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Engel der Kindheit

Engel der Kindheit

Titel: Engel der Kindheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skyla Hegelund
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schob, ihren korallenroten Mund auf seine Lippen presste und ihre Hand zwischen seine Beine schob, um ihn erregend zu berühren.
    „Was soll das?“ Überrumpelt packte Nils sie bei den Schultern und schleuderte sie von sich. Unsanft fiel sie gegen die Kante des Schreibtisches und stieß mit ihrem Hüftknochen dagegen.
    „Das wirst du nicht noch einmal wagen!“ Zu engen Schlitzen verzogen sich ihre böse funkelnden Katzenaugen. Vor Erregung überschlug sich beinahe ihre schrille Stimme, sie war außer sich vor Wut über die Scham der offenen Zurückweisung. „Was meinst du, wem du dieses Büro zu verdanken hast? Wenn du nicht das tust, was ich von dir erwarte, wirst du sehr schnell wieder bei dem Pöbel sein, aus dessen Gosse ich dich geholt habe! Merke es dir gut!“ Hocherhoben stolzierte sie aus dem Büro, schlug die Türe donnernd ins Schloss.
    Konfus fuhr Nils sich durch die kurzen Haare. So etwas hatte er vermutet! Darauf wetten hätte er können, dass eine Marie-Luise Rodney nichts ohne Kalkül tat. All ihr Handeln war bis in den letzten Winkel durchleuchtet und geplant. Somit hatte sie ihn in der Hand! Sie und ihr Vater hatten seine Seele gekauft, damals, als er das Gefühl gehabt hatte, einen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen zu haben, schon damals hatte er gewusst, dass er sich ausgeliefert hatte.
    Es war ihm gleichgültig, wenn er wieder zu den anderen Ingenieuren in ein Großraumbüro gehen musste, aber er wusste, dass er keine Chance mehr erhalten würde, sein Können unter Beweis zu stellen, wenn er sich nicht gefügig zeigte.
    Ernüchtert zündete Nils sich eine Zigarette an, setzte sich in den Sessel und sah dem blauen Dunst nach, der in Schleiern zur Decke trieb.
    Zaghaft klopfte es an der Bürotür, auf sein Bitten öffnete eine ältere, mütterlich wirkende Frau die Türe. „Guten Morgen, Herr Keller! Ich bin Ihre Sekretärin, Frau Smith! Wenn Sie Arbeit für mich haben, können Sie mich über die Gegensprechanlage erreichen, ich bin immer für Sie da!“ Freundliche hellblaue Augen blickten ihn verwundert an, da er tatenlos hinter seinem Schreibtisch saß.
    „Danke, Frau Smith! Auf gute Zusammenarbeit!“ Mit tiefen Zornesfalten auf der Stirn nickte er ihr zu, eilig zog sie die Türe ins Schloss. War ihr Vorgesetzter ebenso unberechenbar, wie Samuel Rodney, dem es niemand Recht machen konnte?
    Lahm erhob Nils sich aus seinem Sessel und schritt an die Fensterfront, von der aus er einen Blick über den gesamten Hafen hatte.
    Sollte er seine Sachen packen und alles hinter sich lassen? Einfach auf dem nächsten Windjammer anheuern, der in Richtung Deutschland schipperte und zu Lena zurückkehren? Es wäre das Einfachste! Seine Masterarbeit hatte er in der Tasche, in einem halben Jahr wäre er in Hamburg. Das Haus stand leer, sein Vater war im Heim, seine Mutter lebte nicht mehr und Lena erwartete ihn sehnsuchtsvoll. Aber noch nie hatte Nils den einfachsten Weg eingeschlagen! Er hatte einen Vertrag zu erfüllen! Ohne die Hilfe von Samuel Rodney wäre er ein normaler Arbeiter geblieben, deshalb musste er einen Weg aus diesem Dilemma finden, koste es, was es wolle.
    Am nächsten Tag erschien Marie-Luise wieder in seinem Büro. Diesmal drehte Nils sich um, als er die Türe hörte, die klickend einrastete und den Schlüssel, der sich im Schloss drehte.
    „Marie-Luise! Ich sagte dir, dass es keine Wiederholung geben wird! Wenn du Gefallen daran findest, mich zu demütigen, dann lass mich von deinem Vater aus dem Büro weisen, aber es wird nicht noch einmal zu intimen Handlungen zwischen uns kommen!“ Selbstsicher trat Nils ihr entgegen, baute sich breitbeinig vor ihr auf, die Hände in die Seiten gestemmt. Warnend hatten seine engen Augen sich unter seinen zusammengezogenen Augenbrauen verdunkelt.
    „Das würde mir sehr leid tun!“ Ohne Angst trat sie direkt vor ihn, ihr Bein umschlang sein Bein, aufreizend langsam rieb sie ihren Unterkörper gegen Nils Schenkel, wusste genau um die Wirkung, die diese Geste auf Männer hatte.
    Böse sah er sie an, konnte aber die aufkeimende Erregung nicht unterdrücken. Lüstern schlang sie einen Arm um seinen Rücken, ihre Hand tastete nach seiner anschwellenden Erregung. Das Rauschen des Blutes in seinem Kopf war so mitreißend, wie der Strom eines strudelnden Gebirgsbachs, kraftvoll versuchte er sich dagegen zu wehren, doch Marie-Luise öffnete gekonnt den Knopf und den Reißverschluss seiner Anzugshose, sofort umschlang sie ihn geschickt, wissend, wie ein

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