten. » Peter, Cottage . Das sollten wir uns ansehen, meinst du nicht?«
»Unbedingt. Leider gibt es keine Telefonnummer. Und Peters Handynummer haben wir auch nicht.«
»Wahrscheinlich kennt Estelle sie auswendig und hat sie auf eine Kurzwahl gelegt.« Kate zeigte auf den nächsten Eintrag. »Myles und Cathy. Das sind Peters Bruder und seine Schwägerin.«
»Dachte ich mir.«
»Pamela Hume ist die Mutter von Peter und Myles. Allerdings glaube ich nicht, dass sie mehr weiß als wir.«
»Aber vielleicht versteckt Peter sich bei ihr.«
»Gut, behalten wir das im Hinterkopf. Bei dem Eintrag da unten, Matthew und Esmée, handelt es sich um Estelles Eltern.«
»Ah, das könnte uns weiterbringen. Ich wusste nicht, dass es sich um ihre Eltern handelt, weil kein Nachname dabeisteht.«
»Hast du zufällig eine passende Fiona gefunden? In der Weihnachtsliste war zwar eine, aber die wohnt in Hereford.«
»Wie wäre es mit dieser hier? Fiona Ellis. Sie steht in der allgemeinen Liste und wohnt in Westlondon. Mit der U-Bahn braucht sie bestimmt nicht lang bis zur Agentur.«
»Sollen wir sie anrufen?«
Kate griff bereits zum Telefon und wählte. »Hallo? Ist da Fiona Ellis? Guten Abend.«
Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, wandte sie sich an Craig. »Es war tatsächlich die richtige Nummer. Fiona befindet sich noch im Skiurlaub. Für diese Zeit gibt es eine Aushilfe, und soweit ihre Mutter informiert ist, wollte Estelle währenddessen in der Agentur sein.«
»Das stimmt mit dem überein, was wir vermutet haben.« Craig griff erneut zu seinem Notebook. »Ich habe eine Liste der Leute gemacht, mit denen wir morgen Kontakt aufnehmen sollten. Charley Hisper steht ganz oben, weil sein Name immer wieder auftaucht und er gerade einmal dreißig Kilometer entfernt wohnt. Danach könnten wir zu Peters Cottage fahren und nachsehen, ob er sich dort verkrochen hat. Von dort aus fahren wir die paar Kilometer zu Myles und Cathy Hume und schauen nach, ob Peter seinen Katalog dort untergebracht hat. Danach habe ich noch Matthew und Esmée auf der Liste. Sie wohnen nicht weit entfernt von Myles. Wenn uns Zeit bleibt, können wir auch dort vorbeischauen.«
»Super. Aber jetzt sollten wir alles schnell wegräumen. Jon kann jede Minute hier sein.«
»Dann öffne doch schon mal den Wein und schenk ein.«
An diesem Abend sprachen Craig und Kate nicht über Estelle. Sie waren übereingekommen, Stillschweigen über ihren Ausflug nach London und die Raubkopie von Estelles Adressbuch zu bewahren. Als Jon fragte, womit sie sich an diesem Tag die Zeit vertrieben hatten, geriet das Gespräch kurzfristig ins Stocken. Beide hielten »Nichts Besonderes« für die beste Antwort. Kate war nicht ganz sicher, ob die schwammige Auskunft Jon wirklich zufriedenstellte.
25
»Hallo Pete? Bist du da? Dann nimm doch bitte ab. Warum ist dein Handy ausgeschaltet? Oder hast du nur vergessen, es aufzuladen? Hast du es gewusst? Ich nehme an, du hast es gewusst. Okay, ich rufe dann später noch mal an.«
»Hallo. Ich bin es schon wieder, Pete. Dein kleiner Bruder. Dein Handy ist immer noch abgeschaltet, daher bin ich sicher, dass du es weißt. Ich würde dir ja eine E-Mail schicken, aber du würdest sie ja
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