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Engel auf Probe (German Edition)

Engel auf Probe (German Edition)

Titel: Engel auf Probe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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ziehen, berührte sie ihn vorsichtig im Gesicht. Wie die ersten zaghaften Bewegungen eines frisch geschlüpften Kükens strichen ihre Fingerspitzen über seine Wange und erkundeten zärtlich jeden seiner Gesichtszüge.
    Auf ihrem Halsansatz und Dekolleté hatte sich ein feuchter Film gebildet, in dem sich das gedämpfte Licht spiegelte, das durch die Fenster hereinfiel. Und wieder beugte sich Reed über sie.
    Angie erbebte, fuhr ihm durchs Haar und drückte ihn zärtlich an sich. “Ich begehre dich so sehr”, hauchte sie dabei. “Wenn du mich anfasst, scheint nichts sonst von Belang. Plötzlich ist es mir auch völlig egal, dass unser Tun falsch ist oder gar unmöglich.”
    “Weil es nicht falsch ist und ganz sicher nicht unmöglich.”
    Dann umschloss Reed mit dem Mund noch einmal eine ihrer Brustknospen und sog zärtlich daran. Erstaunt war er nur, dass Angies Reaktion darauf ihn selbst auch beinahe bis zum Äußersten trieb. Ihr unterdrückter Lustschrei erregte ihn noch mehr und ließ ihn gedanklich weiter voranschreiten, während sie sich an ihn klammerte wie eine Ertrinkende. Doch dann durchbrachen ihre schmerzlichen Worte die süße, verheißungsvolle Stille: “Ich wünschte … Ich wünschte von ganzem Herzen, diese Nacht mit dir verbringen zu können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.”
    Reed richtete sich auf und nahm Angie in die Arme. “Es wird wunderbar werden, und ich passe auch auf.” Rasch hauchte er ihr noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er den Mund über ihr Kinn zu den winzigen Ohrläppchen gleiten ließ, die er zärtlich zwischen die Zähne nahm. “Jetzt zeig mir, wie ein Engel sich hingibt”, raunte er ihr dann ins Ohr.
    Angie hielt den Atem an, und Reed lächelte, die Lippen ganz dicht an ihrem rasenden Puls. Anscheinend hatte er noch eine ihrer besonders empfindsamen Stellen gefunden.
    “Ist da etwas, das ich vorher wissen sollte?”
    “Engel geben sich nicht hin.”
    Natürlich nicht. Aber Frauen! Reed hatte die Anspannung in ihrer Stimme durchaus gehört und konnte mit Angie mitfühlen. Auch er war so erregt, dass es schon fast wehtat. Wenn es ihm nicht bald gelang, Angie ins Bett zu bekommen, würde ihr erstes Mal direkt hier am Fensterbrett stattfinden.
    “Zumindest gibt sich dieser Engel nicht hin”, holte Angie Reed ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück.
    “Vielleicht kann ich dich umstimmen.” Wieder umfasste er ihre Brüste und ließ die Daumen um die empfindliche weiche Haut kreisen, bevor er sich noch einmal an die Brustspitzen wagte, die nun ganz heiß waren und regelrecht nach seiner Berührung zu lechzen schienen.
    Angie war nur allzu bereit für ihn. Aber warum sträubte sie sich dann immer noch gegen das Unvermeidliche?
    “Häng deinen Heiligenschein für heute Nacht an den Nagel, mein Schatz.” Reeds Stimme klang drängend. “Petrus wird dir schon verzeihen, wenn du dir diesen Abend frei nimmst.”
    “Du verstehst das nicht”, flüsterte Angie nun. “Ich kann nicht mit dir schlafen. Es wäre falsch.”
    “Wieso? Wir sind beide erwachsen.”
    “Ich bin nicht die Richtige für dich.”
    “Nein? Vielleicht kann der liebe Gott das besser beurteilen, und du wurdest genau aus diesem Grund zu mir geschickt.”
    Daraufhin musste Reed erschrocken feststellen, dass Angies Augen sich mit Tränen füllten und sie sich ganz vorsichtig aus seiner Umarmung befreite. “Es ist unmöglich. Ich bin nicht zu dir geschickt worden, um für eine Nacht deine Frau zu sein.”
    Ohne ihre hohen Schuhe wirkte Angie so klein und verletzlich, und ihre sonst so weltoffene Art schien so wenig vorhanden zu sein wie die Engelsflügel. “Willst du damit andeuten, es sei zwar möglich, dass du mir als meine Sekretärin geschickt wurdest, nicht aber als meine Geliebte?”
    Nun entrang sich Angie ein leises, heiseres Lachen. “Ich wurde auch nicht geschickt, um deine Sekretärin zu sein. Es bot sich nur an, mir in dieser Funktion Zutritt zu deinem Leben zu verschaffen.” Angie lächelte, und ihre noch tränenfeuchten Augen leuchteten geheimnisvoll und gaben ihr eher ein verwegenes als ein himmlisches Aussehen. “Ich bin tatsächlich ein Engel.”
    Unwillkürlich schüttelte Reed den Kopf. Ein Engel! Also wirklich. Er hatte einmal eine Großtante gehabt, die behauptete, ein Medium zu sein, und immer spiritistische Sitzungen abhielt. Eine entfernte Cousine verdiente sich ihren Lebensunterhalt damit, dass sie Wasser
weihte
. Eine seiner früheren Sekretärinnen –

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