Engel_der_Elemente-1
anblickten.
„Ist es normal, dass sich ein Kuss so anfühlt?“, fragte sie schließlich.
„Hä? Nein, normalerweise nicht. Aber solltest du das nicht wissen ...?“ Er rieb sich die Stirn. Bei den Göttern, was hatte das alles zu bedeuten? „Darf ich das noch mal tun? Vielleicht war das ja nur der Rest unsere Kräfte, die das verursacht haben.“
Raven nickte und blickte in seine grünen Augen. Er näherte sich wieder, bedeckte erneut ihren Mund. Sofort war das brennende Gefühl abermals da, veränderte sich jedoch, je länger sich ihre Lippen berührten. Raven keuchte, ihre gesamte Haut schien zu frösteln und gleichzeitig furchtbar heiß zu sein. In ihrem Bauch brannte es. Als er seine Zunge in ihren Mund stieß, schoss das Gefühl in ihren Unterleib und sie zog sich innerlich zusammen. Sie erkannte es als das, was es war. Reines Verlangen. Sie wollte sich an ihn klammern, ihn nie wieder loslassen - doch in dem Moment wurde ihr bewusst, dass sie auf dem Fußboden seines Geschäfts waren. Jederzeit konnte jemand hereinkommen. Deshalb löste sie sich von ihm.
„Ich hätte gerne mehr davon, doch vielleicht ist hier nicht der richtige Ort", raunte sie ihm zu.
„Ich kann abschließen, wenn du willst.“
In seinem Blick lag das gleiche Verlangen, das sie in sich spürte. Sie verstand nun, was Matalina gemeint hatte, als sie versucht hatte zu erklären, wie sich Leidenschaft anfühlt.
„Ich frage dich jetzt etwas, dass ich noch nie jemanden gefragt habe. Ich will nicht, dass du schlecht von mir denkst, aber … würdest du mit mir nach Hause fahren?“
Mit großen Augen sah er sie an. „Ist das dein Ernst?“
Oh ja, voll und ganz.
Wenn er nicht der Richtige für sie war, wer sonst? Zumindest hatte es sich so angefühlt. Es war ihr so vorgekommen, als seien sie beide Magnete, die sich gegenseitig anzogen, daher nickte sie.
„Ja. Vollkommen ernst!“
Als Edna und Anthony vor dem Haus parkten, standen zwei fremde Autos vor der Tür. Ein BMW Alpina mit Berliner Kennzeichen und ein Ferrari 612 mit französischer Nummer - Paris, soweit sich Anthony erinnerte. Er sah Edna an und hob fragend eine Augenbraue. Sie zuckte nur mit den Schultern.
„Wird schon in Ordnung sein, vielleicht haben die anderen ja einen Gast mitgebracht“, rätselte sie und zwinkerte ihm zu.
Leise gingen sie ins Haus und verschwanden in dem Gästezimmer, dass sie zusammen bewohnten.
Im Morgengrauen hatte Anthony eine Liste zusammengestellt, was er alles für das Büro anschaffen wollte. Nur gab es ein Problem - in welchem Zimmer würden sie das alles unterbringen?
„Weißt du, vielleicht sollte Matalina das entscheiden. Sie hat uns bisher immer gut beraten und sie ist wie eine Mutter zu uns. Ich möchte sie nicht außen vor lassen mit der ganzen Sache. Sie gehört ja noch immer zu uns.“
Er nickte. „Da stimme ich dir zu. Ich glaube, sie ist gut im Organisieren. Sollen wir sie fragen, ob sie im Büro mitarbeiten will? So hat sie weiterhin eine wichtige Aufgabe, nicht dass sie sich bei euch unnütz fühlt. Als Amme muss sie ja nun nicht mehr fungieren.“
Edna nickte nur. Und wenn sie an die beiden fremden Autos vor der Tür dachte, beschlich sie die Vorahnung, dass ihnen beim Frühstück noch eine Überraschung bevorstand.
16
Ednas Ahnung bewahrheitete sich. Sie betrat mit Anthony das Esszimmer und traute ihren Augen nicht. Der Tisch war zur maximalen Größe erweitert worden, Tom saß neben Matalina. Daneben war Layla mit – Stephan?
Edna staunte nicht schlecht. Da hatten die beiden wohl sehr ausführlich miteinander gesprochen. Nebenbei waren da noch Raven und Isa, mit jeweils unbekannten Männern an ihrer Seite.
Das war ja eine spannende Nacht gewesen!, dachte sie bei sich.
„Hallo", rief Edna in die Runde und acht Augenpaare richteten sich auf die beiden Neuankömmlinge.
Edna bemerkte, dass Anthony erstarrte. Sein Blick richtete sich auf den dunkelhäutigen Mann am Tisch. „Hallo, Samuel“, grüßte er.
„Ihr kennt euch?“, fragten Isa und Edna gleichzeitig.
„Ja", sagte Anthony. „Wir sind uns schon einige Male begegnet. Warum hätte ich das nicht ahnen müssen, als ich die Pariser Nummer draußen sah?“
Er trat auf den Tisch zu und begrüßte den anderen. Sie stießen die geballten Fäuste aneinander und grinsten. Beide zeigten damit ihre Fänge. Was jedoch nichts Feindseliges an sich hatte.
„Hä?“ Raven guckte von einem zum andern.
„Das Auto? Draußen, der Ferrari?“, Anthony
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