Engel_der_Elemente-1
zeigte seine Zähne. Widerwillig setzte sich Mario zurück auf seinen Stuhl.
„Schon gut, ich weiß, was du bist und wer du bist. Was willst du denn wissen? Mal sehen, ob ich auch die gewünschten Antworten habe.“ Er verschränkte die beringten Hände vor seinem dicken Bauch und schaute Cal überheblich an.
„Wir suchen nach dem Ursprung dieser tödlichen Päckchen hier!“ Cal warf ihm zwei der blauen Tütchen auf den Tisch.
Mario beugte sich vor, sah sie sich auffällig genau an und lehnte sich schließlich wieder zurück. Angefasst hatte er keines. „Da muss ich dich aber leider enttäuschen. Ich habe keine Ahnung.“ Folgend setzte er ein selbstgefälliges Grinsen auf.
Cal hieb mit der Faust auf den Schreibtisch. „Wir wissen, dass du sie weiterverkaufst. Ich will wissen, woher du sie hast!“, brüllte er.
Mario hatte nicht mal gezuckt. „Schrei nicht so, wir führen kein Ferngespräch!“, beschwerte sich Mario. „Wie gesagt, ich kann dir nicht helfen“, er hob die Hände und tat ahnungslos.
Isa veränderte ihren Blick und wäre fast rückwärts gestolpert. „Du bist so schwarz wie die Nacht! Jetzt tu nicht so, als wärst du vollkommen unschuldig!“
Mario sah sie an. „Wie bitte soll ich das verstehen?“
„Du hast schon gehört. Das Böse klebt an dir wie ein Schleier aus Teer. Raus mit der Sprache, woher bekommst du den Stoff?“
„Entschuldige bitte, Cal. Aber ich glaube, die Kleine ist nicht ganz dicht!“Mario zeigte sich weiterhin selbstsicher.
Jetzt trat Raven vor und stütze ihre Hände auf die Tischplatte. Ihre Mine war unbewegt, kein Lächeln, keine Wut. Dadurch, dass sie sich aufstützte, beugte sich ihr Oberkörper Mario zu. Der grinste lüstern. „Süße, wenn du glaubst, dass dein einladendes Dekolleté mich beeindruckt …“
„Oh nein. Ich wollte dich eher hiermit beeindrucken!“ Unter ihren Händen begann der Tisch zu knistern und verwandelte sich binnen Sekunden komplett zu Stein. Selbst das Telefon war mit versteinert worden.
Mario schnappte nach Luft. Sein Gesicht begann sich zu röten. Obendrein brach ihm der Schweiß aus.
„Und wenn du nicht gleich mit der Sprache raus rückst, mache ich mit dir genau das Gleiche! Ein ewiges Bildnis in Stein – gefangen für alle Zeit", warnte Raven ihn.
„Was bist du? Eine Hexe oder was?“
Er sprang von seinem Stuhl auf und starrte sie an - sichtlich einer Panik nahe.
Cal trat einen Schritt zurück.
„Bitte zeigt es ihm. Vielleicht bekommt er endlich genügend Respekt, um auszupacken!“
Isa und Raven stellten sich nebeneinander und Mario wurde blass. Sie falteten mit einem Schlag ihre Flügel aus und Isa begann.
„Wir sind die Engel der Elemente. Geschaffen von unseren Vätern …“
Raven beendete für sie: „… den Göttern der Elemente!“
Mario ließ sich auf den Stuhl fallen. Die zur Schau gestellte Selbstsicherheit und Überheblichkeit war verschwunden. Zurück blieb nur ein Häufchen Elend auf einem Bürostuhl. „Dann ist es wahr! Die Engel sind nicht bloß ein Hirngespinst der Verrückten! Ich bin überzeugt und sage euch alles, was ihr wissen wollt, solange ihr mich nur am Leben lasst“, bettelte er.
„Nur zu, wir sind ganz Ohr. Woher kommt der Stoff?“
„Was glaubt ihr denn? Von Beauford. Es wird doch schon lange hinter den Türen getuschelt, doch nachweisen kann es ihm keiner. Er beliefert mich und ich gebe die Päckchen an die kleinen Dealer weiter. Bei unserem Preis kann niemand ablehnen. Es ist trotzdem ein ausgesprochen lukratives Geschäft.“
„Na siehst du, war doch gar nicht so schwer. Warum denn nicht gleich, jetzt ist der schöne Schreibtisch hin", Raven schüttelte tadelnd den Kopf.
„Solange ich nicht so aussehe wie der Tisch ... obwohl, wenn ich darüber nachdenke, ist die Option besser als die Folgen meines Verrats.“ Mario ließ niedergeschmettert den Kopf hängen.
„Tja, die Suppe hast du dir selber eingeschenkt, nun löffel sie auch aus. Mit einem Dämon ins Geschäft zu kommen, ist immer schlecht. Außerdem - wenn deine Aura wirklich so pechschwarz ist, wie Isa sagt, ist deine Seele längst verloren. Auf dich wartet nur noch die Hölle.“ Damit ließ Cal ihn stehen und drehte sich auf dem Absatz um. „Kommt meine Engel. Es gibt einiges zu tun!“
Raven und Isa zogen ihre Flügel zurück, bevor sie zu dritt das Büro verließen. Warum auch zusätzlich noch für Aufmerksamkeit sorgen? Es würden sowieso bald alle wissen, dass es die Engel wirklich gab.
Die
Weitere Kostenlose Bücher