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Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?

Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?

Titel: Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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völlig anders operierten als die großen Publikumsverlage, war sie fasziniert gewesen. Auch die Angestellten der beiden Verlage waren ganz anders als die der großen Verlagshäuser. Sie wirkten sehr viel engagierter. Die zwei Firmen hatten sich von ihrer Muttergesellschaft getrennt und waren jetzt unabhängig. Finanziell ging es ihnen gut, aber definitiv nicht hervorragend. Die Trennung barg für sie ein großes Risiko.
    Jennifer löcherte James mit Fragen bezüglich des rechtlichen Status’ des Verlags und amüsierte sich viel mehr als noch einige Minuten vorher in der Küche, wo sie sich gelangweilt hatte.
    Sie berichtete ihm von den Erfahrungen, die sie mit ähnlichen Firmen gemacht hatte, und erzählte von den Problemen, denen sich ihre Kanzlei gegenübergesehen hatte.
    „Du solltest den Verlag nicht schließen“, sagte sie in ernstem Ton. „Du kannst auch in Nischenbereichen Geld machen. Es gibt auch andere Felder als E-Books und das Internet, die interessant sind. Ich persönlich denke, dass du dich nicht einmischen solltest. Dadurch wirkst du seriöser.“
    James, der bisher lediglich gewusst hatte, dass Jennifer sehr gut in ihrem Job war, nicht aber, was sie genau tat, war von ihrem Wissen und ihren Ideen beeindruckt. Außerdem war sie mit allen rechtlichen Problemen vertraut, die auf ihn zukommen würden, sollte sich der kleine Verlag abspalten. Er hörte ihr interessiert zu, und als sie mit roten Wangen ihr Schlussplädoyer gehalten hatte, nickte er und runzelte die Stirn.
    „Sehr gut“, sagte er langsam. Sie strahlte und war sichtlich stolz auf sein Lob. „Du denkst also, dass ich die Firma nicht verändern, sondern einfach machen lassen soll.“
    „Nicht einfach machen lassen“, antwortete Jennifer. „Aber wenn du jemand Fähigem die Verantwortung überträgst, wirst du vielleicht herausfinden, dass es in unserer computerisierten Welt auch noch Platz für Dinge gibt, die nichts mit Computern zu tun haben. Es gibt immer noch Menschen, die sich für altmodische Sachen interessieren, und das sollten wir unterstützen.“
    „Ich glaube, ich kenne genau die richtige Person für den Job.“
    „Wirklich? Ich habe immer gedacht, dass die Leute, die für dich arbeiten, zwar alle sehr intelligent sind, aber auch sehr jung. Die wollen doch sicher nichts mit unzeitgemäßen Dingen zu tun haben.“
    „Oh, einige junge Leute können sehr leicht dazu überredet werden, sich auf altmodische Sachen einzulassen, wenn die Bezahlung stimmt. Geld besitzt große Überzeugungskraft.“
    „Ja-ha …“, sie dehnte die einzelne Silbe, während sie über seine Worte nachdachte. „Aber du brauchst jemanden, der ein persönliches Interesse am Thema hat und der seinen Job nicht nur des Geldes wegen tut.“
    „Die Person, an die ich denke, ist intelligent, bringt viel Leidenschaft mit und würde die Aufgabe mit Bravour lösen.“
    „Hervorragend! Jetzt höre ich aber auf, dich mit meinen Ansichten zu behelligen. Bist du nun wenigstens etwas weniger gefrustet als eben, oder muss ich mich darauf einstellen, dass du das Buch noch mal durch die Gegend wirfst? Nicht, dass mich das stört, aber wenn ich vorgewarnt wäre, würde ich mich das nächste Mal nicht so erschrecken.“ Sie wollte aufstehen, doch er deutete ihr mit einer Hand, sich wieder hinzusetzen.
    „Ich mag es, wenn du deine Meinung sagst“, gestand er zu Jennifers Freude. „Die Jennifer von früher hätte das nie gewagt.“
    Und der James von früher, in den ich so verliebt war, hätte mich nie dazu ermutigt, eigene Ansichten zu haben.
    Es war offensichtlich, dass sich ihre Freundschaft verändert hatte. Sie waren nun beide erwachsen und standen einander als Gleichgestellte gegenüber. Jennifer mochte ihre jetzige Beziehung zu James sehr viel mehr als das ungleiche Verhältnis, das früher zwischen ihnen geherrscht hatte.
    Plötzlich musste sie wieder daran denken, was er zu ihr gesagt hatte, als sie ihn noch bekämpft hatte, als sie noch versucht hatte, ihm zu beweisen, dass er ihr egal war.
    Du bist eine sehr attraktive Frau. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, und ihre Haut fing an zu kribbeln. Er respektiert jetzt zwar meine Meinung, dachte sie, aber das bedeutet nicht, dass ich für ihn mehr bin als das Mädchen von nebenan. Als sie jedoch daran dachte, wie er sie vor vier Jahren zurückgewiesen hatte, empfand sie zum ersten Mal nicht mehr das Gleiche, das sie damals empfunden hatte. Die Gefühle von einst waren im Begriff, durch andere ersetzt zu

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