Engel der Finsternis (German Edition)
Schmerzen zuzufügen. Sie werden dich martern, bis du ihnen sagst, was sie wissen wollen.“
Franzi drehte den Kopf zur Seite, als er sich ihr erneut näherte. Agreas ließ seine Zungenspitze über ihre Halsschlagader gleiten und schob seine heißen Hände unter ihr Kleid. „Dir kann man wirklich nur schwer widerstehen. Ich verstehe den Grafen sehr gut. Verglichen mit dir wirken alle anderen Frauen reizlos und langweilig. Wenn du nur endlich erkennen würdest, was du mit diesem Körper alles erreichen könntest.“ Seine Hände suchten und fanden ihren Unterleib. Er versuchte sie zum Stöhnen zu bringen, wollte irgendeine Reaktion sehen, einen Beweis dafür, dass es sie erregte, was er tat.
Franzi unterdrückte jedes Zittern und zuckte kein einziges Mal zurück, als er sie zu stimulieren versuchte. Agreas wurde ungeduldig und packte zu, bis ihr die Tränen in die Augen schossen.
„Ich könnte dich gewaltsam öffnen und mich dir aufzwingen, aber ich tue es nicht. Du bist ein vernünftiges Mädchen. Also vergiss Meresin und sag mir einfach, wo er ist.“
Als er Meresins Namen aussprach, wurde Franzi plötzlich klar, dass es einen Grund geben musste, warum er sie nicht einfach mit sich nahm oder an Ort und Stelle zum Reden zu bringen versuchte. Sie wusste nicht, was es war, aber offenbar war es etwas, das er fürchtete. Und das gab ihre neue Kraft. Er konnte Meresin nicht finden. Aus irgendeinem Grund wollte Agreas unbedingt erreichen, dass sie ihm freiwillig sagte, wo er war.
„Ich werde dir nichts sagen. Töte mich, wenn du willst. Ich habe keine Angst mehr vor dir.“ Ihre Stimme klang alles andere als überzeugend. Trotzdem meinte sie jedes ihrer Worte ernst, und Agreas war nicht verblendet genug, um das nicht zu bemerken.
„Das ist schade.“ Er zog grimmig lächelnd seine Hände unter ihrem Kleid hervor. „Dann habe ich keine andere Wahl, als dich deinem Schicksal zu überlassen. Aber wir werden uns wiedersehen. Ich werde da sein, wenn sie beginnen. Vielleicht änderst du ja noch deine Meinung, wenn du am eigenen Leib spürst, wie es ist, gefoltert zu werden.“
„Niemals!“
Agreas stand vor ihr und überlegte einen Moment, ob er sie doch mit Gewalt nehmen sollte. Nicht, um sie zum Reden zu bringen, sondern einfach nur, um Meresin zu demütigen. Er würde es erfahren. Mit einer einzigen, raschen Bewegung riss er ihr das Kleid von den Schultern. Franzi erschrak und versuchte instinktiv, ihre Brüste mit den Händen zu bedecken. Aber Agreas schob sie unwirsch beiseite. Da hörten sie, wie der Riegel der Kerkertür zurückgeschoben wurde. Agreas stieß einen wüsten Fluch aus und verschwand, als der Burgkommandant das Verlies betrat.
„Holt sie da raus und bringt sie in die Folterkammer!“
26. Kapitel
Die beiden Holden Frauen saßen auf dem umgestürzten Baum und betrachteten Meresin ohne jede Scheu. Er stand aufrecht direkt vor ihnen und ließ die Arme herabhängen. Seine Schwingen lagen ruhig auf seinem Rücken, seine Gesichtszüge waren ernst, aber entspannt, seine Augen klar und hell. Meresin duldete ohne jeden Widerwillen die neugierigen Blicke der Frauen und wartete darauf, dass sie die Fragen stellten, die ihnen auf der Zunge lagen. Er war überrascht gewesen, als er gesehen hatte, wie selbstlos einige von ihnen in den Tod gegangen waren. Dass diese beiden Frauen seine Annäherung einfach so duldeten, war mehr als ungewöhnlich. Sie konnten nicht wissen, ob er wirklich er selbst war. Harut hätte sich in Meresins Gestalt den Frauen zeigen und dann über sie herfallen können. Aber sie hatten keinen Augenblick gezögert.
„Du weißt, es ist unmöglich, am helllichten Tage einfach so in die Burg einzudringen. Gewiss, du hast es einmal geschafft. Aber vergiss nicht, damals war es finster und sie war mit Balam allein im Gemach der Gräfin. Außerdem hat niemand mit deinem Erscheinen gerechnet. Jetzt wird sie schwer bewacht. Das Wilde Heer streift durch die Wälder rund um Waldenfels und in der Burg selbst wird es von Dämonen nur so wimmeln. Agreas hat sicher alle seine Gefolgsleute dorthin befohlen. Eine von uns hat gehört, wie Harut der Befehl überbracht wurde, unverzüglich in der Burg zu erscheinen.“
Meresin hatte ruhig zugehört und gewartet, bis sie zu Ende sprach. „Du magst recht haben, aber ich muss es tun. Wenn die Flucht nicht gelingt, werde ich uns beide töten.“
Die Frauen blickten sich vielsagend an und nickten.
„Ich verstehe“, kam es von der zweiten. „Aber
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