Engel_der_Elemente-1
Edna schlug drei Stunden auf die Eisen ein, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden war.
Anthony beobachtete sie, wie sie im Feuerschein dastand. Ihre Haut war schweißbedeckt, nicht nur von der Hitze, auch von der Anstrengung. Es war erstaunlich, wie einfach ihr das Schmieden von der Hand ging, als hätte sie nie etwas anderes getan. Er mochte es, wie sie sich bewegte, wie sie ihn zwischendurch immer wieder ansah, mit einem hinreißenden Funkeln in den Augen. Er war stolz, dass diese Frau zu ihm gehörte und er musste sich eingestehen, dass er sie liebte. Vom ersten Moment an liebte er Edna. Mit jeder Faser seines Körpers. Er wollte nie wieder ohne sie sein, denn sie gab ihm einen Sinn in seiner Existenz. Edna war die andere Hälfte von ihm, nach der er gesucht hatte. Die Ewigkeit wollte er mit ihr verbringen, doch er wusste nicht mal, wie lange sie überhaupt leben würde. Er nahm sich vor, Matalina danach zu fragen. In seinem Bauch zwickte ihn der Angstgedanke, sie könnte nur die geringe Lebenserwartung eines Menschen haben. Ohne sie wollte er nicht weiterleben, das war ihm nach kaum vierundzwanzig Stunden klar.
„Und, was denkst du?“, riss sie ihn aus seinen Gedanken. Sie hielt ihm die fertigen Dolche hin.
„Sie sind genauso wundervoll wie du.“ Anthony nahm sie fest in seine Arme und beugte sich nahe an ihr Ohr. „Edna, ich liebe dich. Das solltest du wissen.“
Sie rückte etwas von ihm ab und sah ihn prüfend an. „Auch wenn ich vermute, du hast das schon zu vielen Frauen gesagt, muss ich doch zugeben, dass es mir ebenso geht. Anthony, ich liebe dich. Ich bin davon überzeugt, dass du mein vorherbestimmter Partner bist.“
Er brummte. „Das habe ich noch nie zu einer Frau gesagt“, stellte er klar und küsste sie stürmisch.
Sofort stand ihr ohnehin erhitzter Körper in Flammen. Sie hätte ihm gerne auf der Stelle die Kleider vom Leib gerissen, doch sie standen in der Scheune, kein guter Platz für Zweisamkeit. Widerwillig löste sie sich von ihm.
„Wir sollten das später fortführen, mein Herz. Ich möchte ungern dabei ertappt werden, wie ich über dich herfalle.“
„Da hast du leider recht. Außerdem sollte ich meine Sachen ins Haus bringen. Ich möchte mich auch noch kurz mit Matalina unterhalten und später muss ich noch zu Cal fahren.“
„Gut. Dann hol du mal deine Habseligkeiten aus dem Auto. Ich gehe inzwischen zu Raven, sie wird sicher schon gespannt auf die Dolche warten.“
Edna ging sofort ins Haus, um Raven zu suchen. Wie erwartet war sie oben. Das Training war wohl vor Kurzem erst zu Ende gewesen, denn sie stand unter der Dusche. Edna steckte kurz den Kopf zur Badezimmertür hinein.
„Raven, deine Dolche sind fertig. Ich lege sie auf dein Bett, denn ich brauche jetzt selbst erst mal eine Dusche.“
„Oh, vielen Dank!“, kam es durch das Wasserrauschen zurück.
„Wir sehen uns dann zum Essen!“
„Ja!“, damit ging Edna und lief direkt in ihr Zimmer. Rasch suchte sie sich frische Kleider aus ihrem Schrank und stampfte ins Bad. Als sie einen kurzen Blick in den Spiegel warf, erschrak sie regelrecht. Ihr Haar war total zerzaust, etliche Strähnen hatten sich aus dem Band gelöst. Ihr Gesicht, sowie der Rest von ihr, waren rußverschmiert. Edna fand, sie sah fürchterlich aus! Wie konnte Anthony da sagen, sie sei wundervoll? Sie schüttelte den Kopf, warf ihre schmutzigen Kleider in den Korb und stellte sich in die Dusche.
Anthony nahm seine Sachen aus dem Auto, trug sie ins Haus und stellte alles im Flur ab. Zuerst wollte er mit Matalina sprechen. Wenn er sie fand ... Er blickte ins Wohnzimmer und war erleichtert, sie dort anzutreffen.
„Hallo Matalina. Hast du etwas Zeit?“
Sie sah von ihrem Buch auf. „Ja, natürlich. Setz dich zu mir.“
„Danke. Ich habe noch ein paar Fragen, ich hoffe, du kannst mir da weiterhelfen“, sagte er und ließ sich ihr gegenüber nieder.
„Das habe ich mir gedacht. Als Erstes möchte ich vorschlagen, das ihr beide noch im Gästezimmer verbleibt. Vorerst, da die anderen Engel ihre Partner noch nicht getroffen haben. Ich spüre, dass sie ein wenig neidisch sind, da müssen sie nicht unbedingt mit eurer Leidenschaft konfrontiert werden.“
Er spürte, wie er rot wurde. „Natürlich, wie du möchtest.“
Da lebte er bereits so viele Jahre, dennoch schoss ihm die Röte ins Gesicht, wenn er daran dachte, wie es war, Edna zu lieben.
„Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne Edna zu sein. Weißt du, wie lange sie
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