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Endstation Oxford

Endstation Oxford

Titel: Endstation Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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ich ins Wohnzimmer gebeten und musste eine Tasse Tee aus einer mit Rosen verzierten Porzellantasse trinken, bekam altbackene Ingwerkekse serviert und wurde über die Lebensgeschichten von mindestens einem halben Dutzend Katzen unterrichtet. Aber irgendwann kam sie dann auf die Bücher zu sprechen und führte mich in den Keller.«
    »Hört sich an, als kämen jetzt gleich Gespenster und Vampire zum Einsatz.«
    »Viel hätte nicht gefehlt: Wir gingen eine düstere, feuchte Treppe hinunter, die direkt in die Eingeweide der Erde zu führen schien. Die Glühbirne war durchgebrannt, und die alte Lady hatte es nicht fertiggebracht, eine neue hineinzudrehen. Ich bot ihr an, diese Aufgabe zu übernehmen – immerhin besser, als sich auf der unebenen Treppe das Genick zu brechen. Schließlich standen wir vor einer dicken Metalltür mit Schlössern und Riegeln wie in Fort Knox.«
    »Du machst dich über mich lustig, Pete!«
    »Kein bisschen! Der alte Victor Carston war ein Besessener. Er hatte sich im Keller ein komplett mit Metall ummanteltes Lager bauen lassen – der Himmel weiß, wie er an die Baugenehmigung dafür gekommen ist. Entweder hat er die Pläne eingereicht, ehe die Behörden so pingelig wurden, oder er hat es als Bunker für den Dritten Weltkrieg ausgegeben. Jedenfalls besaß das Ding eine Klimaanlage, und Feuchtigkeit und Temperatur wurden außerhalb des eigentlichen Lagers angezeigt und aufgezeichnet.«
    »Und drinnen?«
    »Jetzt kommt das Beste. Alle Bücher befanden sich in durchsichtigen Schutzhüllen, wurden in säurefreien Kästen aufbewahrt und waren sämtlich in allerbestem Zustand. Tausendmal besser als in einer Buchhandlung, wo die Leute mit ihren schmutzigen Fingern durch die Seiten blättern.«
    »Und was waren das für Bücher? Immerhin weiß ich, dass die Ausgaben von Buchclubs nicht sehr viel wert sind, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Sammelbände von Readers Digest sehr gefragt sind.«
    »Es gab weder Buchclubausgaben noch gekürzte Romane. Nur hochqualitative Literatur. Erstausgaben, und zwar signiert! Nur das Beste vom Besten, Myles.«
    »Du weißt ja, dass ich kein großer Literaturkenner bin, Pete. Du wirst mir auf die Sprünge helfen müssen.«
    »Victor Carston wurde in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts geboren und starb 1987. Hast du eine Ahnung, wie viele große Autoren während dieser Zeit geschrieben haben? Selbst du dürftest schon einmal von Ernest Hemingway, Graham Greene, Evelyn Waugh und G. K. Chesterton gehört haben, oder?«
    »Für mich hören sich diese Namen vor allem alt und unmodern an.«
    »Du Banause! Nach Victors Tod hat seine Witwe der Sammlung übrigens noch ein paar Bücher hinzugefügt. Sie hatte den Eindruck, dass Autoren wie J. K. Rowling und Philip Pullman und die – wie sie sich ausdrückte – flotteren, modernen Schriftsteller wie Sebastian Faulks, Kate Atkinson und Penelope Fitzgerald ebenfalls vertreten sein sollten.«
    »Du hast dir also die ganzen Reichtümer angesehen und der alten Dame ein Angebot gemacht?«
    »Nein, ich habe sie gefragt, ob sie wüsste, was die Bücher wert sind.«
    »Und? Wusste sie es?«
    »Sie erklärte, Victor hätte die Bücher auf 3700 Pfund geschätzt. Dann überlegte sie noch einmal und räumte ein, dass er vielleicht auch 37 000 gesagt haben könnte.«
    »Ich hoffe, du hast bei der ersten Summe gleich akzeptiert.«
    »Natürlich nicht. Ich bestätigte ihr, dass Victor sicher 37 000 Pfund gemeint hätte, und die bot ich ihr dann auch an, zuzüglich eines Inflationsaufschlags. Wir einigten uns auf runde 40 000.«
    »Das ist eine ganze Menge Geld«, meinte Myles skeptisch. »Hast du wenigstens vorher überprüft, wie viele Bücher es genau waren?«
    »Es sind Unmengen von Büchern«, entgegnete Peter. »Leider war das Licht nicht so hell, wie es hätte sein dürfen. Ein paar der Werke habe ich mir nach dem Zufallsprinzip herausgepickt und Adela dann nach dem Katalog gefragt. Dieser bestand aus altmodischen Karteikarten, die in den Schubladen eines Eichenschranks untergebracht waren, wie man sie vor zwanzig Jahren in jeder Bibliothek fand. Damals fuhr ich noch den Volvo Kombi. In zwei Fuhren konnte ich das ganze Teil nach London bringen. Ach ja, falls du dir Sorgen machen solltest: Ich wusste, dass mir die paar Bücher, die ich gesehen hatte, problemlos die 40 000 investierten Pfund einbringen würden. Falls ich noch auf weitere Schätze treffen würde, wäre das dann reiner Gewinn für mich.«
    »Und wo

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