Engel_der_Elemente-1
die vorbestimmten Männer sind. Nur, dass es Magische sind. Und jetzt zu dem, was Edna gestern Abend schon mitbekommen hat.“
Sie erzählte ihnen von den Engeln, die es vor zwölfhundert Jahren gegeben hatte - die Geschichte ihrer Mütter, die damals ihre Mädchen nach einem Jahr hergeben mussten. Im Anschluss daran, wie es dazu gekommen war, dass Ednas Mutter die Götter umgestimmt hatte. Weshalb ihre Mütter jetzt bei den Göttern lebten. Schließlich kam sie zu dem Punkt, der Edna sehr interessierte.
„Jetzt, als Engel, seid ihr magische Wesen und nicht länger menschlich. Ihr könnt jetzt Kontakt zur göttlichen Ebene herstellen. Dazu bedarf es einer Zeremonie, die ich euch gerne erklären würde. Ihr könnt es ausprobieren, und wenn es nicht funktioniert, werde ich euch helfen. Zu Beginn müsst ihr euch waschen, dann ein Gewand in der Farbe des Gottes anziehen, den ihr anrufen wollt. Rot für Darragh, Blau für Arthemis, Schwarz für Kidor und Weiß für Oisin. Im Anschluss daran zündet ihr eine Kerze derselben Farbe an. Haltet eure Hände, Handfläche nach oben, daneben und sprecht die Anrufung. Wenn ich zum Beispiel Ednas Vater erreichen will, spreche ich folgendes: Darragh, Gott des Feuers, ich erbitte dein Gehör. Ich ersuche dich um Erlaubnis, mit dir zu sprechen. Es würde mich mit Freude erfüllen, zu dir gerufen zu werden.“ Sie sah die Engel der Reihe nach an. „Für die anderen Götter natürlich der passende Name, doch der gleiche Wortlaut. Wenn euer Gesuch angenommen wird, erhebt sich euer Geist auf die göttliche Ebene. Der Körper verbleibt hier - wie in Trance. Dennoch wird es euch bei den Göttern so vorkommen, als würdet ihr tatsächlich dort sein. Das werdet ihr selbst feststellen. Die beste Zeit für die Anrufung ist der späte Abend, da sind die Götter am ehesten gestimmt, das Gesuch anzunehmen. Es kann allerdings sein, das es bei euch anders ist, denn schließlich seid ihr die Töchter.“
Diese Neuigkeit mussten sie erst einmal verdauen. Sie redeten noch einige Zeit, zum Teil wirr durcheinander. Schließlich kam Maria mit dem Essen herein.
„Tom, du bleibst zum Essen, ja? Du hast deinen Teil der Aufklärung noch nicht beigetragen, vielleicht möchtest du nach dem Essen damit anfangen.“ Matalina sah in bittend an.
„Ja, ich bleibe. Auch wenn es nicht meiner Überzeugung entspricht. Ich kann jetzt gleich anfangen. Während ihr esst, kann ich euch noch ein wenig erzählen. Hunger habe ich keinen, ich hatte heute Morgen ein ausreichendes Frühstück.“
Maria stellte ihm trotzdem einen Teller hin, falls er es sich anders überlegen sollte. Tom erzählte den Engeln von einer weiteren magischen Fähigkeit, die jede von ihnen nach der Umwandlung besaß. Allerdings vermochte niemand zu sagen, um was es sich dabei handelt - das mussten sie selbst herausfinden.
„Ich glaube, ich weiß schon, was ich kann", sagte Raven zwischen zwei Bissen.
„Und was?“, wollte Edna wissen.
Raven lächelte und deutete danach auf Toms Unterarm. Er hatte ihn gerade auf den Tisch gelegt.
„Hüter der Engel, der mit seinem Leben ewige Treue geschworen hat", sagte sie.
Tom fiel die Kinnlade runter - er war sichtlich schockiert. Die anderen sahen Raven nur fragend an.
„Und was soll das heißen?“, fragte Edna sie.
„Na das steht auf Toms Unterarm, ich hab`s gelesen.“
„Ist nicht dein Ernst, oder? Das Geschnörkel da kannst du lesen?“, Edna fiel die Gabel aus der Hand und sie deutete auf die Schrift, die auf Toms Unterarm prangte.
„Ja - ist mir im Moment aufgefallen, als er seinen Arm auf den Tisch gelegt hat.“
„Hast du eine Ahnung, was das hier für Schriftzeichen sind?“, fragte Tom sie und deutete auf seinen Arm.
„Nein, nur dass ich es lesen kann, als wäre es meine Muttersprache.“
„Das ist die Schrift und die Sprache der Götter, Raven. Sie ist so alt, dass man sie gar nicht datieren kann.“
„Und seit wann hast du das, oder sollte ich fragen, seit wann du der Hüter bist?“, fragte Anthony.
„Ich wurde zum Hüter, bevor die Empfängnis der Engel überhaupt stattgefunden hatte. Als die Götter beschlossen haben, dass es neue Engel geben muss, haben sie mir die Aufgabe als Hüter auferlegt. Ich war ihnen etwas schuldig und so kann ich meine Schuld begleichen, allerdings ist, wie hier steht, mein Leben daran gebunden. Ein Job auf Lebenszeit, sozusagen. Wobei der größte Teil der Aufgabe die Ausbildung war. “
„Jetzt bin ich aber neugierig, was
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