Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung

Titel: Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
ist es jetzt?«, fragte ich.
    »Wir sind nicht sicher«, sagte A. Bettik. »Ich gehe jetzt hinaus auf die Hülle und nehme eins der Funkgeräte mit. Das Schiff wird Ihnen meine Stimme übermitteln.«
    »Warten Sie...«, begann ich.
    »M. Endymion«, unterbrach mich der Androide, »statt Sie zu drängen, schnellstens hierher zu kommen, war es eigentlich meine Absicht, Ihnen vorzuschlagen, dass Sie und M. Aenea Ihre... äh... Erkundung noch ein wenig fortsetzen, bis das Schiff und ich einen Hinweis auf die Absichten unseres... äh... Besuchers haben.«
    Das erschien mir logisch. Ich hatte die Aufgabe, dieses Mädchen zu beschützen, und als die wahrscheinlich tödlichste Killermaschine der Galaxis auftaucht, führe ich sie im Eiltempo direkt in die Gefahrenzone hinein. Ich erwies mich an diesem langen Tag immer mehr als ein Arschloch. Ich strich über die Flugmuster, damit wir bremsten und nach Osten schwenkten.
    Aenea legte ihre kleine Hand auf meine. »Nein«, sagte sie. »Wir gehen zurück.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Dieses Ding ist...«
    »Dieses Ding kann überall hingehen, wo es ihm gefällt«, sagte das Mädchen. Ihre Augen und ihre Stimme waren todernst. »Wenn es mich wollte... oder dich... würde es direkt hier bei uns auf der Matte erscheinen.«
    Bei dem Gedanken sah ich mich um.
    »Kehren wir zurück«, sagte Aenea.
    Ich seufzte, wendete flussaufwärts und bremste die Matte dabei nur ein klein wenig ab. Ich zog das Plasmagewehr aus dem Rucksack, schwenkte den Kolben aus, bis er einrastete, und sagte: »Das verstehe ich nicht. Gibt es Belege dafür, dass dieses Monster Hyperion jemals verlassen hat?«
    »Ich glaube nicht«, sagte das Mädchen. Sie hatte sich so gedreht, dass ihr Gesicht an meinem Rücken ruhte, und versuchte, das Gesicht aus dem Windstoß zu halten, als das Deflektorschild schwächer wurde.
    »Also... was geht hier vor? Folgt es dir?«
    »Das scheint die logische Antwort.« Ihre Stimme klang gedämpft, da sie in mein Baumwollhemd sprach. »Warum?«, fragte ich.
    Aenea stieß sich so heftig von mir ab, dass ich instinktiv die Hand nach ihr ausstreckte, damit sie nicht von der Matte fiel. Sie schüttelte meine Hand ab. »Raul, ich kenne die Antworten auf diese Fragen noch nicht, klar? Ich wusste nicht, ob dieses Ding Hyperion verlassen würde. Ich wollte es ganz bestimmt nicht. Glaub mir.«
    »Ich glaub dir«, sagte ich. Ich legte die Hand auf die Matte und stellte fest, wie groß sie im Vergleich zu ihrer kleinen Hand, ihrem kleinen Knie, ihrem winzigen Fuß aussah.
    Sie legte die Hand auf meine. »Fliegen wir zurück.«
    »Einverstanden.« Ich lud ein Plasmapatronenmagazin in das Gewehr. Die Patronenhülsen waren nicht separat, sondern mit dem Magazin verschmolzen, bis sie abgefeuert wurden. Ein Magazin enthielt fünfzig Plasmabolzen. Wenn der letzte abgefeuert war, war das Magazin verschwunden. Ich rammte das Magazin mit einer Handbewegung aufwärts in die Öffnung, wie man es mir bei der Garde beigebracht hatte, stellte die Einstellung auf Einzelfeuer und vergewisserte mich, dass die Waffe gesichert war. Ich legte die Waffe auf die Knie, während wir dahinflogen.
    Aenea berührte mich mit den Händen an den Schultern und sagte mir ins Ohr: »Glaubst du, dieses Ding wird gegen das Shrike etwas nützen?«
    Ich drehte den Kopf und sah sie an. »Nein«, sagte ich.
    Wir flogen in den Sonnenuntergang.
    A. Bettik stand allein auf dem schmalen Uferstreifen, als wir eintrafen. Er winkte uns, um zu zeigen, dass alles in Ordnung sei, aber ich kreiste dennoch einmal über den Baumwipfeln, bevor ich landete. Die Sonne war eine rote Kugel über dem Dschungel.
    Ich landete mit der Matte neben dem Stapel Kisten und Ausrüstung am Ufer, im Schatten der Hülle des großen Schiffs, sprang auf die Füße und entsicherte das Plasmagewehr.
    »Es ist immer noch fort«, sagte A. Bettik. Diese Tatsache hatte er uns per Funk übermittelt, als er das Schiff verlassen hatte, aber ich war immer noch nervös und angespannt. Der Androide führte uns zu einer freien Stelle am Ufer, wo zwei Fußspuren zu sehen waren – falls man sie Fußspuren nennen konnte. Es sah aus, als hätte jemand an zwei Stellen ein sehr schweres landwirtschaftliches Gerät mit Zacken in den Sand gedrückt.
    Als ausgebildeter Spurenleser ging ich neben den Abdrücken in die Hocke, dann wurde mir klar, wie albern das war. »Es ist einfach hier aufgetaucht, danach im Schiff, und dann wieder verschwunden?«
    »Ja«, sagte A. Bettik.
    »Schiff,

Weitere Kostenlose Bücher