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Endstation Oxford

Endstation Oxford

Titel: Endstation Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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eingebrochen«, behauptete Kate. »Und mitgenommen haben wir auch nichts. Wir haben nur nach Hinweisen auf Estelles Verbleib gesucht.«
    »Sie sagen, Sie sind Autorin?«
    »Richtig.«
    »Wahrscheinlich schreiben Sie Krimis.«
    »Nein.«
    Der Mann schob sich an Craig und Kate vorbei in das Büro und blickte sich um, aber alles schien in Ordnung zu sein.
    »Vielleicht sagen Sie ja tatsächlich die Wahrheit«, meinte er. »Lassen Sie mir trotzdem Ihre Namen und Ihre Adressen da, falls ich Sie noch mal kontaktieren muss. Und geben Sie mir den Schlüssel zurück.«
    Kate drückte ihn dem Mann zusammen mit ihrer Visitenkarte in die Hand. Craig schrieb seinen Namen auf die Rückseite der Karte.
    »Gut. Gehen Sie jetzt bitte.«
    Er begleitete sie bis zum Ausgang. Sein misstrauischer Blick folgte ihnen auf ihrem Weg zur U-Bahn-Station.
    »Wir hätten ihn auch nach seinem Namen fragen sollen«, sagte Kate. »Wer weiß, vielleicht ist er ja der Entführer.«
    »Das wage ich zu bezweifeln«, entgegnete Craig. »Lass uns zurück nach Oxford fahren. Immerhin haben wir jetzt neues Material und können unsere nächsten Schritte planen.«
    »Nachdem wir nun schon einmal hier sind«, widersprach Kate, »könnten wir doch auch noch einmal bei Estelle privat vorbeischauen.«
    »Aber Peter ist nicht da. Niemand ist zu Hause.«
    »Es ist nicht weit. Nur ein paar Stationen Richtung Westen. Vielleicht erfahren wir ja auch noch etwas über Peter, wenn wir uns bei ihm zu Hause umschauen.«
    »Und wie sollen wir hineinkommen?«
    Kate warf ihm nur einen stummen Blick zu.
    »Glaubst du, dass auch dort ein Schlüssel unter der Fußmatte liegt?«
    »Oder in einem Blumentopf. Ein Versuch schadet jedenfalls nicht.«

24
    »Sollen wir zuerst klingeln und dann einbrechen, oder betätigen wir uns sofort kriminell?«, fragte Kate kurz vor Estelles Haustür.
    »Wenn sie einen Schlüssel unter der Fußmatte oder in einem Blumentopf hat, brechen wir doch nicht wirklich ein, oder?«
    »Hoffentlich hast du recht.«
    »Hauptsache es sieht alles möglichst unverfänglich aus, falls uns irgendwelche Nachbarn beobachten.«
    »Wir sehen doch beide aus wie ganz normale Mittelklassebürger, also alles andere als verdächtig.«
    »Glaubst du nicht, dass jeder Einbrecher, der etwas auf sich hält, heutzutage so aussieht?«
    »Sollen wir es mit diesem Blumentopf versuchen?« Kate zeigte auf eine blattlose, dürre Pflanze, deren kümmerliche Existenz keinen anderen Zweck zu haben schien, als einen Schlüssel zu verbergen. Und wirklich – als Kate die Pflanze aus dem Topf hob, fand sie einen Schlüssel.
    »Das ist eine wirklich schlechte Angewohnheit von Estelle«, brummte Craig und steckte den Schlüssel ins Schloss. »Jemand sollte ihr das einmal sagen.« Mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür, zwei Sekunden später waren sie im Haus.
    »Die Vorhänge der Nachbarn haben sich nicht bewegt«, verkündete Kate.
    Der Gestank war noch schlimmer als beim letzten Mal und kam offenbar von alten Essensresten, die Peter hatte herumliegen lassen.
    Sie sahen sich um, fanden aber nichts, was auf Estelles oder Peters Verbleib hätte schließen können. Schließlich war es Craig, der vorschlug, das Telefon zu überprüfen.
    »Sechs Nachrichten«, sagte er nach einem Blick auf die blinkende Anzeige. Er drückte auf den Abspielknopf.
    Die ersten beiden Nachrichten boten nichts Interessantes, die dritte fesselte jedoch sofort ihre Aufmerksamkeit.
    »Estelle? Hier ist Tracy.« Die Stimme klang jung und rauchig, der Dialekt stammte aus dem Südwesten. »Ich dachte, es wäre gut, wenn Sie Bescheid wüssten: Heute Morgen erhielt ich einen ziemlich merkwürdigen Anruf. Es war irgendein Verrückter, der sich über einen illegalen Bücherverkauf ausließ. Bestimmt hat er sich geirrt, und doch hat der Anruf mir große Angst gemacht. Das wollte ich Ihnen nur sagen.« Die Nachricht war am dreizehnten Januar um zwei Uhr fünfzehn nachmittags aufgezeichnet worden.
    Kate und Craig sahen sich an. »Das war bestimmt die Tracy aus Estelles Büro«, stellte Kate fest.
    »Und es ging um den Verrückten, den sie schon auf der Haftnotiz an Fiona erwähnte.«
    »Ich wünschte, sie hätte sich ein wenig genauer ausgedrückt. Zum Beispiel wäre es hilfreich zu erfahren, ob dieser Verrückte ein Mann oder eine Frau ist.«
    »Und um welchen Bücherverkauf es geht.«
    Craig drückte erneut auf die Pfeiltaste.
    »Pete? Hier ist Cathy. Bist du schon auf dem Weg zu uns? Ich weiß, ich habe dir

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