Engel der Kindheit
Mann berührt werden wollte. Benommen sah er ihrer Hand zu, sah seine Männlichkeit, die sich ihr prallvoll entgegen reckte. Wie unter Zwang schoben seine Hände ihren kurzen Rock über ihre Hüften. Wieder war sie ohne Slip, so dass er mit den Fingern ungehindert in sie eindringen konnte. Aufstöhnend vergrub er die Hand in ihrem weichen Fleisch. Grob drehte er sie um, warf sie über den Besucherstuhl und drang wild in sie ein. Ein erregender, spitzer Schrei entrang sich ihrer Kehle, wie ein wildes Tier bewegte er sich aufbäumend in ihr, bis die Erregung über ihm zusammenbrach, ordinär spornte sie ihn an, trieb ihn weiter mit ihren unanständigen Äußerungen, bis auch sie zu ihrer Erfüllung gelangte.
Angeekelt von sich selbst, löste er sich von ihr, zog sich korrekt an und sah ihr eiskalt in die Augen. „Ist es das, was du möchtest?“
„Genau das und nicht mehr oder weniger! Ich wusste doch, dass ich mich auf dich verlassen kann! Du kannst ruhig noch ein wenig brutaler sein, wilder, das liebe ich!“ Zufrieden mit sich strich Marie-Luise ihren Rock zu Recht. An ihren gebräunten festen Rehbeinfesseln sah Nils, wie sich sein in sie verströmter Saft entlang schlängelte. Eine milchig weiße, feuchte Spur hinterlassend, die von jedem gesehen werden konnte. Sogar dieser Gedanke erregte ihn erneut, wenn er sich vorstellte, dass sie so einem anderen Mann gegenübertrat, der die verräterische Spur an ihren makellosen Beinen bemerken würde.
Abrupt wendete er sich ab, bevor er sie erneut nehmen würde, hart und wild, wie sie es wollte.
„Ich werde wiederkommen!“ Im Spiegel über dem Waschbecken kontrollierte und überarbeitete sie ihr Aussehen, bevor sie stolz aus dem Raum trat.
Mehr, als er es in Worte fassen konnte, hasste sich Nils. Ohne einen Funken Gefühl war er wie ein wildes Tier über sie hergefallen, keinen Gedanken an Lena verschwendend, die auf ihn wartete.
Ausgelaugt setze Nils sich vor sein Zeichenbrett, brachte aber keinen Gedanken auf Papier. Leer wie er war, war er nicht mehr fähig, sich zu konzentrieren. Unaufhaltsam wanderten seine Gedanken zu einem Paar veilchenblauen Augen ab, er sah Lena, wie sie sich an ihn schmiegte, bevor er auf das Schiff gesprungen war. Alle seine Zukunftspläne waren wie Seifenblasen geplatzt. Felsenfest wusste er, dass er aus den Fängen dieser Frau nicht mehr unbeschadet herauskommen würde. Außerdem hatte sie eine Gier in ihm erweckt, die er nicht unterdrücken konnte.
Jeden Tag kam Marie-Luise in Nils Büro. Jeden Tag erlag er aufs Neue ihrem Reiz, dem Animalischen, das sie forderte.
So sehr er es versuchte, er war nicht mehr in der Lage Lena zu schreiben. Abends saß er weinend auf dem Bett, zog ihre Briefe heraus, roch an den Veilchen und spürte sein wehes Herz. Sicher wusste Nils, dass Lena auf seinen Brief wartete, aber er konnte ihr nicht schreiben, dass es eine andere Frau für ihn gab, denn das hatte nichts mit Gefühlen zu tun. Nach wie vor liebte er nur Lena und verzehrte sich nach ihren Zärtlichkeiten, während Marie-Luise nur seinen sexuellen Drang befriedigte.
Drei Wochen waren vergangen, seit Marie-Luise ihn mit ihren Reizen umgarnt hatte. Drei Wochen in denen Nils sich jeden Tag im Büro mit ihr vergnügt hatte. Immer schnell, immer heiß und wild.
Ausgezehrt schloss Nils langsam die Türe des Strandhauses auf. Die Situation nagte an seinen Nerven, er war gereizt, hatte keinen Appetit mehr, rauchte und trank zu viel.
Im Flur stellte er seine Aktentasche ab, löste den Knoten seiner Krawatte und roch in der Luft das schwere Parfüm Marie-Luises. Misstrauisch öffnete er die Zimmertüren, stellte fest, dass die Zimmer leer waren, trat durch die Küche in den Wohnraum und sah sie auf der Terrasse sitzen. Den Schuhkarton vor sich, indem Nils Lenas Briefe und Bilder aufbewahrte. Sämtliche Veilchen und Veilchenblätter hatte sie auf den Steinplatten verstreut, die Bilder lagen in winzigen Schnipseln auf der Terrasse, interessiert las sie die deutschen Briefe, bevor sie sie in kleine Stücke zerriss. Von ihrer deutschsprachigen Mutter hatte sie deren Muttersprache gelernt.
„Was machst du da?“ Wutschäumend packte Nils sie an den Schultern, hob sie aus dem Gartenstuhl, schüttelte sie wild und schrie ihr seinen ganzen Zorn ins Gesicht, der sich in ihm angesammelt hatte. Wut und Zorn über die ausweglose Situation, in der er sich befand und darüber, dass sie seine geheimsten Briefe las. Alles, was ihm von Lena geblieben war, lag
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