Engel_der_Elemente-1
umklammert hielt.
Mitten in der Luft hängend, genau über dem Terrassenrand, öffnete sich ein Fenster. Augenblicklich breitete sich furchtbarer Gestank aus. Gelber Dunst quoll aus der Öffnung.
„Ha, ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich freiwillig da hindurchlaufe? Nein, nein. Jetzt wo ich weiß, wer das kostbare Amulett besitzt, werde ich meinen Besuch hier auf der Erde noch etwas verlängern !“, rief Achvatur ihnen zu, das letzte Wort spie er förmlich aus.
Im Anschluss verschwand er schlagartig, verpuffte regelrecht.
Zurück blieb nur eine Rauchwolke.
Das geöffnete Höllentor hing ungenutzt in der Luft.
„Mach das Ding zu! Nicht dass noch so einer hier herumläuft!“, motzte Edna Samuel an.
„Keine Panik! Das Tor ist eine One-Way Öffnung! Da kann man nur rein, nicht raus", meinte Samuel und schloss das Fenster.
„Tja, das war dann wohl nix!“, meinte Isa.
„Und ich glaube, so schnell werden wir keine Chance mehr bekommen ...", sagte Edna niedergeschlagen.
„Hey, nicht traurig sein. Sieh es mal von der positiven Seite. Zumindest wissen wir jetzt, womit wir ihm nicht schaden können!“, Anthony lächelte sie an.
„Also heißt es beim nächsten Mal: Alle gegen einen!“, sagte Isa.
„Ja. Und ich bezweifle, dass das unser einziger Rückschlag war. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass weltweit nur ein Dämon aus der Hölle entkommen ist oder noch wird, ist doch sehr gering.“ Edna sah die anderen fragend an.
„Da könntest du recht haben", stimmte Anthony zu.
„Hm, ich für meinen Teil würde am liebsten erst mal von hier verschwinden", meinte Isa.
„Aber ich fliege nicht noch mal mit euch! Lieber schlage ich hier eine der Türen ein und nehme den Fahrstuhl.“
„Warum? Hast du etwa Höhenangst, Samuel?“ Edna blickte ihn schräg von der Seite an.
„Nein. Aber ich kam mir vor, wie ein Baby, das noch nicht laufen kann und deshalb getragen werden muss!“, er grunzte.
„Bitte, wie du willst", sagte Anthony und breitete seine Schwingen aus.
„Wir warten dann unten.“ Edna zwinkerte ihm zu.
Isa warf Samuel eine Kusshand zu, anschließend ließen sich die drei hinuntergleiten und landeten sanft auf den Füßen. Fünf Minuten warteten sie am Auto, bis Samuel aus der Tür trat.
„Warum hat das so lange gedauert?“, hakte Isa nach.
„Ich habe noch einen Notarzt gerufen. Die beiden Frauen, die wir gesehen haben, liegen oben besinnungslos im Flur. Wahrscheinlich Drogen. Bei der einen war eine weiße Spur an der Nase.“
„Oh.“, machte Isa.
Anthony verdrehte die Augen und Edna schüttelte sich.
„Das werden nicht die letzten Opfer von ihm sein", meinte Anthony und drehte sich zum Wagen.
Auf der Rückfahrt sprachen sie nicht viel. Besonders Samuel schien tief in Gedanken versunken zu sein.
Wieder zu Hause angekommen gingen sie ins Wohnzimmer. Layla und Stephan hatten dort auf sie gewartet.
„Ihr seht nicht aus, als wärt ihr erfolgreich gewesen", meinte Layla, als die vier den Raum betraten.
„Nein. Er ist entkommen", seufzte Edna.
„Ich gehe mal Valerian und Raven rufen, die sitzen am Computer. Danach könnt ihr loslegen", sagte Stephan und stand auf.
Kurz darauf kam er mit den beiden zurück und Edna gab ihnen eine Zusammenfassung von den Geschehnissen.
„Hm, ich glaube, wir müssen uns umsortieren. Am besten ist, wir ändern jeden Abend die Gruppen. Ein Trupp zieht durch die Stadt, der andere Trupp versucht diesen Dämon aufzuspüren!“, meinte Valerian schließlich.
„Gar nicht so schlecht. Von allein wird der sich sicher nicht zeigen. Wenn er auch noch so gerne das Amulett will. Ich habe zwar keine Ahnung, was er damit will, aber er wird auch nicht heute oder morgen darum kämpfen. Dämonen sind genauso zeitlos wie der Teufel oder die Götter", sagte Samuel in die Runde.
Nacheinander blickte er alle an. Stephan und Layla auf dem einen Sofa, Edna und Anthony auf dem anderen. Valerian und Raven saßen auf dem Boden, genau wie Isa. Sie saß vor ihm an den Sessel gelehnt.
„Ich glaube aber, oder bin fast sicher, dass er das Amulett für seinen Herrn und Meister – den netten Samael, will. Um ihn zu befreien", sagte Anthony nach einiger Zeit.
Valerian stöhnte auf. „Hoffentlich hast du unrecht.“
24
Vier Wochen später.
Das allabendliche Treffen im Büro stand an. Sebastian war zu spät dran, er lief die Treppe herunter, unten um die Ecke und hätte fast Jojo umgerannt.
„Entschuldigung!“, rief er dem Tier zu.
„Gut, alles
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