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Engel Der Nacht

Engel Der Nacht

Titel: Engel Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Bein, das nicht trat, und zielte auf ihren Unterarm. Es gelang mir, ihr das Messer aus der Hand zu treten. Als ich gerade dabei war, meine Füße unter mich zu bekommen, zeigte Dabria auf die Lampe auf dem kleinen Eingangstisch und ließ sie durch einen scharfen Fingerzeig auf mich zufliegen. Ich rollte weg und fühlte Glasscherben unter mir, als die Lampe am Boden zerschellte.
    » Beweg dich !«, befahl Dabria, und die Bank am Eingang glitt herbei und verbarrikadierte die Vordertür und damit meinen Fluchtweg.
    Ich kroch vorwärts, rappelte mich auf und nahm dann immer zwei Treppenstufen auf einmal, benutzte das Geländer, um schneller hinaufzukommen. Hinter mir hörte ich Dabria auflachen, und im nächsten Augenblick löste sich das Geländer und krachte in den Flur hinunter. Schnell warf ich mich nach hinten, um nicht über den Rand zu fallen. Als ich mein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, rannte ich die restlichen Stufen hinauf. Oben angelangt, stürzte ich ins Schlafzimmer meiner Mutter und knallte die Glastüren zu.
    Ich rannte zu einem der Fenster neben dem Kamin und sah nach unten. Direkt unter dem Fenster standen drei Büsche in einem mit Steinen eingefassten Beet, kahl seit dem Herbst. Ich wusste nicht, ob ich einen Sprung überleben würde.
    » Mach auf «, befahl Dabria von der anderen Seite der Glastür. Ein Riss erschien im Holzrahmen, als die Tür gegen das Schloss gedrückt wurde. Ich musste etwas unternehmen, und zwar schnell.

    Ohne weiter nachzudenken, rannte ich zum Kamin und duckte mich unter den Sims. Gerade hatte ich die Füße angezogen und sie gegen den Abzugsschacht gestemmt, als die Tür aufschwang und gegen die Wand krachte. Ich hörte Dabria zum Fenster gehen.
    »Nora!«, rief sie mit ihrer sanften, schrecklichen Stimme. »Ich weiß, dass du hier bist. Du kannst dich nicht vor mir verstecken - ich werde das Haus Zimmer für Zimmer in Brand setzen, wenn es sein muss! Und dann verbrenne ich die Felder dahinter. Ich lasse dich nicht am Leben!«
    Ein Schein von hell goldenem Licht wurde vor dem Kamin lebendig, zusammen mit dem brausenden Whooosh von entfachtem Feuer. Die Flammen sandten tanzende Schatten in die Feuerstelle unter mir. Ich hörte das Knacken und Prasseln von Feuer, das Nahrung bekommt - höchstwahrscheinlich die Möbel oder den Holzboden.
    Trotzdem blieb ich in den Schornstein geklemmt. Mein Herz raste, Schweiß drang aus all meinen Poren. Ich atmete mehrmals ein und langsam wieder aus, um das Brennen in meinen stark angespannten Beinmuskeln auszuhalten. Patch hatte gesagt, er wollte zur Schule. Wie lange noch, bis er zurückkam?
    Ohne zu wissen, ob Dabria noch im Zimmer war, aber von der Angst besessen, dass, wenn ich jetzt nicht herauskam, das Feuer mich einschließen würde, setzte ich einen Fuß in die Feuerstelle, dann den anderen. Ich kam unter dem Sims hervor. Dabria war nirgendwo zu sehen, aber die Flammen leckten bereits an den Wänden hinauf, Rauch erstickte jegliche Luft im Raum.
    Schnell rannte ich den Flur entlang, wagte aber nicht hinunterzugehen, weil Dabria wahrscheinlich damit rechnete, dass ich versuchen würde, durch eine der Türen zu entkommen. In meinem Zimmer öffnete ich das Fenster. Der Baum
davor stand nahe, und er war standfest genug, um auf ihn hinüberzuklettern. Vielleicht konnte ich Dabria im Nebel hinter dem Haus abschütteln. Die nächsten Nachbarn waren eineinhalb Kilometer entfernt, und wenn ich schnell rannte, konnte ich in sieben Minuten dort sein. Ich wollte mein Bein gerade aus dem Fenster schwingen, als ein Knarren hinten im Flur erklang.
    Leise schloss ich mich im Schrank ein und wählte die Notrufnummer.
    »Jemand ist in meinem Haus und versucht, mich zu ermorden«, flüsterte ich der Person in der Leitung zu. Ich hatte gerade meine Adresse angegeben, als die Tür zu meinem Zimmer aufflog, und ich verstummte.
    Durch die Ritzen in der Schranktür konnte ich sehen, wie eine Gestalt den Raum betrat. Das Licht war schlecht, mein Blickwinkel auch, und ich konnte nicht ein kennzeichnendes Detail ausmachen. Die Gestalt sah durch die Jalousien hindurch nach draußen. Sie betastete die Socken und Unterwäsche in meiner offenen Schublade, hob den Silberkamm von meiner Kommode auf, untersuchte ihn und legte ihn zurück. Als die Gestalt sich dann zum Schrank herumdrehte, wusste ich, dass ich in Schwierigkeiten steckte.
    Ich ließ meine Hand über den Boden gleiten, auf der Suche nach irgendetwas, das mir zur Verteidigung dienen konnte. Mein

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