Engel_der_Elemente-1
Vampir. Das ist ja spannend. Mal sehen, wen wir abbekommen", meinte Isa. Daraufhin sah sie zu Raven, die nur die Augen verdrehte.
„Er ist Cals Neffe“, erklärte Edna. „Wir haben uns gestern im Club kennengelernt.“
„Und es hat gleich gefunkt?“, wollte Isa wissen.
„So kann man das nennen, eine Berührung hat gereicht und ich stand in Flammen“, gestand Anthony ein.
„Und wo ist Layla? Ich habe sie noch gar nicht gesehen.“
„Ich bin ja schon da", kam es mürrisch von der Tür.
„Guten Morgen, was ziehst du für ein Gesicht?“
„Ich bin nicht so gut drauf. Zuerst wurde Edna verwandelt und jetzt hat sie auch als Erste den Mann gefunden. Ich will auch einen!“
„Du liebe Güte, jetzt mach mal halblang! Der taucht schon noch auf. Wenn die Reihenfolge wieder dieselbe wie bei der Verwandlung ist, bist du eh als Nächste dran und ich wieder als Letzte!“ Raven schüttelte den Kopf.
„Anthony, du willst sicher deine Sachen abholen fahren", warf Matalina ein. „Edna kann dich begleiten, Tom sagte, sie hat genug trainiert.“ Sie lächelte ihn an.
„Es scheint für dich selbstverständlich zu sein, das ich bleibe.“
„Aber natürlich, das habe ich doch eben erklärt. Du wohnst ab sofort hier – wenn du möchtest.“
„Sehr gerne.“ Darauffolgend blickte er die anderen an. „Ich beiße auch nicht!“
„Ich sehe es!“, erwiderte Isa sarkastisch und deutete auf Edna, was ihr Gelächter einbrachte.
Anthony und Edna fuhren gleich nach dem Frühstück, während die anderen zum Training gingen.
„Wenn wir zurück sind, muss ich noch in die Scheune. Ich habe Raven versprochen, dass ich ihr ein paar Dolche mache. Die Rohlinge habe ich bereits, doch ich muss sie noch fertigmachen.“
„Das ist doch kein Problem. Darf ich dir dabei zusehen?“
„Klar, es ist aber ziemlich heiß da.“
„Ich mag‘s heiß!“, er grinste sie an. „Besonders mit dir.“
Als er das sagte, kribbelte es von Neuem in Ednas Bauch. Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Gestern noch war sie davon überzeugt gewesen, kein Interesse an Männern zu haben. Und jetzt? Sie war ihm total verfallen und konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder ohne ihn zu sein. Und das lag nicht nur am Sex. Sie fühlte sich vollständig, wie ein zusammengesetztes Puzzle. Obwohl das als Erklärung ihrer Gefühlswelt kaum ausreichend war. Dafür gab es schlicht und ergreifend nicht die passenden Worte.
Anthony fuhr zu dem Hotel, in dem er abgestiegen war, um seine Sachen zu holen. Er räumte das Zimmer und checkte aus. Die weiteren Tage, die schon gebucht gewesen waren, bezahlte er ebenfalls mit. Edna wartete in seinem Auto. Als er fertig war, fuhren sie gleich zurück. Das erste Stück fuhren sie schweigend, doch dann gab sich Edna ihrer Neugierde geschlagen.
„Es ist vielleicht nicht nett, das zu fragen, aber wie kannst du dir das leisten? Das teure Auto, das Hotel? Mit was verdienst du dein Geld?“
„Ich arbeite freiberuflich. Als Kopfgeldjäger.“
„Was? Ist das denn nicht gefährlich?“
„Ich jage nur Vampire. Solche, die gegen die Regeln verstoßen haben und sich nicht in die Gesellschaft einfügen wollen. Unsere Königin entscheidet, was mit ihnen passiert, je nachdem, wie schwerwiegend die Vergehen waren.“
„Ihr habt eine Königin? Davon habe ich ja noch nie gehört.“
„Wir hängen das auch nicht gerade an die große Glocke. Jede magische Art hat einen Obersten. Bei den Hexen steht ein sehr mächtiger Hexer an der obersten Stelle, Rufus. Ohne seine Erlaubnis wird zum Beispiel nicht geheiratet. Alle Entscheidungen innerhalb der Hexenkreise obliegen ihm. Unsere Königin ist nicht so streng, sie lässt uns eigentlich so Leben, wie wir wollen. Solange wir uns an die Regeln halten.“
„Was habt ihr denn so für Regeln?“
„Na, wir müssen unauffällig in der Gesellschaft sein, niemand darf ohne Erlaubnis beißen. Es gibt aber auch genügend, die sich freiwillig beißen lassen. Also Menschen – keine Magischen. Unser Speichel enthält ein Enzym, das auf den Kreislauf der Menschen wie eine Droge wirkt. Viele Vampire haben feste menschliche Partner, von denen sie immer wieder trinken.“
„Wie oft trinkt ihr?“
„Wenn man nicht kämpfen muss, dann reicht ein Mal alle zwei Wochen vollkommen aus, eher länger.“
„Aha, und bei wem trinkst du?“ Edna spürte Eifersucht in sich aufkommen, es stach richtig in ihrem Bauch.
Er lächelte sie an. „Bisher habe ich jedes Mal bei einem
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