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Endzeit

Endzeit

Titel: Endzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Peter und Jane, wie sie vor etwas zurückwichen. In ihren Gesichtern spiegelte sich das Grauen, aber ich konnte nicht erkennen, was sie so in Schrecken versetzte.
    Die Vision machte einer zweiten Platz. Sie hatte mit dem Gasthaus zu tun, vor dem ich stand. Ich sah, wie sich das Schild mit dem Wolf darauf blutig rot färbte. Der Wolf bleckte sein Gebiß und schien mir zuzugrinsen. Dabei troff unablässig Blut aus seinem Maul.
    Ich glaubte den Verstand zu verlieren und war trotzdem fasziniert vor meinen eigenen Schreckensbildern. Und so schrecklich sie auch waren - ich mußte erfahren, was hier los war. Also schlich ich geduckt zu einem der Gasthausfenster und blickte hindurch.
    Augenblicklich prallte ich zurück. Entweder war ich nun wirklich dem Wahnsinn verfallen, oder jemand erlaubte sich einen bösen Scherz mit mir.
    Die Gaststube war zum Bersten gefüllt. Aber es waren keine Menschen dort drinnen zu sehen, sondern ... Wölfe! Und zwischen ihnen seltsame Geschöpfe, die eine Symbiose aus beiden eingegangen waren.
    Keine dieser Alptraumkreaturen beachtete mich weiter. Sie waren viel zu sehr mit sich und ihresgleichen beschäftigt.
    Es war eine regelrechte Orgie. Sie torkelten wie berauscht, wälzten sich über- und untereinander. Die Gläser, aus denen sie tranken, waren mit einer roten Flüssigkeit gefüllt.
    Blut?
    Ich konnte noch immer nicht glauben, was ich dort sah. Aber es war Realität! Zumindest schien es mir so .
    Vorsichtig, Schritt um Schritt, wich ich vom Fenster zurück. Ich mußte Jane und Peter warnen. Wir mußten sofort von hier verschwinden!
    Da sah ich die Schatten. Sie waren plötzlich überall. Schatten mit spitz zulaufenden Ohren und krallenbewehrten Läufen.
    Flucht!
    Mein einziges Heil lag darin, schneller als diese Wesen zu sein. Aber noch während ich lief, spürte ich, daß ich keine Chance hatte.
    Sie spielten mit mir! Sie ließen mich in dem Glauben, schneller zu sein als sie. Doch ich vernahm ihr wisperndes, grausames Gelächter.
    Ich erreichte das Haus. Die Tür zum Garten stand offen. Es war totenstill.
    »Jane? Peter!«
    Sie antworteten nicht.
    Ich hätte mich umdrehen und versuchen sollen, den Wagen zu erreichen. Nicht, daß ich es wirklich geschafft hätte. Aber ich hätte mir den Anblick erspart.
    Den Anblick der beiden grausam zugerichteten Körper, die einmal meine Freunde gewesen waren. Blutüberströmt lagen sie am Fuße der Treppe.
    Ich erstarrte in der Bewegung. In meinem Hals war ein Würgen. Meine Gedanken schienen in ein bodenloses Loch zu stürzen.
    Ich weiß nicht, wie lange ich reglos so dastand, bis ich durch das Rauschen des Blutes in meinen Ohren Schritte hinter mir hörte.
    Ich fuhr herum.
    Drei Wolfsmenschen standen im Eingang, kamen auf mich zu. Bevor ich reagieren konnte, krallten sich rasiermesserscharfe Klauen in mein Fleisch. Blut quoll hervor und fachte ihre animalische Gier noch mehr an. Tiefer und tiefer trieben sie ihre Krallen in meinen Körper und steigerten meinen Schmerz zu einer nicht enden wollenden Qual.
    Ich sank zu Boden. Schützend hielt ich die Hände vors Gesicht, aber das heisere Fauchen schlug mir in einer Wolke heißen Raubtieratems entgegen. Durch meine Finger hindurch sah ich die mörderischen Gebisse der Wölfe klaffen. Im nächsten Moment wandten sie sich meiner Kehle zu.
    Aber ich starb nicht!
    Ich spürte, wie sich mein Körper irgendwann von totaler Empfindungslosigkeit in eine brennende, lodernde Waffe verwandelte.
    Ich sah an mir herab.
    Meine Arme und Beine, mein ganzer Körper war mit Fell überzogen.
    Mühsam erhob ich mich. Mit jedem Schritt gewann ich mehr meiner Kräfte zurück. Und dann sah ich Jane und Peter. Auch sie hatten sich in Wolfsmenschen verwandelt.
    Wir waren wieder vereint. Benommen noch taumelten wir hinaus in den Garten, wo uns ein köstlicher Duft von verwesendem Wild empfing.
    Witternd hob ich die Schnauze und heulte den vollen Mond an, von Instinkten erfüllt, die ich nie zuvor empfunden hatte.
    Das Haus hatte neue Bewohner gefunden. Ich blieb als ein anderer, als der ich gekommen war .
    *
    Langsam erwachte Kierszan aus dem dunklen Strudel der Erinnerung. Ihm war, als hätte er die damaligen Geschehnisse noch einmal körperlich durchlebt. Chiyoda stand noch immer vor ihm. Sein weises Gesicht blickte ihn gütig an.
    »Wieso hast du mir das alles noch einmal gezeigt?« fragte Kierszan. »Um mich zu quälen?«
    »Weil du mehr bist als ein Werwolf. Du besitzt magische Fähigkeiten. Du hast es immer wieder

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