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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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verläuft, muß man meinen, daß unsere Beweger
im dunkeln tappen.“
Gernot hätte zu gern an einem Tonfall festgestellt, wie sie
das wohl gemeint hatte. Wie zu sich selbst gesprochen, stellte
er fest: „Und das Kosmodrom ist völlig zerstört worden…“ Es
mußte in der Tat ein schwerer Schaden sein. Er konnte sich
eines Vortrags über das Marskosmodrom Bond erinnern das
nach centaurischen Vorlagen erbaut worden war, ein riesiges,
kompliziertes Werk. „Unlängst das Kosmodrom – heute…?“
„Heute sollte der Prototyp dieses Transporters kommen, du
weißt. Die Fahrzeuge…“ Mon brach ab.
„Hm.“ Gernot runzelte abermals die Stirn. „Das erstemal
konnte es Zufall sein. Ich meine, daß die Welle ausgerechnet
das Kosmodrom traf.“
Mon blickte verständnislos. Dann lief ein Begreifen über ihr
Gesicht, danach Entrüstung. „Du spinnst!“ sagte ihr Automat.
Gernot lachte. Er fand es ulkig, wenn eine Außerirdische so
typisch menschlich sprach – auch wenn er wußte, daß das
lediglich die Laune eines spaßigen Programmierers war. Aber
auf jeden Fall ließ sich so die Zusammenarbeit mit dieser Mon
ganz gut an. Das Phänomen Sandwelle war nicht das Problem
der Menschen.
Als Gernot die Treppe hinabstieg, bemerkte er, daß ihm die
Knie zitterten.
    Erst drei Tage später traf Gernot in dem von den Menschen
provisorisch eingerichteten Gemeinschaftsraum Jercy. Gernot
berichtete ihm sofort von den Bedenken Mons, die er überprüft
und bestätigt gefunden hatte.
    „Meinst du nicht, daß wir im Augenblick andere Sorgen
haben?“ fragte Jercy. Er rührte in seinem Kaffee und blickte
Gernot über die Brille hinweg, von der er sich trotz Noras
ständiger Hänselei nicht zu trennen vermochte, ernst, aber
etwas abwesend an.
    Gernot runzelte die Stirn.
„Es wird ein Vierteljahr dauern, bis sie den neuen Prototyp
eines Orbitflugzeugs haben. Und bevor der für unsere Belange
umkonstruiert ist… Es hat doch auch hier nichts mit den
Vorbereitungen geklappt!“ Jercy sagte das ein wenig bitter.
„Und nun noch das…“ Es klang anzüglich. Gernot blickte
aufmerksam, fordernd.
„Oder hältst du es für einen Zufall?“
„Was?“
Jercy schüttelte wie verwundert den Kopf. „Du bist doch
nicht so naiv, anzunehmen, daß das mit dem Kosmodrom und
der Transportkolonne Zufall ist?“ Er trank einen Schluck. Und
als Gernot nicht antwortete, fügte er hinzu: „Aber das meine
ich privat. Sie streiten es ab. Brad will davon nichts hören.“
„Meinst du…?“ Eine Zeitlang hatte das Erleben mit der
Sandwelle Gernot noch beschäftigt, aber mehr aus der überstandenen persönlichen Gefahr heraus. Die Freude, ohne
Schaden davongekommen zu sein, ließ den Vorgang in den
Hintergrund treten, zumal seine Andeutung gegenüber den
Centauren, die ebenfalls in die von Jercy vertretene Richtung
zielte, auf völliges Unverständnis stieß. Mon erklärte rundheraus, daß die Astronomen eine Anomalie in der komplizierten
Planetenbahn festgestellt haben wollten und zur Zeit der Welle
habe es Überlagerungen von Gravitationsfeldern gegeben. Daß
es sich so auf den Fortgang der Arbeiten auswirkte, sei
unglücklicher Zufall.
„Ich meine!“ antwortete Jercy bestimmt. Gernot schwieg.
Noch hatten die Störungen keinen unmittelbaren Einfluß auf
seine Arbeit. Er würde mit seinem Kollektiv noch mindestens
vier Monate zu tun haben, bis alle Orbitbahnen berechnet und
die Berechnungen in entsprechende, praktisch zu handhabende
Ablaufpläne umgewandelt sein würden. Aber dann brauchte er
die Seile, danach die Raumfähre und das Kosmodrom – in
dieser Reihenfolge, und eins bedingte das andere. „Was, denkst
du, sollten wir tun?“ fragte er.
„Wir? – Nichts! Aufpassen. Solange Brad nichts einleitet…
Arbeit gibt es genug. Es ist alles unbegreiflich schlecht
vorbereitet. Ich warte sehnsüchtig auf unser zweites Schiff.“
„Ich auch“, Gernot seufzte. Er meinte es jedoch, was Jercy
nicht auffaßte, anders. Die Instel 7 würde Josephin bringen.
„Es befördert wesentliche Materialien. Einiges hätten wir
jetzt schon haben müssen. Also…“, Jercy versuchte einen
Scherz, „nicht nur sie sind schlecht vorbereitet.“
„Jercy, du hast mich vorhin vielleicht nicht verstanden“,
begann Gernot nach einer Pause erneut und ungeschickt. Erst
jetzt empfand er, als er sein Gegenüber aufmerksam betrachtete, daß Jercy schlecht aussah, überarbeitet und abgespannt.
„Ja?“
„Sie haben das Metall für die Schleifen

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