Engel_der_Elemente-1
noch den Rest der Regalböden hier sauber.“
Valerian zog Raven mit sich mit. Das Hinterzimmer war klein und vollgestopft mit Ordnern. Dazu ein Schreibtisch, auf dem ein Computer stand und ein sehr unbequem aussehender Stuhl. Dahinter war eine Treppe aus Stein, über die man bis zum ersten Stock gelangte.
Valerians Wohnung war sehr schön eingerichtet. Alles in Sandfarben gehalten. Wände, Teppiche und die Möbel von Flur und Wohnzimmer. Jedoch in so unterschiedlichen Farbnuancen, dass es nicht wie ein Einheitsbrei aussah. Vor den Fenstern standen sogar Pflanzen - Kakteen, um genau zu sein. Während Valerian seine Sachen zusammensuchte, sah sich Raven den Rest der Wohnung an. Sie fand das Bad, groß und strahlend weiß, mit einer Eck-Badewanne auf einem Podest und einer Duschinsel mitten im Raum, ohne Abtrennung. Dieses Bad war eine sanitäre Meisterleistung.
Raven öffnete die nächste Tür im Flur und fand die Küche. Die war ein Schock! Knallrot und hochglänzend, mit Kochinsel und angeschlossener Theke. Davor standen schwarze Barhocker.
Naja, dachte sie und zog die Tür wieder zu.
Sie ging weiter und fand Valerian im Schlafzimmer. Er steckte zur Hälfte in seinem Kleiderschrank. Dieser Raum war wieder eine Wohltat fürs Auge, alles in Creme und Braun gehalten. Das große Bett in der Mitte aus massivem Holz war dunkel gebeizt.
„Und, mit wem hast du bisher dieses riesige Bett geteilt?“, fragte sie ihn.
Valerian erschrak und stieß sich den Kopf. „Aua. Zumindest nicht mit einer Frau, wenn‘s dich beruhigt. Mein einziger Mitbewohner ist und war Jojo - er hat sich versteckt. Ist sicher beleidigt, weil ich letzte Nacht nicht rauf kam.“
„Wer ist Jojo?“
Valerian drehte sich um.
„Na er!“, sagte er und zeigte unters Bett.
„Oh, wie schön.“ Raven kniete sich vor das Bett und blickte in die schwarzen Augen, die ihr neugierig entgegen sahen.
18
Edna, Isa und Anthony beendeten um drei Uhr früh ihren Streifzug durch die Straßen. Isa hatte noch vier weitere Seelen reingewaschen und Edna einen weiteren schwarzen Kandidaten zur Hölle geschickt. Selbst Anthony konnte seine Hilfe beweisen, denn der Seelenlose hatte versucht wegzulaufen. Er war ihm einfach hinterher geflogen und hatte ihn geschnappt während Edna den Kerl festhielt, den Isa gerade mit Wasser übergoss.
Als sie jetzt am großen Haus ankamen, standen die Autos von Valerian und Stephan schon da.
„Leute, ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber ich brauche nach dem ganzen Dreck jetzt eine Dusche!“, stöhnte Isa.
„Da gebe ich dir vollkommen recht. Aber hast du nicht deine eigene Dusche eingebaut?“, ärgerte Anthony sie.
Edna konnte nur mit dem Kopf schütteln, den ganzen Abend war das jetzt schon so gegangen, einer zog den anderen auf. Das konnte ja noch lustig werden, mit den beiden!
Sie gingen zusammen die Treppe herauf und trennten sich an Ednas Tür.
„Dann bis zum Frühstück, ihr zwei.“ Isa zwinkerte ihnen zu und lief den Flur weiter bis zu ihrem Zimmer.
Edna setzte sich in ihrem Zimmer gleich aufs Bett.
„Was bin ich froh, wenn ich diese Stiefel aushabe. Meine Füße sind das einfach nicht gewohnt", keimte sie.
„Die werden sich schon noch daran gewöhnen!“, gab Anthony zurück.
„Ich bin total schlapp, was hältst du davon, wenn du mir ein wenig hilfst? Und wenn du schon dabei bist, kannst du mich auch gleich noch etwas aufladen!“, sie zwinkerte ihm zu.
Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl. So schnell er konnte, befreite er Edna aus der Kampfmontur. Kaum stand sie nackt vor ihm, entwischte sie ihm ins Bad und schloss die Tür.
„Na warte!“, knurrte er.
Er setzte sich zurück auf das Bett, den Blick zur Badezimmertür gerichtet. Kurz bevor er das Wasser laufen hörte, schlug unten die Eingangstür zu. Anthony stand auf und blickte in den Flur. Samuel kam die Treppe herauf und hatte ein Kästchen unter dem Arm. Anthony stellte sich in den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Sag mal, bist du geflogen?“, fragte er ihn.
„Fast. Auf dem Hinweg knapp fünf Stunden. Zurück habe ich jetzt sieben gebraucht, unterwegs war noch ein Schwertransporter vor mir, ganze fünfundzwanzig Kilometer ohne Ausfahrt – und das im Schneckentempo!“
„Oh, wie nett! Echt scheiße – wenn man es eilig hat.“ Anthony grinste.
„Morgen früh erzähl ich euch alles - übrigens, meine Mutter hat sich nicht gewundert, dass du auch hier bist. So wie es aussieht, bist du in Zukunft von
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