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Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Titel: Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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sah, fuhr er schaudernd zusammen, denn es war ein vertrautes Wort: Psalmanazar . Er blinzelte. Nein, es war ein anderes Wort, aber ein verblüffend ähnliches: Salamander. Darüber war auch hier ein Baum abgebildet - und auf der Nachbarseite einer, dessen Äste wie Schlangen aussahen. Jeder endete in einem Schlangenkopf, der seine spitzen Fänge in einen Apfel geschlagen hatte.
    Gespannt las Blake die Beschreibung:
    Der Salamander, Meister unter den Lebewesen, ist gut gewappnet gegen jedesFeuer, da er Flammen mit seinem Körper zu löschen vermag und dennoch keine

    Verletzungen an seiner Haut davonträgt. Doch hütet euch vor ihm, denn dieses Tier birgt ein geheimnisvolles Gift, welches, sobald es in einen Baum oder einen Brunnen gelangt, Früchte und Wasser ungenießbar macht und todbringend wirkt...
    Blake verzog ratlos das Gesicht. Warum wollte Jolyon ihn auf den Salamander aufmerksam machen? Der Beschreibung nach schien er ein besonders hinterhältiges Tier zu sein, dem man nicht trauen konnte, und sein Äußeres glich kein bisschen dem Drachen, den er gesehen hatte.
    Dann fiel sein Blick auf das Lesezeichen, das den Salamander von seinen nächsten Kollegen im Alphabet, dem Raben und dem Sägefisch, trennte.
    Er drehte es um und staunte noch mehr über das, was auf der Rückseite stand. Er musste es zweimal lesen, bevor er es verstand.
    Blakes Atem ging schneller. Jolyon musste das Lesezeichen in das Buch gesteckt haben, damit Blake die Einladung auf der Rückseite fand. Er sollte morgen Abend zu einem Vortrag kommen - aber warum?
    Blake konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was der Professor von ihm wollte.
    Seine Gedanken rasten. Wenn er zu dem Vortrag ginge, hätte er möglicherweise die Gelegenheit, mehr über die Ursprünge der Gesellschaft zu erfahren und vielleicht sogar herauszufinden, wer es gewesen war, der vor Jahren das Buch mit den leeren Seiten entdeckt hatte. Und nicht nur das, vielleicht würde ihm auch zu Ohren kom-

    men, wer es so dringend besitzen wollte, dass sein Herz schon schwarz war. Blakes Mund wurde trocken.
    Duck gab sich alle Mühe, etwas auf dem Lesezeichen in Blakes Hand zu erkennen. Er hielt es kurz in ihre Richtung, immer darauf achtend, dass Paula Richards nichts merkte. Duck überflog die Zeilen, und ein breites Grinsen huschte über ihr Gesicht.
    Er wusste genau, was dieses Grinsen zu bedeuten hatte: Es hieß, sie würden heimlich ins All Souls College gehen müssen, ob mit oder ohne mütterliche Erlaubnis. Es war eine einmalige Gelegenheit, die Vergangenheit aufzudecken und vielleicht das ganze Rätsel zu lösen.

    Die Sache mit der Erlaubnis war nicht so schwer, wie sie gedacht hatten.
    Juliet Winters kam ärgerlich aus der Bodleian Library zurück. Aber dieses Mal richtete sich ihr Missmut auf die Bibliothekare und nicht auf Duck und Blake. Ein anderer Wissenschaftler hatte dieselben Bände der Faustliteratur angefordert, die sie zum Nachschlagen für ihre Arbeit brauchte, und so war sie den größten Teil des Nachmittags hinter diesen Büchern hergelaufen.
    »Wer hätte gedacht, dass sich auf einmal so viele Leute für Faust interessieren«, sagte sie müde, während sie auf den Bus warteten. »Das bedeutet nicht nur, dass ich meinen Zeitplan nicht einhalten kann, sondern auch, dass möglicherweise jemand anders am gleichen Thema arbeitet. Ich werde noch härter arbeiten müssen, wenn ich meine Erkenntnisse als Erste publizieren will.« Sie schloss die Augen und massierte ihre Stirn.
    Der Bus kam keuchend und zischend neben ihnen zum Stehen, und Juliet Winters ließ sich auf einen der mittleren Plätze fallen. Duck und Blake postierten sich hinter ihr — wie ein guter und ein böser Engel zu ihren Seiten.
    »Also, wenn du mehr Zeit brauchst, wir haben nichts dagegen«, sagte Duck großzügig, als sie an der ersten Ampel halten mussten. »Wir sind morgen Abend zu einem Vortrag eingeladen. Da könnten wir hingehen, solange du in der Bibliothek arbeitest.«
    Duck hatte langsam gesprochen und mit ihrer ruhigsten Stimme, wie ein Hypnotiseur, um ihre Mutter in einem vorgetäuschten Gefühl von Sicherheit zu wiegen. Blake war gespannt, ob es funktionieren würde. Er kniff die Augen zu.
    »Wir versprechen auch, dass wir nichts anstellen.«
    Das gab den Ausschlag. Sofort war die Mutter hellwach.
    »Was ist das für ein Vortrag?«, fragte sie mit leichtem Misstrauen.
    »Sir Giles Bentley hält ihn. Es geht um das Sammeln von Büchern.«
    »Du hast gestern davon

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