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Engel auf Probe (German Edition)

Engel auf Probe (German Edition)

Titel: Engel auf Probe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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möchtest. Es ist doch eine Schande, sich so viele Annehmlichkeiten zu versagen, nur weil man einmal ein schlechtes Erlebnis hatte.”
    “Ich bin dabei ums Leben gekommen”, seufzte Angie, und Reed ließ vor Staunen die Decke fallen. Aber bevor er noch etwas darauf erwidern konnte, fuhr Angie auch schon fort: “Und obwohl ich eigentlich kein zweites Mal sterben kann, ist es mir lieber, wenn man mich nicht daran erinnert.”
    “Was soll das heißen, dass du gestorben bist?”
    “Na, was glaubst du wohl, wie man ein Engel wird? Man muss vorher …”
    “Fängst du schon wieder damit an?”
    “Ich habe nie wirklich damit aufgehört.” Angie lächelte und zuckte mit den Schultern. “Ich habe es nur eine Zeit lang ruhen lassen.”
    “Angie, das nimmt langsam groteske Formen an. Ich kenne da einen guten Spezia…”
    “Du hast recht. Da diskutiere ich hier mit dir darüber, ob ich nun ein Engel bin oder nicht, anstatt mich darum zu kümmern, dass meine Mission Erfolg hat.” Angie stemmte die Hände in die Hüften und sah sich suchend in der Menge um. Neben den Konferenzteilnehmern waren auch viele Wochenendbesucher aus Chicago da. “Es wird hier doch wohl eine Frau geben, in die du dich verlieben kannst. Oder …”, mit einem hoffnungsvollen Lächeln wandte sich Angie Reed wieder zu, “… du könntest dir auch was wünschen.”
    “Was soll ich mir denn wünschen?”
    “Natürlich eine Ehefrau”, kam Angies Antwort wie aus der Pistole geschossen, “die wahre Liebe. Hörst du mir denn nie zu?”
    “Offensichtlich nicht.” Reed machte es sich auf der Decke bequem und verschränkte die Hände im Nacken.
    “Verdam…
verflixt
noch mal, Reed, jetzt wünsch dir schon was!”
    “In Ordnung. Ich wünsche mir die wahre Liebe. Bist du nun zufrieden?”
    “Nein!” Angie setzte sich neben Reed auf die Decke. “Das ist nicht gut genug. Es muss auch dein innigster Wunsch sein.”
    “Mich zu verheiraten ist nun einmal nicht mein Herzenswunsch. Ich will mich auch nicht verlieben, genauso wenig wie ich eine Ehefrau brauche.”
    “Gut, was brauchst du denn dann?” Angie war mit ihrem Latein am Ende.
    Reeds Gesichtsausdruck wurde plötzlich ernst. “Nichts, das du mir geben könntest.”
    “Ich …”, begann Angie, verstummte aber gleich darauf wieder, weil sie ein Flüstern vernommen hatte, das von einer schwachen Sehnsucht herrührte. Aber es war zu leise gewesen, als dass sie es hätte verstehen können. “Da ist doch etwas, das du dir wünschst, Reed. Ich konnte es fast hören. Was ist es?”
    “Lass es Angie! Ich habe versucht, jemanden zu lieben, aber es hat nicht funktioniert. Thema durch … He, sieh nur! Sie fangen an, Volleyball zu spielen.”
    Es war eindeutig, dass Reed Angie damit auf andere Gedanken bringen wollte. “Hast du nicht Lust?”
    “Ich … Sie spielen am Wasser.”
    “Aber im Sand.”
    “Ich weiß nicht”, gab Angie zögernd zur Antwort.
    “Du musst ja nicht unbedingt mitspielen. Aber komm wenigstens mit, und sieh uns zu.”
    Natürlich blieb es nicht dabei. Schon nach kürzester Zeit hatten einige der Paare, mit denen Reed und Angie am Abend zuvor am Tisch gesessen hatten, Angie dazu überredet, doch mitzuspielen. Und bald war sie so sehr damit beschäftigt, wenigstens ab und zu einmal einen Ball zu schlagen, dass sie die düstere Bedrohung, die vom Wasser auszugehen schien, völlig vergaß.
    “Aufpassen, Miss Makepeace!”, rief Reed ihr zu, nachdem der Ball wenigstens zum zwanzigsten Mal ungehindert über sie hinweggeflogen war.
    Angie lachte nur und lief dem Ball nach. Aber als er auf den See zurollte, zögerte sie für den Bruchteil einer Sekunde. “Bitte roll nicht hinein!”, flüsterte sie. Doch dann nahm sie allen Mut zusammen und rannte in vollem Tempo weiter bis zum Ufer, um den Ball rasch aufzunehmen und schnell vorm Wasser zu flüchten, bevor der Mut sie wieder verließ.
    Ein kräftiger junger Mann von der gegnerischen Mannschaft war dem Ball ebenfalls nachgelaufen. Und gerade als sich Angie danach bücken wollte, stieß er sie aus Versehen an, sodass Angie das Gleichgewicht verlor. Sie dachte noch, dass es von Anfang an so vorherbestimmt gewesen sein musste, weil sie schon bei ihrer Ankunft am See so ein komisches Gefühl gehabt hatte. Und dann taumelte sie rückwärts und fiel direkt ins Wasser. Ihr Schrei durchdrang für wenige Sekunden die Luft, bevor die Fluten über Angie zusammenschlugen und ihr Wasser in Mund und Nase drang. Schon wieder war sie dabei, zu

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