Engel_der_Elemente-1
dein anderes Tattoo heißt.“ Isa funkelte ihn an.
Tom seufzte. „Na schön, es soll keine Geheimnisse mehr vor euch geben.“
Er zog sein Sweatshirt aus und zeigte Raven seine Schulter.
„Das glaube ich jetzt nicht!“ Raven machte ein Gesicht, als wäre ihr gerade der Weihnachtsmann begegnet.
„Was steht da?“, drängte Isa.
Tom und Raven antworteten gleichzeitig. „Meine Seele den Engeln, mein Herz Matalina.“
Jetzt waren die anderen sprachlos.
„Ihr solltet es nicht so erfahren", entschuldigte sich Matalina matt. „Wir wollten es euch sagen, wenn ihr alle euren Partner gefunden habt.“
„Und seit wann seid ihr ein Paar?“, wollte Layla wissen. Sie schob trotzig ihren Teller weg, als sei ihr der Appetit vergangen.
„Um ehrlich zu sein, seit ich hier eingezogen bin – vor zwanzig Jahren. Gleich am ersten Tag war ich hin und weg von Matalina. Vielleicht waren wir auch füreinander bestimmt. Die Götter haben mir jedenfalls den Wunsch nach diesem Tattoo nicht abgeschlagen.“
„Ihr hättet es nicht zu verheimlichen brauchen. Habt ihr gedacht, wir würden es nicht verstehen? Dass ihr beide so wenig Vertrauen zu uns hattet, kränkt mich doch schon sehr", Raven sah geknickt aus.
„Es tut mir leid", sagte Matalina. Man sah ihr an, dass sie es von ganzem Herzen auch so meinte.
„Dann bin ich ja mal gespannt, was wir anderen für geheimnisvolle Gaben haben. Mir ist bisher noch nichts aufgefallen", meinte Isa und lenkte gekonnt vom Thema ab.
„Na das wird schon noch kommen. Es kann ja schlicht alles Mögliche sein. Bei Raven ist es die Sprache, denn wenn sie das hier lesen kann, dann versteht sie vermutlich auch alle anderen Sprachen.“ Tom deutete erneut zu seinen Tattoos.
„Meinst du? Das ist ja nicht zu glauben, alle Sprachen! Da muss ich doch gleich mal was probieren.“
Sie stand auf und ging aus dem Esszimmer. Unterdessen kam Maria zurück und wollte noch Nachschlag bringen. Als sie alle verneinten, nahm sie ihre Schüssel wieder mit. Kurz darauf war sie wieder da und hatte eine große Glasschale voller Erdbeeren dabei.
„Die passen aber doch sicherlich noch rein, oder?“, neckte sie.
Alle strahlten und griffen zu, sogar Tom. Maria sammelte die Teller ein und verschwand in Richtung Küche.
„Hey, lasst mir auch welche übrig!“, sagte Raven von der Tür aus. Sie kam zurück an den Tisch und hatte fünf Bücher dabei.
„Was ist das?“ fragte Layla.
„Das sind fremdsprachige Bücher, die ich auf die Schnelle aus dem Regal herausgesucht habe. Und ratet mal, ich kann tatsächlich alle lesen. Englisch ja sowieso, das könnt ihr ja auch. Dann Latein, Französisch, Griechisch und Russisch. Mehr habe ich nicht gefunden, aber ich glaube, bei anderen Sprachen ist es dasselbe.“
„Du Glückspilz. Ich wollte schon immer mal Französisch lernen, das ist so eine schöne Sprache. Und du kannst es, ohne dafür zu büffeln.“ Isa guckte ganz neidisch.
„Warte nur ab, vielleicht ist deine Gabe ja besser", gab Raven zurück.
„Mal sehen. Ich denke, ich sollte mich noch etwas hinlegen, bevor wir zu Cal fahren. Irgendetwas stimmt mit meinen Augen nicht, die flimmern so. Vielleicht sind sie überanstrengt, da ich ja ohne Schlaf die Augen ständig offen habe", rätselte Isa. Sie zuckte kurz mit den Schultern und stand auf. „Aber eins müsst ihr mir noch Versprechen. Tut euch keinen Zwang an und verhaltet euch endlich wie ein Paar!“, wandte sie sich zu Matalina und Tom.
Als die beiden betreten nickten, ging Isa aus dem Raum .
12
Isa und Raven waren wie verabredet mit Cal in den Clubs unterwegs. Fünf verschiedene Lokale hatten sie bereits aufgesucht und die Besitzer, unter ihnen eine Frau, berichteten alle, Probleme mit der neuen Droge zu haben. Etliche Todesfälle obendrein. Alle hatten diesbezüglich den gleichen Verdacht geäußert - dass einer der Barbesitzer die Drogen an die kleinen Dealer verteilte. Nun waren sie auf dem Weg zu diesem Kerl. Mario hieß er.
Ein schleimiger Typ, den Cal nur zu gut kannte. Er hatte nur Verachtung für Mario übrig, denn der brüstete sich gerne damit, Kontakte zur Mafia zu haben. Als sie sein Lokal betraten, schüttelte Isa sich. „Mann, ist das eklig hier drin!“, sie zog ein angewidertes Gesicht.
Cal und Raven nickten zur Zustimmung - Isa hatte völlig recht. Der Fußboden klebte, die Hälfte der Glühbirnen war kaputt und die restlichen, die noch leuchteten, waren mit einer Fettschicht überzogen. Genauso die Wände. Die
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