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Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung

Titel: Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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eine Abordnung des Pax einzuladen. Sie sind nahe genug am Outback, dass sie sich wegen der Ousters Sorgen machen.«
    Kee nickt. »Ich wollte nur wissen, ob die Garnison sich darauf verlassen kann, dass die Bevölkerung es auch meldet, wenn das Mädchen landen sollte.«
    »Zweifelhaft«, sagt de Soya. »Neunundneunzig Prozent der Welt sind unbewohnt – sie wurden entweder nie besiedelt oder haben sich in Sanddünen und Flechtenfelder zurückverwandelt –, und die meisten Menschen drängen sich um die großen Bauxitminen rings um Gandhiji. Aber die Orbitalpatrouillen würden sie aufspüren.«
    »Wenn sie so weit kommt«, sagt Gregorius.
    »Aber das wird sie nicht«, sagt Pater Captain de Soya. Er berührt einen Monitor auf dem Tisch, und die Grafik, die er vorbereitet hat, leuchtet auf.
    »Das ist unser Einsatzplan. Wir schlafen bis T-minus drei Tage. Keine Angst, vergessen Sie nicht, dass es nach der Fuge keine Anpassungsphase gibt. Eine halbe Stunde, um die Spinnweben abzuschütteln. Okay... also bei T-minus drei Tage läutet der Wecker. Die Raphael hat sich bis hierher bewegt –« Er zeigt auf eine Stelle des Diagramms zwei Drittel um die elliptische Flugbahn herum. »Wir kennen die C-plus-Eintrittsgeschwindigkeit ihres Schiffes, was bedeutet, wir kennen auch die Austrittsgeschwindigkeit... Sie wird etwa null Komma null-drei C betragen; wenn sie also auf Parvati zu im selben Maß abbremsen, wie sie Hyperion verlassen haben...« Flugbahndiagramme und Zeittabellen füllen den Bildschirm aus. »Das ist hypothetisch, aber ihr Eintrittspunkt ist es nicht...
    der wird genau hier sein.« Er zeigt mit dem Stab auf einen roten Punkt zehn AE von dem Planeten entfernt. Die Ellipse ihrer eigenen Flugbahn leuchtet blinkend bis zu dieser Stelle auf. »Und hier werden wir sie aufbringen, keine Minute von ihrem Eintrittspunkt entfernt.«
    Gregorius beugt sich über den Bildschirm. »Wir werden alle so viel Fahrt draufhaben wie eine kreuzverdammte Fledermaus aus der Hölle, bitte die Ausdrucksweise zu entschuldigen, Pater.«
    De Soya lächelt. »Absolution erteilt, mein Sohn. Ja, die Geschwindigkeit ist hoch, ebenso unsere kombinierten Delta-V’s, wenn ihr Schiff mit dem Bremsmanöver Richtung Parvati beginnt, aber die relativen Geschwindigkeiten der beiden Schiffe werden fast gleich null sein.«
    »Wie nahe werden wir sein, Captain?«, sagt Kee. Das schwarze Haar des Mannes glänzt im Scheinwerferlicht.
    »Wenn sie überwechseln, werden wir in einer Entfernung von sechshundert Klicks von ihnen sein. Drei Minuten später sollte es uns möglich sein, mit Steinen nach ihnen zu werfen.«
    Kee runzelt die Stirn. »Aber womit werden sie nach uns werfen?«
    »Unbekannt«, sagt de Soya. »Aber die Raphael ist zäh. Ich wette, ihre Schirme können alles abwehren, womit dieses nicht identifizierte Schiff auf uns wirft.« Lancer Rettig grunzt. »Riskante Wette.«
    De Soya wirbelt mit dem Stuhl herum und sieht den Soldaten an. Er hatte fast vergessen, dass Rettig da war. »Ja«, sagt er, »aber wir haben den Vorteil, dass wir nahe bei ihnen sind. Was immer sie auf uns abfeuern, sie haben nur begrenzte Zeit dafür.«
    »Und womit beschießen wir sie?«, brummt Gregorius.
    De Soya überlegt. »Ich bin die Bewaffnung der Raphael mit Ihnen durchgegangen«, sagt er schließlich. »Wenn dies ein Kriegsschiff der Ousters wäre, könnten wir sie grillen, kochen, rammen oder verbrennen.
    Oder wir könnten die Besatzung einfach leise entschlafen lassen.« Die Raphael ist mit Todesstrahlwaffen ausgerüstet. Bei fünfhundert Klicks bestehen keine Zweifel an ihrer Wirksamkeit.
    »Aber das alles werden wir nicht benutzen...«, fährt der Priester-Captain fort. »Es sei denn, es lässt sich überhaupt nicht vermeiden... um das Schiff fluchtunfähig zu machen.«
    »Können Sie das, ohne Gefahr zu laufen, das Mädchen zu verletzen?«, fragt Kee.
    »Nicht mit hundertprozentiger Sicherheit, dass ihr nichts geschieht... und allen anderen, die an Bord sind«, sagt de Soya. Er macht wieder eine Pause und holt tief Luft. »Deshalb werden Sie an Bord gehen.«
    Gregorius grinst. Seine Zähne sind sehr groß und sehr weiß. »Wir haben für uns alle Raumanzüge eingepackt, bevor wir die St. Thomas Akira verlassen haben«, grummelt der Riese glücklich. »Aber es wäre besser, wenn wir vor dem tatsächlichen Entern damit üben würden.«
    De Soya nickt. »Sind drei Tage genug?«
    Gregorius grinst immer noch. »Eine Woche wäre mir lieber.«
    »Na gut«, sagt der

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