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Engel aus Eis

Titel: Engel aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla L�ckberg
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und ich haben uns manchmal gefragt, wie wir reagieren würden, falls er eines Tages den Wunsch äußern sollte, mehr über … seine biologischen Eltern zu erfahren. Aber wir einigten uns jedes Mal darauf, dass wir uns darüber den Kopf zerbrechen konnten, wenn es so weit war, und da Göran kein Interesse daran zu verspüren schien, ließen wir die Sache auf sich beruhen.«
    »Ich mag ihn«, sagte Erica spontan und versuchte, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass der Mann, den sie bei ihrem letzten Besuch hier getroffen hatte, ihr Bruder war. Nein, korrigierte sie sich, der Bruder von Anna und ihr.
    »Sie waren ihm auch auf Anhieb sympathisch«, strahlte Märta plötzlich. »Ein Teil von mir muss unterbewusst darauf reagiert haben, dass Sie ihm ähneln. Ihre Augen sind irgendwie … ich weiß nicht, aber gewisse Züge haben Ähnlichkeit.«
    »Wie würde er Ihrer Meinung nach reagieren, wenn er …« Erica wagte nicht, den Satz zu beenden.
    »Wenn man bedenkt, wie er als Kind um ein Geschwisterchen gebettelt hat, müsste er eine kleine Schwester eigentlich mit offenen Armen empfangen«, lächelte Märta, die sich von dem ersten Schock anscheinend erholt hatte.
    »Zwei Schwestern«, sagte Erica. »Ich habe noch eine jüngere Schwester, die Anna heißt.«
    »Zwei Schwestern«, echote Märta und schüttelte den Kopf. »Sieh mal an. Das Leben überrascht einen immer wieder. Sogar in meinem Alter.« Dann wurde sie ernst. »Hätten Sie etwas dagegen, mir etwas über Ihre … und seine Mutter zu erzählen?« Sie sah Erica forschend an.
    »Natürlich nicht.« Erica erzählte als Erstes, wie es dazu kam, dass Elsy ihr Kind abgeben musste. Sie sprach über eine Stunde und bemühte sich, dieser Frau, die das Kind großgezogen und geliebt hatte, ein gerechtes Bild von ihrer Mutter und deren Situation zu vermitteln.
    Als die Wohnungstür geöffnet wurde und im Flur eine fröhliche Stimme ertönte, zuckten beide zusammen.
    »Hallo, Mama, hast du Besuch?« Schritte näherten sich dem Wohnzimmer.
    Fragend suchte Erica Märtas Blick. Mit einem kaum merklichen Nicken gab sie ihre Zustimmung. Die Zeit der Geheimnisse war vorbei.
    Vier Stunden später waren sie kurz vorm Verzweifeln. Obwohl sich ihre Augen nach einer Weile so weit an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dass sie zumindest Konturen erkennen konnten, kamen sie sich in dem stockfinsteren Keller wie Maulwürfe vor.
    »So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt«, seufzte Paula. »Glaubst du, dass die bald eine Fahndung rausschicken?«, scherzte sie halbherzig, konnte es sich aber nicht verkneifen, daraufhin wieder tief zu seufzen.
    Martin, der noch einige Male heftig mit der Tür zusammengekracht war, rieb sich die Schulter. Er würde mit Sicherheit einen imposanten blauen Fleck davontragen.
    »Er ist jetzt bestimmt ganz weit weg.« Paula spürte Frustration in sich aufsteigen.
    »Durchaus möglich«, stimmte Martin ihr zu und heizte ihren Missmut nur noch an.
    »Donnerwetter, was der hier unten alles aufbewahrt.« Paula kniff die Augen zusammen, um die unzähligen Gegenstände in den Kellerregalen zu erkennen.
    »Die meisten Sachen gehören Erik«, sagte Martin. »Soweit ich weiß, ist er der Sammler.«
    »Dieser ganze Nazikram muss doch ein Vermögen wert sein.«
    »Klar. So ist das eben. Wenn man sein ganzes Leben sammelt, bekommt man einiges zusammen.«
    »Warum hat er das wohl gemacht?« Paula starrte in die Dunkelheit und versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was sie mittlerweile als Tatsache ansah. Wenn sie ehrlich sein sollte, war sie sich bereits sicher gewesen, als sie über sein Alibi nachdachte. In dem Moment war ihr nämlich die Idee gekommen, zu kontrollieren, ob Axel Frankels Name auch auf der Passagierliste eines anderen Fluges im Juni vorkam. Als sie sein Alibi überprüften, hatte sie schließlich nur festgestellt, dass er tatsächlich mit den von ihm selbst genannten Maschinen geflogen war, aber sich nicht die Frage gestellt, ob er noch andere Flüge gebucht hatte. Nun hatten sie es schwarz auf weiß. Am sechzehnten Juni war ein Axel Frankel von Paris nach Göteborg und am selben Tag wieder zurückgeflogen.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Martin. »Ich verstehe das immer noch nicht. Die Brüder scheinen doch ein gutes Verhältnis zueinander gehabt zu haben. Warum sollte Axel Erik erschlagen? Was hat so eine starke Reaktion hervorgerufen?«
    »Es muss etwas mit dem plötzlichen Kontakt zwischen Erik, Axel, Britta und Frans zu tun haben. Es kann

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