Engel_der_Elemente-1
lange er schon keine Frau mehr begehrt hatte - seine Mädchen fasste er nicht an. Eine feste Freundin hatte er nie gehabt, immer nur kurze Affären. Die Letzte vor … dreißig Jahren!
Layla kippte den Wodka runter und musste sofort husten. Stephan stand auf, wollte ihr auf den Rücken klopfen, doch die Flügel hingen im Weg. Also sah er sie bloß an.
„Alles in Ordnung?“, fragte er und griff nach ihrem Arm. Da war es erneut, dieses Gefühl, er würde volllaufen - ausgefüllt werden.
Ihre grauen Augen blitzen ihn an. Stephan verließ sich auf seinen Instinkt. Langsam beugte er sich hinunter und küsste sie auf die Lippen. Erschrocken sprang sie zurück und fasste sich zaghaft mit den Fingerspitzen an den Mund.
Verlegen räusperte er sich. „Entschuldige, das hätte ich nicht tun dürfen.“
Sie wurde knallrot. „Das … das ist es nicht. Das war gerade mein erster Kuss und ich war … erschrocken.“
Entgeistert sah er sie an. Betrachtete sie von oben bis unten. Sie war sehr sexy, sinnlich, weiblich. Und das sollte noch keinem Mann aufgefallen sein?
„Willst du mich veralbern? So, wie du aussiehst?“
Stolz reckte sie ihr Kinn nach oben. „Es ist wahr. Und außerdem sehe ich noch nicht lange So aus. Die Verwandlung ist noch nicht lange her. Aber danke … für das Kompliment meine ich.“
„Oh. Jetzt sollte ich mich wohl ein zweites Mal entschuldigen.“ Stephan wäre am Liebsten im Erdboden versunken. Woher hätte er das auch wissen sollen? Engel waren schließlich nicht alltäglich!
Layla betrachtete ihn abschätzend. Anschließend sagte sie etwas, das ihn lächeln ließ.
„Würdest du mich noch mal küssen?“
Edna sah die Frau sofort.
„Hallo Viola, ich bin Edna. Hättest du kurz Zeit?“
„Ja, um was geht es denn?“
„Ich möchte etwas über Beauford erfahren, Stephan sagte, dass er einmal hier war.“
„Oh ja. Den werde ich nie vergessen. Doch warum willst du das wissen?“
„Kennst du die Prophezeiung der Engel?“
Viola nickte.
„Nun, ich bin eine von ihnen. Und je mehr wir über Beauford wissen, umso besser können wir ihn bekämpfen. Oder beseitigen.“
Die Frau sah sie staunend an. „Da gehen wir besser in mein Zimmer. Ich muss nicht noch weitere Zuhörer haben, das Ganze war schon schlimm genug.“ Sie rutschte von ihrem Hocker und ging voran.
Edna war nicht überrascht, dass ihr Zimmer wie in einem Film aussah. Typisch für Professionelle, kitschig, plüschig aber unpersönlich.
„Bitte setzt dich. Wo soll ich anfangen?“
„Am besten von Anfang an, als er euch … gebucht hat.“
Viola seufzte. „Na schön“, sie ließ sich auf das riesige Bett fallen. „Aber zuerst - ich möchte nicht, dass du einen falschen Eindruck von mir bekommst. Ich arbeite hier zwar als Professionelle, doch Stephan ist kein Zuhälter oder so. Wir arbeiten hier alle frei, sind versichert und ich kann mir die Kunden aussuchen. Als der Typ vor ein paar Monaten hier war, hat er mit viel Geld gewunken und war so freundlich und nett, wie er immer im Fernsehen ist. Doch als wir im Zimmer waren und die Tür verschlossen, da ließ er seine Maske fallen. Er war bestimmend und herrisch. Er hat irgendetwas mit unseren Gedanken gemacht, damit wir uns nicht gegen ihn wehren konnten.“ Sie erschauderte, als sie die Erinnerungen noch mal hervor kramte.
Und was sie dann erzählte, ließ Edna das Blut in den Adern gefrieren. Was dieser Mann – Dämon – was auch immer, den Frauen angetan hatte, glich einer brutalen Vergewaltigung. Betraf alle Körperöffnungen.
Viola war den Tränen nahe, als sie zum Ende kam. „Es gab zwei Dinge, die mich davon überzeugt haben, dass dieser Mann weder ein Mensch, noch ein Magischer war. In seiner Lust leuchteten seine Augen rot und das Schlimmste war sein Glied. Es hatte Stacheln, die sich vorgeschoben haben, jedes Mal wenn er kam!“
„Oh, bei den Göttern! Es tut mir so leid, dass ihr das erleben musstet. Wie erträgt man so was?“ Edna schüttelte den Kopf.
Viola zuckte mit den Schultern. „Das Leben muss ja weiter gehen.“
„Ich schwöre dir, wir werden diesen Dämon mit unseren Kräften besiegen und ihn zurück in die Hölle schicken, wo er hingehört!“ Sie nahm Viola in den Arm und drückte sie kurz. „Und ich verspreche dir, dass das Gesagte hier im Raum bleibt. Ich werde mit niemandem darüber reden. Keine Details!“ Edna wischte eine Träne von Violas Wange.
Diese zeigte ihr ein kleines Lächeln. „Danke.“
„Weißt du was?
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