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Endzeit

Endzeit

Titel: Endzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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stöhnend zu Boden ging.
    »Komm mit!« befahl ich Pamela und zog sie ins Freie. Sie schrie und sträubte sich, während es keiner der Umherstehenden wagte, sich mir entgegenzustellen.
    Natürlich habe ich mich später mehr als einmal gefragt, warum ich Pamela nicht einfach meine wahre Motivation erklärte. Wahrscheinlich, weil sie mir gar nicht zugehört oder mich schlichtweg für verrückt erklärt hätte. Ich ahnte intuitiv, daß es nur diesen einen Weg gab, um Pamela vor dem zu bewahren, was ich vorausgesehen hatte. Ich mußte sie von Damon fortschaffen. Notfalls mit Gewalt.
    Ich zog sie über das Collegegelände, erreichte mein Motorrad und zwang Pamela, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Sie wagte nicht mehr zu widersprechen. Wahrscheinlich war sie zu der Überzeugung gelangt, es wirklich mit einem Irren zu tun zu haben, dem man besser gehorchte.
    Ich startete mein Motorrad. Gerade rechtzeitig, denn ich sah, daß Damon Clint sich in seinen Porsche warf und die Verfolgung aufnahm.
    Den Rest hatte ich in meiner Vision vorausgesehen, die sich auf schreckliche Weise bewahrheitete.
    Ich war hundert Meter weit gekommen, als ich hinter mir ein fürchterliches Krachen vernahm. Ein Chevrolet hatte den Porsche gerammt, als dieser gerade das Collegegelände verlassen hatte.
    Augenblicke später gingen beide Wagen in Flammen auf.
    *
    Für die meisten war die Sache klar: Hätte ich keinen Streit begonnen und Pamela gezwungen, mit mir zu kommen, wäre Damon nicht hinter uns hergefahren.
    Er würde noch leben.
    Ich stand unter Schock. Es dauerte Monate, bis ich die Ereignisse dieses einen Abends halbwegs verdaut hatte. Bis ich der Erklärung eines Psychologen vertraute, der mich über die Präkognition, das Vorauswissen zukünftiger Vorgänge, aufklärte. Und dem es schließlich, nach endlos vielen Sitzungen, gelang, mich von meinen Schuldgefühlen zu befreien.
    Vielleicht trug dazu bei, daß Peter mein bester Freund wurde. Ir -gendwann erzählte ich ihm die Geschichte aus meiner Sicht - und er glaubte mir.
    Seine Schwester Pamela verzieh mir nie. Wenn wir uns begegneten, konnte ich sicher sein, daß sie wutentbrannt auf dem Absatz kehrt machte. Ich mied diese unerfreulichen Begegnungen und ließ es bei den wenigen Malen bewenden, an denen wir uns über den Weg liefen.
    Das Fatale war nur: Ich liebte sie noch immer.
    Aber allmählich hörte auch dieser Schmerz auf.
    *
    »Willkommen im Geisterhaus!« intonierte Peter mit grabesdüsterer Stimme und schlug schwungvoll die alte hölzerne Eingangstür nach innen. Jane und ich folgten seiner Einladung nur zögernd, denn ein unglaublicher Gestank kam uns entgegen. Der Schwung war wohl allzu heftig gewesen, denn die Tür prallte gegen die Wand, und gleich fielen ein paar Pfund Putz herab auf den Dielenboden. Es war fast wie ein Willkommensgruß - einer der makabren Art, der mich an rieselnden kalten Schnee erinnerte, in dem unsere Schuhe nun ihre Spuren hinterließen.
    »Nicht so stürmisch«, warnte ich Peter. »Nachher fällt noch der ganze alte Kasten über uns zusammen. Wäre schade um das Sümmchen, das du in diese Ruine gesteckt hast.«
    »Keine Angst. Das Haus ist zwar schon über hundert Jahre alt, aber unsere Vorfahren verstanden es, solide zu bauen. Diese Mauern hier .« Er klopfte bestätigend gegen die Wand, was aber nur zur Folge hatte, daß weitere Kalkkaskaden herabrieselten. Trotz unserer Hustenanfälle ließ sich Peter nicht beirren: »Kein Vergleich mit deiner Sozialbau-Bude.«
    »Da sei dir mal nicht zu sicher,« widersprach ich. »Ich wette, wenn hier die erste Wasserleitung platzt und die alten Elektroleitungen durchgeschmort sind, wirst du mich händeringend anflehen, meine Eigentumswohnung mit diesem Verlies zu tauschen!«
    »Jetzt geht doch erst mal weiter. Streiten könnt ihr später noch! Denkt daran, was wir uns für dieses Wochenende vorgenommen haben!« ermahnte uns Jane, Peters bessere Hälfte. Dies war sie im wahrsten Sinne des Wortes, denn im Gegensatz zu ihm war sie eine rotblonde Schönheit, die so gar nicht zu seiner Peter-Lorre-Physio-gnomie zu passen schien.
    Obwohl sie im nächsten Januar ihren fünfundzwanzigsten Geburtstag feiern würde, ging Jane noch immer mühelos als Teenager durch. Dabei hatte sie eine Figur mit genau den richtigen Proportionen, die ein zweites Hinsehen zum Vergnügen machten. Selbst wenn sie wie an diesem Tag einen weitgeschnittenen, unförmigen Parka trug, war sie ein Blickfang.
    Mehr als einmal ertappte ich mich bei

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