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Engel_der_Elemente-1

Engel_der_Elemente-1

Titel: Engel_der_Elemente-1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie_R_Nikolay
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eine Dienstmagd, die er nach dem Aufenthaltsort seiner Mutter fragte. Sie verbeugte sich tief und gab zur Antwort, dass die Frau Königin in ihrer Bibliothek auf den Sohn wartete. Samuel verabscheute dieses förmliche Getue, entließ die beflissene Dienstmagd jedoch, wie es den Anforderungen entsprach. Anschließend machte er sich auf den Weg nach oben. Er klopfte drei Mal kräftig an die große Flügeltür.
    „Tritt ein, mein Sohn", hörte er die gedämpfte Stimme der Königin.
    Gesenkten Hauptes trat er ein, wie es die Sitte erforderte.
    „Und nun begrüße mich, wie ein Sohn seine Mutter grüßt.“ Freundlichkeit schwang in der Stimme der Königin mit. Samuel kam der Aufforderung nach und umarmte sie.
    Christine war eine große Vampirin, beinahe zwei Meter, und ihr langes Haar fiel ihr bis an die Schenkel hinunter. Es war kastanienbraun und ihre Augen leuchteten in einem warmen Goldton. Sie trug, wie die meiste Zeit, ein mitternachtsblaues Samtgewand, mit ausgestellten Ärmeln und reich verzierten Säumen. Auf ihrer Brust hing die schwere Silberkette mit dem fünfzackigen Stern, der von einem Kreis aus Diamanten umschlossen wurde. Ihre Fingernägel stets blutrot lackiert, passend zum gleichfarbigen Lippenstift. Der rote Mund in ihrem blassen Gesicht perfekt in Szene gesetzt - die großen Fänge taten ihr übriges, um das Erscheinungsbild abzurunden. Da ihre Haut so weiß war wie Schnee, täuschte es, dass sie die Mutter von Samuel war. Die Hautfarbe hatte er von seinem Vater, dem Gefährten der Königin.
    „Mon Chérie, ich habe dich nicht so früh zurückerwartet.“
    „Ich bin schneller gefahren, als gewöhnlich, Mama.“
    Die Königin nickte und machte ein wissendes Gesicht. „Komm, setzt dich zu mir. Ich habe gerade etwas nachgeschlagen.“
    Zusammen gingen sie an den großen Lesetisch, auf dem ein sehr altes Buch aufgeschlagen lag. Die Leseleuchte strahlte hell und Samuel fiel eine reich verzierte Schatulle auf, die ebenfalls auf dem Tisch stand.
    „Ich habe versucht, etwas über die Gabe zu finden, die von der Shulija erwähnt wurde. Natürlich nicht zum ersten Mal, doch hier in diesen alten Aufzeichnungen steht etwas", sagte Christine und setzte sich.
    Sie blätterte ein paar Seiten weiter, schließlich sah sie auf. „Ich möchte dir noch ein paar Dinge mitteilen. Von deinem ersten Lebenstag an war klar, dass du nicht der Kronprinz sein würdest. Die Shulija brachte mir die Prophezeiung der Engel und sagte, dass dein Leben nicht dem Thron gewidmet sei. Du würdest dich den Engeln verschreiben, dein Leben an ihres binden. Daher riet sie mir, dich eine Kampfausbildung absolvieren zu lassen. Doch das hatte ich ja schon erwähnt … Samuel, du sollst eine besondere Gabe in dir tragen, doch sie sagte mir nicht, was es ist.“
    „Ich habe an mir nichts bemerkt, nichts Außergewöhnliches, nichts, das andere Vampire nicht auch könnten.“
    „Weißt du, seit das damals mit deiner Schwester passiert ist … es lässt mir einfach keine Ruhe. Du bist ein Zwilling, der seiner anderen Hälfte beraubt ist und das seit 1860! Sie wäre die nachfolgende Königin geworden, obwohl du fünf Minuten älter warst. Doch als der Dämon sie entführte … ich weiß bis heute nicht, welcher es war. Damals, als die Shulija kam und mir diese Schatulle da gelassen hat … es fühlt sich fast so an, als würde ich mein zweites Kind jetzt auch verlieren.“
    „Aber du verlierst mich doch nicht!“, Samuel konnte die Traurigkeit in der Stimme seiner Mutter nicht verstehen.
    „Du hast ja auch nicht gesehen, was sich in der Schatulle verbirgt!“
    Sie öffnete den Deckel und ein Amulett kam zum Vorschein. Samuel fand, es sah furchtbar hässlich aus. Der große Anhänger war rechteckig geformt, an den Rändern züngelten Flammen hervor und eine grausige Satansgestalt prangte in der Mitte, mit Gelb leuchtenden Augen. Das ganze Amulett war aus schwerem Silber gefertigt, außer den Augen des Teufels, die schienen ernsthaft aus Schwefel zu bestehen.
    „Die Shulija sagte, du brauchst diese Kette unter allen Umständen. Und jetzt habe ich in der alten lateinischen Schrift etwas darüber gefunden:
     
    Das Amulett des Teufels
    vermag ein Höllentor zu schaffen.
    Der Träger, voll guten Stolzes,
    gänzlich ohne Waffen,
    schickt zurück die Brut des Bösen
    welche stammt aus Satans Schoß.
    Um die Welten zu erlösen
    bis die Waage zeigt ein Gleichnis bloß.
     
    Sie sagte, du sollst das Amulett allzeit tragen, sobald du dich den Engeln

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